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Die Dienerin - Gesamtausgabe

Die Dienerin - Gesamtausgabe

Titel: Die Dienerin - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Miller
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einen Kaffee und kippte im Gegensatz zu John sehr viel Milch und Zucker rein. Frederick war wie John ein Milliardär, er war 45 Jahre alt, war Single und sah fantastisch aus. Aber Frederick war schwul. Er kannte John seit sie Kinder waren, beide wuchsen praktisch nebeneinander auf. Und John war der erste, der von Fredericks Neigung erfuhr.  John hatte ihn nie deswegen gemieden oder es ihm angekreidet, er hatte Frederick sogar oft gedeckt und für ihn gelogen. Vor 30 Jahren war Homosexualität noch nicht so akzeptiert wie heute, wobei das auch nicht ganz stimmte. Es gab immer irgendwo jemanden, der ihn schief anschaute und überlegte, warum Fredrick keine Botox gestraffte und Silikongespritzte Freundin neben sich hatte. John kannte alle Geheimnisse von Frederick und umgekehrt.  Aber ein Geheimnis kannte Frederick noch nicht. John hatte ihm nichts von Selda erzählt, aber das war kein negatives Zeichen. Für gewöhnlich erzählte er Frederick alle seine Eroberungen, jedes Sexerlebnis, jede Frau, die er flach gelegt hatte. Er hatte Frederick schon überall auf der Welt angerufen und seine schmutzigen, lüsternen Fantasien mit ihm geteilt. Aber Selda hatte er versteckt, wie eine kostbare, kleine Perle.
    „Ich habe jemanden kennengelernt Frederick und sie ist was ganz besonderes.“
    „Weiß sie, wie reich du bist John?“
    „Ja, das weiß sie sogar sehr genau, ich habe sie als meine Sexdienerin eingestellt, sie bekommt 10000 Euro für jeden Tag mit mir.“
    Frederick starrte John ungläubig an.
    „Das ist jetzt nicht dein ernst John, oder doch?“
    Frederick kannte viele Frauen von John vom Hörensagen, und keine kam gut weg, außer im sexuellen Sinne.
    „Mir ist es sogar sehr ernst.“
    Frederick nahm einen großen Schluck Kaffee. Er traute seinen Ohren nicht.
    „Du meinst, sie ist eine Professionelle John?“
    John schüttelte bestimmt den Kopf.
    „Nein, ganz und gar nicht. Sie ist keine Prostituierte, und wenn, dann habe ich sie zu einer gemacht. Sie dachte, sie stelle sich als Haushälterin vor, aber sie faszinierte mich auf den ersten Blick. Es war meine Idee, sie für Sex zu bezahlen. Aber sie ist weder gierig, noch Geld geil. Sie ist die Frau, die am Straßenrand gegen jede Vernunft hält, um jemanden zu helfen. Sie ist sehr mitfühlend, sehr gefühlvoll und sie versteht mich. Sie spürt, wenn es mir schlecht geht. Und sie macht mich glücklich. Im Bett, aber auch sonst. Ich möchte immer bei ihr sein.“
    Frederick wurde bewusst, dass es John wirklich ernst meinte. Er hatte nicht mal von seiner Frau so geschwärmt, als er sie damals kennengelernt hatte. John´s Gefühle waren echt, daran war kein Zweifel, aber was war mit ihr? Was wenn sie eine Goldgräberin war? Was wenn sie ihn nur ausnutzte? Liebe macht blind war hier nicht nur eine leere Floskel,  Frederick wollte nicht dass man seinem besten und ältesten Freund wehtat.
    „Wie heißt die Dame denn John?“
    „Selda.“
    „Zelda? Wie F. Scott Fitzgeralds Zelda?“
    John musste schmunzeln bei diesem Vergleich, Zelda Fitzgerald war eine Partysüchtige Alkoholikerin, die in einem Sanatorium verstarb.
    „Nein, Selda mit S. Und sie verträgt keinen Alkohol, jedenfalls nicht mehr als zwei Gläser auf einmal.“
    „Sieh mal John, ich kenne dich eine gefühlte und gelebte Ewigkeit, und Gott weiß, wie sehr du damals wegen Annabelle gelitten hast, der Verlust hat deine Ehe zerstört. Aber wenn ich ehrlich sein soll, du hast danach nie wieder geliebt. Du hast dich an keine Frau gebunden. Ich will nicht, dass man die weh tut, aber wie willst du herausfinden, dass ihre Gefühle echt sind? Was wenn sie alles dir nur vorspielt?“
    „Ich habe da so einen Plan Frederick.“
    John schaute ungeduldig auf die Uhr. Es war Punkt 14.30 Uhr.
    „In einer halben Stunde werde ich ganz genau wissen, ob sie für mich das gleiche empfindet Frederick, und glaub mir, ich werde diese Frau nicht gehen lassen.“
     
     
     
     
    31.
     
    Selda starrte fassungslos Apo an. Ihre Knie wurden weich, sie wäre fast in Ohnmacht  gefallen, so sehr erschreckte sie sein Anblick. Selda hatte einen seidenen Morgenmantel an, den sie sofort fester schnürte und am Ausschnitt zurecht zog.
    „Was hast du hier zu suchen?“, flüsterte sie heiser. Ihre Stimme schien zu versagen. Sie hatte Angst, dass John kommen könnte und diese Angst schnürte ihre Kehle zu.
    Apo war enttäuscht von ihrer Reaktion, trotzdem war die Schlacht nicht verloren. Sie zierte sich eben noch, er war sich sicher,

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