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Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Titel: Die Donovans 3: Das geheime Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Waffenstillstand ablehnen sollen?
    Genau darauf zählte Boone natürlich. Während er einen Umzugskarton mit dem Fuß aus dem Weg trat, sah er durchs Fenster hinüber zum Nachbarhaus. Nichts regte sich.
    Er ging davon aus, dass es sicher einige Tage dauern würde, bis Ana sich wieder beruhigt hatte, aber er war auch sicher, einen Riesenschritt in die richtige Richtung gemacht zu haben. Schließlich wollte er keine Unstimmigkeiten zwischen sich und Jessies neuer Freundin bestehen lassen.
    Er ging zurück zum Herd und drehte die Hitze unter der Pfanne mit den Hähnchenbrustfilets herunter, dann machte er sich daran, die Kartoffeln zu pürieren.
    Jessies Leibgericht – Kartoffelpüree. Ginge es nach Jessie, würden sie jeden Tag nichts anderes als Püree essen. Natürlich oblag es ihm, auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung zu achten.
    Boone goss etwas mehr Milch in den Topf und gab einen Stich Butter hinzu. Wenn es einen Teil des Vaterseins gab, den er sofort und ohne Bedenken aufgeben würde, dann den Druck, jeden Tag zu entscheiden, was er zum Dinner servieren sollte.
    Das Kochen selbst war gar nicht so schlimm, nein, es war die tägliche Wahl zwischen Braten, gegrilltem Hähnchen, Kotelett und all dem anderen.
    Kam noch hinzu, was dazu serviert werden sollte. Aus schierer Verzweiflung hatte er angefangen, Rezepte aus Zeitschriften auszuschneiden – natürlich hinter verschlossenen Türen –, um für mehr Abwechslung zu sorgen.
    Er hatte sogar auch schon mal ernsthaft daran gedacht, eine Haushälterin einzustellen. Sowohl seine Mutter als auch seine Schwiegermutter hatten ihn dazu gedrängt, und dann hatten sie mit ihrem ehrgeizigen kleinen Konkurrenzkampf begonnen, wer wohl die Erste wäre, die die passende Frau fände, um diese Stelle auszufüllen. Aber die Vorstellung, dass jemand in seinem Haus lebte, jemand, der vielleicht sogar bei seiner Tochter das Sagen übernehmen würde, hatte ihn von dieser Idee abgebracht und dazu veranlasst, alles beim Alten zu lassen.
    Jessie war seine Tochter. Einhundert Prozent. Trotz Essensauswahl und Einkäufen im Supermarkt war das genau so, wie es ihm am besten gefiel.
    Trippelnde Schritte auf der Veranda unterbrachen seine Gedanken.
    „Gutes Timing, Froschgesicht. Ich wollte gerade nach dir rufen.“ Er drehte sich um, leckte sich einen Klecks Püree vom Finger und erblickte Ana in der Tür, eine Hand auf Jessies Schulter. Sein Magen zog sich so abrupt zusammen, dass Boone sich fast gekrümmt hätte. „Oh, hallo. Mit ihnen hatte ich nicht gerechnet.“
    „Ich wollte Sie nicht stören“, setzte Ana an. „Ich wollte Ihnen nur für das Buch danken. Es war sehr nett von Ihnen, es mir zu schenken.“
    „Freut mich, dass es Ihnen gefällt.“ Ihm fiel auf, dass immer noch das Küchenhandtuch im Hosenbund steckte, und hastig zog er es fort. „Es war das beste Friedensangebot, das mir eingefallen ist.“
    „Es hat funktioniert.“ Sie fand das Bild, wie er da so geschäftig am Herd stand, sehr einnehmend, und lächelte. „Danke. Aber jetzt werde ich Sie wohl besser wieder Ihren kulinarischen Vorbereitungen überlassen.“
    „Kann sie nicht hereinkommen, Daddy?“ Jessie zog bereits an Anas Hand. „Bitte.“
    „Ja, natürlich.“ Er versetzte einem weiteren Karton einen Stoß und schaffte ihn so aus dem Weg. „Wir haben immer noch nicht alles ausgepackt. Es dauert länger, als ich mir das vorgestellt hatte.“
    Aus Höflichkeit – und Neugier – trat Ana ein. An den Fenstern hingen noch keine Vorhänge, und mehrere Kartons standen immer noch auf dem grauen Fliesenboden. Aber auf der königsblauen Arbeitsplatte stand bereits ein glänzendes Keramikgefäß in Form des weißen Kaninchens aus „Alice im Wunderland“ für Kekse, eine Teekanne wie die des verrückten Hutmachers und ein Zuckertopf in Form einer Haselmaus. Topflappen hingen an kleinen Messinghaken neben dem Ofen, und die Kühlschranktür war über und über bedeckt mit Jessies Zeichnungen. In einem Körbchen in der Ecke döste Daisy friedlich vor sich hin.
    Noch nicht ausgepackt und recht chaotisch, dachte Ana, aber schon ein Heim. „Ein wunderbares Haus“, sagte sie laut. „Kein Wunder, dass es so schnell einen Käufer gefunden hat.“
    „Willst du mein Zimmer sehen?“ Jessie zog wieder an Anas Hand. „Ich habe ein Bett mit einem Dach darüber, und ganz viele Stofftiere.“
    „Du kannst Ana später nach oben mitnehmen“, warf Boone ein. „Jetzt solltest du dir erst mal die Hände

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