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Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Titel: Die Donovans 3: Das geheime Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sehr unwil ig, streckte sich ausgiebig und kam schließlich unter dem Tisch hervor.
    „Jetzt pass auf, Jessie.“ Ana sah zu dem Kater hinunter. „Sitz, Quigley.“
    Man merkte dem armen Kater an, wie er mit einem Seufzer gute Miene zum bösen Spiel machte. „Mach Männchen, Quigley.“ Ergeben setzte der Kater sich auf die Hinterpfoten und hob die Vorderpfoten in die Luft wie ein Zirkustiger. „Sehr schön. Wenn du einen Salto machst, spendiere ich dir nachher eine Dose Tunfisch.“
    Quigley schien zu überlegen. Was war schon ein Salto im Vergleich zu einer Dose Tunfisch? Das kleine Kunststück war so einfach und Tunfisch …
    Das lohnte sich. Also sprang Quigley, drehte sich einmal in der Luft und landete wieder elegant auf den Pfoten. Als Jessie begeistert applaudierte, ließ er sich nieder und putzte sich bescheiden.
    „Ich wusste gar nicht, dass Katzen auch Kunststücke können.“
    „Quigley ist auch eine ganz besondere Katze.“ Ana stellte Jessie wieder auf den Boden, um Quigley zu streicheln. Er schnurrte laut wie ein Güterzug und rieb den Kopf an ihrem Bein. „Seine Familie ist in Irland, wie auch der größte Teil meiner Familie.“
    „Ist er da denn nicht einsam?“
    Lächelnd kraulte Ana den Kater unterm Kinn. „Wir haben doch einander. Sag, möchtest du vielleicht etwas zu knabbern, während du mir von deinem Tag erzählst?“
    Das Angebot war verlockend, aber Jessie zögerte. „Ich glaube nicht, dass ich das sollte. Es ist doch schon fast Zeit fürs Dinner, und Daddy …
    Oh, fast hätte ich es vergessen!“ Sie rannte zum Tisch zurück, um ein in Geschenkpapier eingewickeltes Päckchen zu holen. „Das ist für dich, von Daddy.“
    „Von …“ Ohne dass es ihr bewusst wurde, verschränkte Ana die Hände hinter dem Rücken. „Was ist es denn?“
    „Ich weiß es.“ Jessies Augen glitzerten vor Aufregung. „Aber ich darf es nicht sagen, sonst ist es ja keine Überraschung mehr. Du musst es selbst öffnen.“ Sie nahm das Päckchen und drückte es Ana in die Arme. „Magst du keine Geschenke?“, fragte die Kleine, als Ana die Hände immer noch hinter dem Rücken hielt. „Mir gefallen Geschenke, und Daddy macht immer ganz tolle …“
    „Ich bin sicher, dass er das tut, aber …“
    „Magst du Daddy nicht?“ Jessie schob die Unterlippe vor. „Bist du böse auf ihn, weil Daisy deine Blumentöpfe zerbrochen hat?“
    „Nein. Nein, natürlich bin ich nicht böse auf ihn.“ Zumindest nicht wegen der zerbrochenen Töpfe. „Es war nicht seine Schuld. Und natürlich mag ich ihn … Ich meine, ich kenne ihn ja nicht so gut, aber ich … nun …“ In die Enge getrieben, lächelte Ana und setzte neu an. „Ich bin einfach nur überrascht, dass er mir etwas schenkt, obwohl ich doch gar nicht Geburtstag habe.“ Um dem Kind den Gefallen zu tun, nahm sie das Päckchen und schüttelte es nahe an ihrem Ohr. „Da klappert nichts“, sagte sie, und Jessie klatschte aufgeregt in die Hände und kicherte.
    „Rate! Rate, was es ist!“
    „Ah … eine Posaune?“
    „Nein, eine Posaune ist doch viel größer.“ Vor Aufregung hüpfte Jessie auf und ab. „Mach es auf und sieh nach!“
    Es lag nur an der freudigen Spannung des Kindes, dass ihr Herz schneller schlug, redete Ana sich ein. Um Jessie den Gefallen zu tun, riss sie das Papier mit Schwung ab. „Oh.“ Mehr konnte sie nicht sagen.
    Es war ein Buch, ein großes Kinderbuch mit einem schneeweißen Einband. Auf dem Buchdeckel prangte die wunderschöne Illustration einer Frau in einem fließenden blauen Kleid, mit einer Krone auf dem goldblonden Haar.
    „‚Die Elfenkönigin‘“, las Ana laut vor. „Von Boone Sawyer.“
    „Es ist funkelnagelneu“, wurde ihr von Jessie mitgeteilt. „Man kann es noch gar nicht im Laden kaufen, aber Daddy kriegt immer die ersten Ausgaben geliefert.“ Die Kleine strich mit der Hand vorsichtig über das Bild.
    „Ich habe ihm gesagt, sie sieht aus wie du.“
    „Ein wunderbares Geschenk“, sagte Ana mit einem Seufzer. Und ein hinterlistiges. Wie sollte sie jetzt noch wütend auf ihn sein können?
    „Er hat auch was für dich reingeschrieben.“ Viel zu ungeduldig, um noch abwarten zu können, klappte Jessie den Buchdeckel auf. „Siehst du, genau hier.“
    Für Anastasia, in der Hoffnung, dass ein Märchen den gleichen guten Zweck erfüllt wie eine weiße Fahne. Boone
    Anas Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, unmöglich, es zu verhindern.
    Wie hätte jemand eine so charmante Bitte um

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