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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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die Veränderung nicht bewusst herbeigeführt. Das machte Buffy Sorgen.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte er.
    »Es hat mit diesem Ort zu tun«, erwiderte sie. »Er ist voller Magie. Ich kann sie fast spüren. Sie durchdringt den ganzen Wald wie die Strahlung einer Atomkatastrophe.«
    »Willkommen im übernatürlichen Tschernobyl, Kids«, sagte Oz leise und ohne jeden Humor.
    Sie legten weitere dreißig Schritte zurück. Wesen huschten zwischen den Bäumen hin und her, und mehrfach glaubte Buffy, tief im Wald schemenhafte Gestalten zu sehen. In weiter Ferne hüpfte eine große weiße Kreatur wie ein Affe durch das Grün. Einmal hörten sie das Donnern von Hufen, aber es klang anders als das der Jagd und entfernte sich schnell wieder.
    Buffy glaubte eine Flöte zu hören.
    Dann stöhnte Oz schmerzgepeinigt auf, krümmte sich zusammen und hielt sich den Bauch, als hätte er einen Schuss in den Magen bekommen. Sie rief seinen Namen, und Angel kniete neben ihm nieder.
    »Was ist los?«, fragte der Vampir.
    »Ich ... ich weiß es nicht«, stammelte Oz. »Aber ich denke, ich bin ... ich bin jetzt... okay.«
    Als er aufstand, sah Oz noch wütender aus als zuvor. Sein Gesicht war zu einem einzigen Zähnefletschen verzerrt, und Buffy war nicht sicher, ob es ihr gefiel. Sie behielt ihn im Auge, als sie weitergingen, aber nach ein paar Metern blieb Oz wieder stehen und deutete in den Wald.
    »Diese Richtung«, sagte er. »Sie haben Roland in diese Richtung geschleppt.«
    »Woher weißt du das?«, fragte sie.
    »Ich kann sie riechen.«
    Buffys Herz machte einen Sprung, aber sie stellte keine weiteren Fragen. Stattdessen folgte sie Oz, als der sich seinen Weg durch das dichte Unterholz bahnte. Nach kurzer Zeit kniete er nieder und schnüffelte über den Boden.
    »Sie sind ganz nah«, knurrte Oz.
    »Glaubst du, sie wissen, dass wir sie verfolgen?«, fragte Angel leise. Er sah Buffy an und dann Oz. Sie schüttelte den Kopf. Sie
    wusste auch nicht, was mit Oz los war.
    »Vielleicht ist es ihnen egal«, erwiderte Oz.
    Buffy spürte einen kleinen Tropfen auf ihrer Wange und wischte ihn weg. Sie blickte auf und versuchte die Wolken durch die Äste zu erkennen, und ihre Augen wurden groß.
    »Äh, Leute?«, flüsterte sie. »Ihnen ist es nicht egal.«
    Die dunklen Elfen regneten von den Bäumen auf sie nieder.
    Oz stürzte sich auf sie. Er konnte sich nicht erinnern, sich je zuvor so schnell bewegt zu haben, aber andererseits hatte er auch noch nie zuvor solche Angst um einen anderen Menschen gehabt. Er liebte Willow und würde sich von nichts und niemandem daran hindern lassen, sie zurückzuholen. Vor allem nicht von diesen bösartigen kleinen Kreaturen.
    Angel stürmte in den Wald, warf sich gegen die Bäume und streifte so die Wesen von seinem Körper, zertrat sie unter seinen Füßen. Schon bald konnte Oz ihn nicht mehr sehen.
    Buffy war in Schwierigkeiten. Die winzigen Geschöpfe hatten sich in ihren Haaren verkrallt und schlugen und kratzten sie mit ihren Klauen. Oz wischte so viele wie möglich von ihr, aber dann war sie auf sich allein gestellt. Er hatte selbst genug Schwierigkeiten. Aber Oz wusste, wie man mit diesen Wesen fertig wurde.
    Er ignorierte jene, die an ihm hingen. Ignorierte den Schmerz, verdrängte ihn. Stattdessen fing er an sie zu jagen. Er pflückte sie von den Bäumen und stampfte sie in den Boden. Er hetzte eine ganze Horde durch den Wald, sodass viele von jenen, die an ihm hingen, während der Jagd herunterfielen.
    Einige von ihnen kreischten, während er sie verfolgte. Sie fürchteten sich vor ihm. Gut. Jetzt wusste er, wie er sie besiegen konnte. Er würde die hässlichen kleinen Feiglinge in Angst und Schrecken versetzen. Oz jagte sie tiefer und tiefer in den Wald hinein. Irgendwo in der Ferne erklang ein schriller Pfiff, und die dunklen Elfen reagierten wie auf Kommando, zogen sich blitzartig auf die Bäume zurück oder rasten über den Waldboden nach Norden. Sie boten einen grausigen Anblick, eine kleine Armee aus kreischenden, keckernden grünen Gnomen, die über Wurzeln und Büsche hüpften - Oz erinnerten sie an eine Horde Ratten, die durch einen Abwasserkanal schwärmten.
    Oz packte einen der Nachzügler und zerquetschte ihn in der Faust.
    Dann waren sie fort.
    Er lachte, aber das Lachen klang wie ein ersticktes Knurren. Spitze, scharfe Zähne drückten gegen die Innenseiten seiner Lippen. Er wunderte sich plötzlich über das Vergnügen, das er beim Töten der Wesen empfunden, und auch über die

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