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Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Titel: Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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in einem schwarzen Smoking sich dem Tisch näherte. Er strahlte eine unglaubliche Souveränität aus, die von der gebräunten Haut und dem gepflegten Oberlippenbärtchen nur noch unterstrichen wurde. Mel war überzeugt, dass die meisten Frauen diesen Mann durchaus mit mehr als nur einem Blick bedenken würden.
    Aber seine Augen missfielen ihr sofort. Von einem blassen Blau, eiskalt und kalkulierend, obwohl er lächelte.
    Die Zuschauertraube jubelte, weil Jerry wieder die richtigen Karten hatte.
    „Das scheint heute Ihre Glücksnacht zu sein.“
    „Mann, das kann man wohl sagen!“ Jerry sah dem Neuankömmling mit verwunderten Augen entgegen. „Dabei habe ich noch nie im Leben etwas gewonnen.“
    „Sie sind hier im Hotel untergebracht?“
    „Ja, meine Frau und ich.“ Er drückte Karens Hand. „Es ist unser erster Abend überhaupt in einem Casino.“
    „Dann möchte ich Ihnen persönlich gratulieren. Ich bin Jasper Gumm.
    Ich leite dieses Hotel.“
    Mel warf Sebastian einen Seitenblick zu. „Ziemlich krumme Tour, um ihn hervorzulocken.“
    „Ein Umweg vielleicht“, stimmte Sebastian zu. „Aber doch ein ganz erbaulicher, oder?“
    „Hm … Haben dein junger Held und seine Heldin ihren Zweck für heute Abend erfüllt?“
    „Oh, ich denke ja.“
    „Na schön. Dann entschuldige mich bitte eine Minute.“ Mel nahm ihr Glas und schlenderte um den Tisch herum. Sebastian hatte recht gehabt.
    Das junge Paar sammelte bereits die Chips ein und bedankte sich überschwänglich beim Hotelbesitzer.
    „Sie sind uns immer willkommen“, hörte Mel Gumm sagen. „Wir legen Wert darauf, dass alle Gäste das Hotel als Gewinner verlassen und zurückkommen.“
    Als Gumm sich umdrehte, stand Mel ihm – wie zufällig – genau im Weg.
    Eine schnelle Bewegung, und ihr Champagner ergoss sich über seine Smokingjacke.
    „Oh, das tut mir so leid!“ Sie wischte über seinen feuchten Ärmel. „Wie ungeschickt von mir.“
    „Aber nein, es war allein meine Schuld.“ Er trat zurück und zog ein Taschentuch hervor, um ihre Hand abzutrocknen. „Ich fürchte, ich habe nicht aufgepasst.“ Er sah auf ihr leeres Glas. „Und ich schulde Ihnen einen Drink.“
    „Das ist wirklich nett von Ihnen, aber es war sowieso nicht mehr viel drin.“ Sie lächelte ihn gekonnt an. „Was ein Glück für Ihren Anzug war.
    Ich wollte einfach mal nur diese vielen Chips sehen. Mein Mann und ich saßen dem jungen Paar direkt gegenüber. Allerdings haben wir nicht so viel Glück gehabt.“
    „Dann schulde ich Ihnen auf jeden Fal einen Drink.“ Gumm nahm gerade ihren Ellbogen, als Sebastian zu ihnen trat.
    „Darling, du solltest den Champagner trinken, nicht über Leute gießen.“
    Verlegen lachend, fuhr sie mit der Hand über seinen Arm. „Ich habe mich bereits entschuldigt.“
    „Nichts passiert“, versicherte Gumm und bot Sebastian die Hand.
    „Jasper Gumm.“
    „Donovan Ryan. Meine Frau, Mary Ellen.“
    „Es ist mir ein Vergnügen. Sie sind Gäste des Hotels?“
    „Nein. Um genau zu sein, wir sind gerade erst nach Lake Tahoe gezogen.“ Sebastian schaute mit liebevollem Blick auf Mel. „Wir gönnen uns eine Art zweite Hochzeitsreise, bevor wir wieder an die Arbeit müssen.“
    „Herzlich willkommen in unserer Gemeinde. Jetzt muss ich diesen Champagner aber erst recht ersetzen.“ Gumm winkte einem Kellner. Er lächelte Mel und Sebastian offen an.
    „Das ist wirklich sehr nett von Ihnen.“ Mel sah sich bewundernd um. „Ein tolles Hotel, das Sie hier haben.“
    „Da wir jetzt ja praktisch Nachbarn sind, hoffe ich, dass Sie uns öfter beehren. Unser Restaurant ist wirklich ganz ausgezeichnet.“ Während er redete, nahm Gumm aufmerksam alle Einzelheiten in sich auf. Der Schmuck der Frau war dezent und teuer, der Smoking des Mannes maßgeschneidert. Beide strahlten die ruhige Selbstsicherheit der Wohlhabenden aus. Genau die Art von Klientel, die er für sein Hotel bevorzugte.
    Als der Kellner eine neue Flasche Champagner und Gläser brachte, schenkte Gumm selbst ein. „Was machen Sie geschäftlich, Mr. Ryan?“
    „Immobilien. Mary Ellen und ich haben die letzten Jahre in Seattle gelebt, aber wir haben beschlossen, dass es Zeit war, mal etwas Neues anzufangen. Glücklicherweise bin ich durch meinen Beruf nicht an einen Ort gebunden.“
    „Und Sie?“, wandte Gumm sich an Mel.
    „Oh, ich habe mich aus dem Berufsleben zurückgezogen. Zumindest für eine Weile. Ich dachte mir, es wäre mal ganz schön, sich nur ums Heim zu

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