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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Mühelosigkeit, mit der er sein Werk vollbracht hatte.
    Dann sah er das Fell auf seinen Handrücken.
    Es war noch nicht Vollmond. Erst in einer Woche war es soweit. Dennoch hatte Oz angefangen sich zu verwandeln. Angefangen und wieder aufgehört, irgendwo zwischen Mensch und Werwolf.
    Er öffnete den Mund und versuchte sich einzureden, dass es unmöglich war.
    Was herauskam, war ein Heulen.

13

    Als sich die knurrenden Hunde auf sie stürzten, fuhr Xander herum und rannte davon. Er zerrte so fest er konnte an seinen Fesseln, sodass der Strick tief in seine Handgelenke schnitt. Aber wenn er seine Hände nicht frei bekam, um auf einen Baum zu klettern oder einen Stock zu ergreifen und sich zu verteidigen, dann hatte er keine Chance, sich zu retten. Willow und Giles würden ihm dann auch nicht helfen können.
    Xander fiel plötzlich auf, dass die beiden ihm nicht folgten. Er riskierte einen kurzen Blick über die Schulter.
    Sein Fuß verfing sich in einer freiliegenden Baumwurzel und er landete hart auf der festgetretenen Erde der Lichtung. Ein Stein zerkratzte seine Wange und Dreck spritzte in sein linkes Nasenloch.
    Die Hunde kamen näher.
    Xander schloss die Augen. Ihr flammender Atem verbrannte die Haut an seinem Nacken. Ihr Gestank war unerträglich. Er hörte das Klicken ihrer Fänge und ...
    »Wartet!«, brüllte der Erlkönig. »Weg mit euch, ihr Hunde!«
    Xander öffnete benommen die Augen und fragte sich, warum er noch nicht tot war. Widerwillig gehorchten die Geisterhunde dem Befehl des Erlkönigs und zogen sich zum Feuer am anderen Ende der Eichtung zurück. Xander rollte auf die Seite und rappelte sich wieder auf.
    Giles und Willow näherten sich ihm und er näherte sich ihnen, bis die drei wieder mehr oder weniger eine Einheit waren. Der Erlkönig hielt die Zügel seines feuerspuckenden Hengstes und ließ sich von dem Tier zu der kleinen Gruppe tragen. Dicht vor ihnen blieb das Pferd stehen und der König senkte sein Schwert, sodass seine Spitze fast Willows rechtes Auge berührte.
    »Was weißt du von Lucy Hanover?«, fragte Hern der Jäger.
    Willow wirkte überrascht und öffnete den Mund, um zu antworten.
    »Verrat ihm nichts, Will!«, stieß Xander hervor.
    Giles räusperte sich, aber Xander warf ihm einen Blick zu, der wie er hoffte, besagte: Vertrauen Sie mir, ich weiß, was ich tue. In Wirklichkeit hatte er natürlich keinen blassen Schimmer, was er da tat, aber er wusste, was sie erwartete. Der Erlkönig würde sie töten, so viel stand fest. Und Xander hatte keinen blassen Schimmer, wieso Willow diese Lucy Hanover erwähnt hatte; vermutlich griff sie, genau wie er, nur nach jedem sich bietenden Strohhalm. Aber sie hatte ihnen damit ein paar weitere Minuten Leben erkauft.
    Xander hoffte, dass er noch mehr Minuten herausschlagen konnte.
    »Halt deine Zunge im Zaum, du Wicht«, sagte der Erlkönig drohend, während er sich mit brennenden Augen im Sattel nach vorn beugte. »Oder ich werde sie mir gebraten zum Abendessen servieren lassen ...«
    »Ja, ich weiß, mit dicken Bohnen und einem guten Chianti«, sagte Xander. Seine Stimme klang selbst für seine Ohren ein wenig verrückt.
    Gut. Vielleicht hielt ihn der König für total durchgedreht und hatte Mitleid mit ihm. Vielleicht, aber wahrscheinlich war es nicht.
    Der König schwang sich von seinem Pferd und landete schwer auf dem Boden. Er war riesig. Weit über zwei Meter groß, die Hörner nicht mitgerechnet. Um seine Augen, eine der wenigen Stellen, wo kein dichtes Fell wuchs, war die Haut des Jägers ölig schwarz und roh wie eine Wunde. Xander glaubte, Blut an seinen Hörnern zu erkennen. Danach wagte er nicht mehr hinzusehen.
    »Was weißt du von Lucy Hanover?«, fragte der Erlkönig erneut. »Sprich jetzt oder du wirst sterben.«
    Xander schluckte und zögerte. Aber nur für einen Moment.
    »Nur zu, töte uns!«, sagte er und tat dann etwas, wozu er jeden Muskel seines Körpers zwingen musste: Er trat auf den Erlkönig zu.
    »Xander!«, zischte Giles.
    Willow sah ihn mit angstgeweiteten Augen an. Sem Herz hämmerte so stark, dass er das Wimmern in ihrer Kehle nicht hören konnte, aber er wusste, dass es da war.
    Der Erlkönig richtete sein Schwert auf Xander. Flammen züngelten aus den Nüstern des Tiermenschen und er hob sein Schwert in die Luft. »Du wirst uns sowieso töten«, sagte Xander hastig. »Was für einen Unterschied macht das schon? Wir haben eine Nachricht von
    Lucy Hanover für dich, Alter. Wenn du sie hören willst, musst du

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