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Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Titel: Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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war Haverman nicht nur schlechter Laune, sondern regelrecht erledigt. Wie weit war es schon mit der Welt gekommen? Frauen und Leute mit übernatürlichen Kräften, um das Gesetz zu schützen … „Ich wusste gar nicht, dass Sie sich auch für gestohlene Fernseher interessieren, Donovan.“
    „Eine Vision ist eben eine Vision“, sagte Sebastian ganz ruhig und sah, wie Mel sich den Bauch hielt.
    „Warum sind Sie damit zu ihr gegangen?“ Das wurmte Haverman am meisten. „Sie kommen doch sonst zu uns.“
    „Stimmt.“ Sebastian sah über die Schulter zu Mel. „Aber sie kann die besseren Beine vorweisen.“
    Mel, die auf der Motorhaube ihres Wagens saß, lachte so laut los, dass sie fast heruntergefallen wäre. Haverman brummte etwas Unverständliches in sich hinein und stapfte davon. Immerhin, so dachte er mürrisch, hatte er zwei Verdächtige in Gewahrsam genommen, und wenn er sich mit Donovan anlegte, würde ihm der Chief aufs Dach steigen.
    „Ganz schön lässig.“ Immer noch lachend, knuffte Mel Sebastian auf die Schulter. „Habe gar nicht gewusst, was so alles in Ihnen steckt.“
    Er zuckte mit keiner Wimper. „Sie würden überrascht sein.“
    „Mag sein.“ Sie sah sich nach Haverman um, der gerade in seinen Wagen stieg. „Er ist nicht übel, nur eben der Meinung, dass Privatdetektive nur in Romanen vorkommen und Frauen in die Küche gehören.“ Und weil die Sonne so schön warm schien, gefiel es ihr, einfach noch ein paar Minuten sitzen zu bleiben und ihren Triumph auszukosten. „Das haben Sie gut hingekriegt … Harry.“
    „Danke, Crystal.“ Er hatte Mühe, sich das Grinsen zu verkneifen.
    „Allerdings würde ich es lieber sehen, wenn Sie mich das nächste Mal in den ganzen Plan einweihen.“
    „Ich glaube nicht, dass es so bald ein nächstes Mal geben wird. Aber das hier hat wirklich Spaß gemacht.“
    „Spaß also, ja?“ Er sprach langsam, begriff, dass sie es genau so meinte, wie sie es sagte. „Sich aufzutakeln wie ein Flittchen, Männer zu taxieren, eine Szene in einer Kneipe machen, mit einem sabbernden Riesen-Gorilla zu flirten …“
    Sie lächelte harmlos. „Ich habe doch wohl das Recht auf ein paar Vergünstigungen im Beruf, oder?“
    „Und dass Ihnen fast der Schädel eingeschlagen worden wäre, gehört mit dazu?“
    „‚Fast‘ ist hier das entscheidende Wort.“ Sie war freundlich gesinnt und tätschelte seinen Arm. „Kommen Sie schon, Donovan, regen Sie sich wieder ab. Ich habe doch gesagt, dass Sie gut waren.“
    „Das soll wohl so eine Art Dank sein, weil ich Ihren Dickschädel gerettet habe.“
    „He, ich wäre auch so bestens mit Bobby fertig geworden. Aber danke für die Rückendeckung, okay?“
    „Nein, nicht okay.“ Er stützte sich mit beiden Händen zu ihren Seiten auf die Motorhaube auf. „Wenn das Ihr Verständnis von Spaß ist, werden wir ein paar Regeln aufstellen müssen.“
    „Ich habe Regeln. Meine Regeln.“ Seine Augen sind grau wie Rauch, dachte sie. Rauch, wie er in der Nacht von einem Lagerfeuer in den dunklen Himmel aufsteigt. „Und jetzt lassen Sie mich in Ruhe, Donovan.“
    Bring mich doch dazu. Er verabscheute sich dafür, dass dieser kindische Spruch das Erste war, was ihm automatisch einfiel. Schließlich war er kein Kind mehr. Sie auch nicht – wie sie dasaß und ihn anfunkelte, mit dem herausfordernd vorgeschobenen Kinn und dem selbstgefälligen kleinen Grinsen auf dem wunderschönen Mund.
    Er zog sie so schnell von der Motorhaube herunter, dass sie nicht einmal dazu kam, auch nur an eine Verteidigung zu denken. Sie blinzelte immer noch, als er seine Arme um sie legte.
    „Was, zum Teufel, soll das …?“
    Mehr sagen konnte sie nicht. Ihr Verstand setzte aus, als er den Mund auf ihre Lippen presste. Weder versuchte sie sich zur Seite zu drehen und ihn über ihre Schulter zu werfen, noch dachte sie daran, das Knie ruckartig anzuheben und ihn atemlos zu Boden zu schicken. Stattdessen ließ sie es zu, dass sein Mund hungrig von ihrem Besitz ergriff.
    Schlimmer noch – willig öffnete sie ihre Lippen für ihn. Und er wollte mehr.
    Sie schmeckte so süß. Wie wilder Honig, der einen dazu brachte, sich die Finger abzulecken. Die Art Honig, der er schon als Kind nie hatte widerstehen können.
    Seine Hände waren nicht zart. Das war der erste zusammenhängende Gedanke, den sie hatte. Seine Hände waren hart und stark und ein bisschen rau. Sie fühlte seine Finger in ihrem Nacken. Ihre Haut dort brannte wie Feuer.
    Er zog sie näher,

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