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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Wetterkapriolen führten fast immer zu Niederschlägen.
    Gebeugt von der Last der Ereignisse des vergangenen Tages und der letzten Nacht schloss Giles die Tür auf und betrat die Schule. Er nickte dem freundlichen Burschen zu, der Georges Platz als Hausmeister eingenommen hatte, und putzte mit einem Taschentuch müßig seine Brille, bevor er sie wieder aufsetzte.
    Leichtfüßige Schritte hallten durch den Korridor, und als Giles die Tür zur Bibliothek erreichte, tauchte Oz auf.
    »Ah, perfektes Timing, Oz«, sagte Giles erleichtert, während er die Bibliothekstür öffnete. »Möglicherweise brauche ich deine Hilfe, um Buffy...«
    »Giles!«
    Der Wächter blickte in das zornige Gesicht der Auserwählten.
    »Wo zum Henker haben Sie gesteckt ?«, fragte Buffy, die Hände in die Hüften gestemmt.
    Trotz allem musste Giles lächeln.
    »Es ist wirklich bedauerlich, dass Angel nicht mitteilsamer war«, sagte Giles auf seine übliche geistesabwesende Art, während er in den Papieren auf seinem Schreibtisch blätterte. »Ich habe allerdings von einer Kollegin einige Informationen erhalten, die sich als nützlich erweisen könnten. Und Jamie und sein Sohn sind vorbeigekommen und haben weitere Teile des Puzzles hinzugefügt.«
    Er kam aus seinem Büro und gab Buffy, die neben Willow auf dem Bibliothekstresen saß, ein Blatt Papier. Buffy überflog das Fax, runzelte die Stirn und reichte es an Willow weiter.
    » Ohne jetzt näher auf den Wert von toten Kunstformen und so weiter eingehen zu wollen - wie genau soll uns ein Gedicht dabei helfen, diese Sache aufzuklären und Roland zu helfen?«, fragte Buffy und zog eine Braue hoch, während sie Giles erwartungsvoll ansah.
    Xander und Cordelia saßen am Schreibtisch, wo sich Cordy im Licht einer Tischlampe die Nägel lackierte. Oz hatte einen der Stühle umgedreht, ließ sich jetzt darauf nieder und legte das Kinn auf seine verschränkten Arme. Buffy fand, dass er einfach süß aussah, was wiederum bedeutete, dass sie von Willow wahrscheinlich keine Hilfe zu erwarten hatten. Sie würde zu sehr damit beschäftigt sein, Oz anzuhimmeln.
    »Nun ja, seht ihr, es ist mehr als ein Gedicht«, erklärte Giles. »Laut meiner Kollegin beschreibt es eine wahre Begebenheit. Es ist ein Sachtext, wenn ihr so wollt. Dieser Elfenkönig oder Erlkönig war offenbar der Anführer einer großen Gruppe dieser Kreaturen. Der Legende nach führte der Erlkönig die Feen und dunklen Elfen - Angels >kleines Volk< - auf einer Wilden Jagd durch das Land, wobei sie nachts nur als Phantome sichtbar waren. Die Seelen der toten Jäger ritten mit ihnen, und sie wurden außerdem von wilden Tieren begleitet.«
    Giles holte Luft, um fortzufahren, aber Oz unterbrach ihn.
    »Es ist Odin.«
    Alle starrten Oz an, der sich sonst nie einmischte.
    »Wie bitte, Oz?«, fragte Giles.
    »Aus der nordischen Mythologie«, erklärte Oz und legte dann wie entschuldigend den Kopf zur Seite. »Ich habe mich schon immer dafür interessiert. Als ich in der vierten Klasse war, habe ich dieses eine Buch, Donner der Götter, mindestens fünfzig Mal gelesen.«
    »Odin war der König und der Vater aller Götter«, fügte Xander hinzu.
    Buffy warf ihm einen skeptischen Blick zu.
    »He, ich habe Mythologie studiert«, sagte er verärgert, aber als ihn alle weiter anstarrten und auf eine ehrliche Antwort warteten, biss er sich auf die Lippe. »Okay, okay. Eigentlich habe ich es in einem Thor-Comic gelesen. Das ist fast wie studieren.«
    »Genau«, stimmte Willow zu. »Zum Beispiel, wenn man in der Prüfung die Namen aller Mitglieder der Gerechtigkeitsliga aufzählen muss.«
    »Was ich kann.« Xander lächelte selbstzufrieden.
    »Ja, Xander, vielleicht ein anderes Mal«, sagte Giles und wandte sich wieder an Oz. »Nun, Oz, ich bin mit der nordischen Mythologie sehr vertraut, aber ich kann nicht sagen, dass es dort irgendeine Verbindung zur Wilden Jagd gäbe.«
    Oz schaukelte auf seinem Stuhl. »Sie ist außerdem als Große Jagd bekannt. Die Wikinger glaubten, dass in stürmischen Nächten Odin eine Horde berittener Jäger anführte, die ihre Beute mit Hilfe einer Art Geisterhunde aufspürten. Sie haben die Gegend dann stets bis Sonnenaufgang heimgesucht und unsicher gemacht«, erklärte er.
    »Außerdem heißt es in der Legende, dass man nicht in die Gesichter dieser Jäger sehen durfte, weil man sonst wegteleportiert wurde oder so. Und wenn man mit ihnen sprach, musste man sterben.«
    Buffy spürte einen kalten Schauder.
    »Das passt«, meinte

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