Die Dienerin - Gesamtausgabe
gespürt und wie! Du bist wie ein Orkan in mich reingedonnert, es war so, na so anders. Es fühlte sich ganz anders an als normaler Sex.“
„Du willst doch nicht damit sagen, dass bis jetzt alles anormal war?“ meinte John spitzbübisch.
„Ha ha, du weißt genau was ich meine Mister von Beek.“
John stand auf und kramte in einer von seinen Taschen, dann überreichte er Selda eine schwarze Karte. Sie starrte sie an und begriff nicht, was das sollte.
„Das ist eine schwarze AMEX Karte, du gehst heute schön shoppen. Die Karte hat übrigens kein Limit. Also falls du dir im Trump Tower eine Wohnung kaufst oder eine Boeing 747, dann warn mich vor. Aber im Grunde macht das auch nichts Selda. Du wärst es wert.“
Selda schaute auf John und dann auf die Karte. Sie hatte gedacht, dass die goldene Karte schon das höchste an Gefühlen sprich das höchste Limit ist, aber sie hatte wieder was Neues dazu gelernt. Ihr wurde schwindelig. Sie war in New York und konnte ohne Limit shoppen, so viel sie wollte, sie konnte 100000 Dollar verprassen und John würde nur müde mit dem Kopf nicken. Könnte man mehr verlangen vom Leben? Ja, dachte sie sich. Liebe. Liebe ohne Limit.
Nach dem Frühstück zog sich John an und verabschiedete sich mit einem Kuss von Selda. Sie war trotz der Karte immer noch etwas traurig. Wie gerne hätte sie mit ihm den Tag verbracht. Aber er versicherte ihr, es würde nicht lange dauern. Es war eine seltsame Situation, als würde ein Ehemann zur Arbeit gehen und Selda war die brave Hausfrau, die zuhause auf ihn wartete. Aber dem war nicht so. Sie waren weder verheiratet, noch war Selda eine brave Hausfrau. Nein dachte sie, ich bin eine verfickte Hausfrau und musste dabei lachen. Sie sprang in der riesigen Royal Suite hin und her, wie ein Floh. Ohne Limit schallte es in ihrem Kopf. Heute war ihr Tag und sie würde nicht zimperlich sein mit der Karte. Sie ging ins Schlafzimmer, in einem geräumigen Kleiderschrank hingen ihre Kleider. Sie nahm ein buntes Mini Strickleid von Missoni und zog es an. Plötzlich hörte sie eine Klingel. Es war die Tür. Sie hatte nichts bestellt. Sie überlegte ob sie vielleicht gar nicht öffnete, denn sie war allein und in New York, nicht gerade die sicherste Stadt in der Welt, aber dann überkam sie die Neugier. Außerdem war sie im Waldorf Astoria und nicht in einem billigen Stundenhotel. Sie öffnete die Tür und fiel fast in Ohnmacht. Vor der Tür stand Apo.
30.
John saß im Katz´s Deli, eines der berühmtesten Lokale von New York, er erwartete einen alten Freund. Er hatte Selda angelogen, er hatte keinen Termin mit einem Geschäftspartner, ganz im Gegenteil. Er wollte heute seinen einzigen Freund treffen, jemanden, den er seit über 35 Jahren kannte. Beide sahen sich selten, meist irgendwo auf der Welt. John hatte ihn zuletzt kurz vor Seldas Eintreffen in seinem Leben getroffen. Und genau sie war der Grund, für das Treffen heute. John wollte mit seinem Freund reden, sich aussprechen, und hören was er so alles erlebt hatte seit dem letzten Zusammentreffen.
John bestellte sich einen Kaffee und schaute verträumt aus dem Fenster. Er fühlte sich so gut wie seit langem nicht mehr. Er hatte seit Tagen nicht mehr an Simone gedacht, und die Streitereien die sie gelegentlich hatten. Und auch nicht an seine Tochter, die er seit Jahrzehnten nicht gesehen hatte und von der er nicht wusste, ob sie noch am Leben war. Er hatte sie nicht vergessen, ganz im Gegenteil, sie war immer da, er hatte sie immer in seinem Herzen. Aber es zeigte ihm auch, wie viel Glück Selda in sein Leben gebracht hatte. Zuerst war es Sex, animalischer wilder Sex. Mechanisches rein und raus. Aber Stück für Stück sah er den Menschen in ihr, ihre Verletzlichkeit. Und ihre Anständigkeit, was Angesicht der letzten Nacht für viele völlig unsinnig wäre, aber nicht für John. Er sah etwas in Selda, was jeder andere bis jetzt übersehen hatte. Und genauso sah Selda in ihm vieles, was er bis jetzt vor jedem anderen verbergen konnte, aber Selda sah es. Sie blickte ihm in die Seele.
Die Tür des Lokals öffnete sich und John sah Frederick seinen Freund. Beide Männer umarmten sich innig und klopften einander auf die Schultern.
„Freund wie geht es dir? Beim unserem letzten Treffen warst du ganz schön down John, aber ich sehe dir scheint es besser zu gehen.“
Frederick zog seinen dünnen Mantel aus und hängte ihn über die Stuhllehne. Er bestellte sich auch
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