Die Dirne und der Bischof
hübsch. Seine Finger wanderten hoch zu ihren Schultern und dann bis zu ihrem Hals. Er schob die Rüschen beiseite, beugte sich vor und küsste den Ansatz ihrer Brüste, wobei er sich kaum bücken musste. Wenn sie aufrecht standen, dann überragte sie den Legaten um einen halben Kopf.
»Hm, du riechst nicht schlecht. Komm, wir wollen uns gemeinsam unter der dicken Decke wärmen. Findest du es hier drinnen nicht auch ein wenig kühl?«
Sie nickte, obwohl es ihr eher warm vorkam. Es war Sommer, und die massiven Mauern hielten den Nachtwind ab.
»Ja, wir sollten zu Bett gehen«, wiederholte er und begann ungeschickt an ihren Bändern zu nesteln. Dabei bemerkte er das Buch, das sie noch immer in den Händen hielt.
»Was hast du denn da?«
Sie reichte ihm den teuer gebundenen Band. Der Legat warf einen Blick auf die aufgeschlagene Seite.
»Parzifal und Loherangrin? Das hast du gelesen?«
Elisabeth nickte. »Ja, verzeiht, wenn es unrecht war. Ich wusste nicht, wie lange ich auf Euch würde warten müssen, und da sah ich diese Bücher und konnte nicht widerstehen. Die Suche nach dem heiligen Gral. Ich habe diese Geschichte schon immer gemocht. - Ich habe das Buch ganz vorsichtig angefasst«, fügte sie atemlos hinzu.
»Du hast das gelesen«, wiederholte er. »Das ist erstaunlich. Wo hast du Lesen gelernt? Und dann die Geschichte über den Gral? Wer hat sie dir erzählt?«
»Ich weiß es nicht mehr«, wehrte Elisabeth ab. Ihr war klar, er würde das für eine Ausflucht halten, aber ihr war nicht danach, ihm von dem leeren Raum in ihrem Geist zu erzählen, der sich nur langsam mit kleinen und größeren Bruchstücken füllte, daher lenkte sie seine Aufmerksamkeit lieber wieder auf die Daunenkissen und die wärmende Decke, die über das Bett gebreitet war. In diesem Bett hätte sie mit Jeanne und Gret und den anderen Frauen zusammen Platz gefunden!
Ungeschickt begann er sie zu entkleiden, sodass Elisabeth mit Hand anlegen musste. Sein Atem wurde schneller, seine Wangen noch röter. Er versuchte vergeblich, sich seines Gewandes zu entledigen.
»Du musst mir helfen«, keuchte er. »Sonst muss ich meinen Leibdiener rufen.«
»Das wird nicht nötig sein«, gurrte sie in dem Tonfall, der ihr noch immer Übelkeit verursachte. »Ich helfe Euch mit allem, was wichtig ist.«
»Ja, das werde ich brauchen«, seufzte er, und sie sah schnell, was er damit meinte. Seine Männlichkeit hing schlaff und verschrumpelt in ihrem Nest aus grauem Kraushaar. Der päpstliche Legat ließ sich rückwärts ins Bett plumpsen und streckte ihr seine geschwollenen Beine entgegen, damit sie sie von seinen engen Lederschuhen und den Seidenbeinlingen befreite. Er seufzte, als das teure, aber sicher unbequeme Schuhwerk zu Boden fiel. Schwerfällig wälzte er sich in die Mitte des Bettes. Da lag er nun bleich und aufgedunsen wie eine Wasserleiche. Nur sein Gesicht glühte.
»Nun komm, du musst mir mit deinen Händen behilflich sein. So einfach geht das nach so vielen Jahren Sorgen und harter Arbeit für das Wohl der Mutter Kirche nicht mehr.«
Eher nach so vielen Jahren der Völlerei und Trinkerei, dachte Elisabeth, ließ sich aber rittlings über ihn ziehen, sodass sie über seinem gewölbten Bauch kniete. Seine fetten Hände legten sich um ihre Pobacken.
»Sie sind wie zwei pralle Melonen«, sagte er. »Kleine Melonen, aber recht hübsch. Auch wenn ich sonst nichts gegen einen weichen, ausladenden Hintern habe.«
Elisabeth brummte etwas Unverständliches und machte sich an die Arbeit, dem schlaffen Fleisch unter ihren Händen Leben einzuhauchen. Es war gar nicht so einfach. Da gelang es ihr ja schneller, die besoffenen Wächter und Gesellen auf Trab zu bringen! Und selbst der dicke Ratsherr Seiler spurte unter ihren flinken Fingern. Elisabeth versuchte an etwas anderes zu denken. Wie ging die Geschichte von Parzifal und Loherangrin weiter? Sie musste sich erinnern! Ihr Kopf schien wie ein Bienenkorb zu summen, als sie suchend durch die Leere eilte. Wenigstens konnte sie sich ein wenig von den weichen Fettwülsten unter ihr ablenken.Elisabeth hatte sich in den vergangenen Monaten an vieles gewöhnt, doch dieser Mann verursachte ihr Ekel bis zur Übelkeit. Endlich regte sich etwas in ihren Händen. Rasch schlüpfte sie über ihn und bewegte sich hastig, bis er zufrieden grunzte und seine Hände von ihren Pobacken glitten. Elisabeth stieg von ihm herunter. Es war nicht mehr sie selbst, die sich neben ihn kauerte, ihn noch einmal streichelte und
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