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Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Titel: Die Donovans 3: Das geheime Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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denn, sie blieben in der Familie.
    „Daddy hat die Elfe gemacht. Die anderen Bilder hat meine Mutter gemalt.“
    „Sie sind wunderschön.“ Vielleicht nicht so gewitzt wie Boones Elfe und auch nicht so edel wie die Zeichnungen ihrer Tante, aber wunderschön, mit dem ursprünglichen, wahren Geist von Märchen und Magie.
    „Sie hat sie für mich gemacht, als ich noch ein Baby war. Nana sagt, Daddy sollte sie wegnehmen, damit sie mich nicht traurig machen. Aber das tun sie gar nicht. Ich sehe sie mir gerne an.“
    „Du musst froh sein, dass du etwas so Schönes hast, das dich an sie erinnert.“
    Jessie rieb sich schläfrig die Augen und versuchte das Gähnen zu unterdrücken. „Ich habe auch Puppen, aber ich spiele nicht oft mit ihnen.
    Meine Großmütter schenken mir immer welche, aber mir gefallen die Stofftiere besser. So wie das Walross, das Daddy mir geschenkt hat. Gefällt dir mein Zimmer?“
    „Es ist sehr, sehr hübsch.“
    „Ich kann von hier aus das Wasser sehen, und deinen Garten auch.“
    Jessie zog die sich bauschenden Fenstervorhänge beiseite. „Und das da ist Daisys Bett.“ Sie deutete auf einen Hundekorb mit einem pinkfarbenen Kissen. „Aber sie schläft lieber bei mir. Daddy mag das nicht, aber er tut so, als wisse er es nicht.“
    „Vielleicht möchtest du dich hinlegen, bis Daisy zurückkommt?“
    „Vielleicht.“ Jessie warf Ana einen abschätzenden Blick zu. „Eigentlich bin ich gar nicht richtig müde. Kennst du denn ein paar Geschichten?“
    „Ich könnte mir eine ausdenken.“ Ana hob Jessie hoch und setzte sich mit ihr auf das Bett. „Welche würdest du denn gerne hören?“
    „Eine mit Zauberei.“
    „Das sind immer die besten.“ Ana überlegte kurz, dann lächelte sie.
    „Irland ist ein Land, das es schon sehr lange gibt“, begann sie und legte dem Mädchen einen Arm um die Schultern. „Ein sehr altes Land voller Geheimnisse, dunkler Hügel und grüner Felder. Mit Seen, die so blau sind, dass dir die Augen wehtun, wenn du zu lange darauf schaust. Und seit Jahrhunderten gibt es dort Magie, denn es ist immer noch ein sicherer Ort für Elfen und Kobolde und Hexen.“
    „Gute Hexen oder böse?“
    „Für beide, aber es hat immer mehr gute Hexen als böse gegeben.
    Überhaupt bei allen, nicht nur bei Hexen.“
    „Gute Hexen sind immer hübsch.“ Jessie strich mit ihrer Hand über Anas Arm. „Daran kann man es erkennen. Ist die Geschichte von einer guten Hexe?“
    „Genau, sie handelt von einer guten und sehr schönen Hexe.“
    „Männer sind keine Hexen“, teilte Jessie ihr naseweis mit. „Die sind Zauberer.“
    „Wer erzählt hier die Geschichte, hm?“ Ana küsste Jessie aufs Haar.
    „Also, eines Tages, vor gar nicht allzu langer Zeit, machte sich eine junge, schöne Hexe mit ihren beiden Schwestern auf die Reise, um ihren alten Großvater zu besuchen. Er war ein sehr mächtiger Zauberer, aber mit dem Alter war er sehr brummig geworden. Er langweilte sich. Nicht weit von dem Haus, in dem er lebte, stand ein Schloss. Und in dem Schloss lebten drei Brüder. Sie waren Dril inge und auch sehr mächtige Zauberer. Solange man sich zurückerinnern konnte, bestand zwischen dem alten Zauberer und der Familie der drei Brüder eine Fehde. Keiner kannte mehr den Grund für diesen Streit, aber die Fehde bestand weiter. Das tun Fehden oft. Also sprachen die beiden Familien kein noch so kleines Wort mehr miteinander.“
    Ana zog Jessie auf ihren Schoß und streichelte ihr übers Haar, während sie weiter erzählte.
    „Die junge Hexe war genauso dickköpfig, wie sie schön war. Und sehr neugierig. Und so schlüpfte sie an einem schönen sonnigen Tag aus dem Haus und wanderte über die Felder zu dem Schloss, in dem die Feinde ihres Großvaters wohnten. Auf dem Weg war ein Teich, bei dem hielt sie an, um sich die Füße im Wasser zu kühlen und das Schloss aus der Ferne zu betrachten. Während sie dasaß, mit nassen Füßen und Haaren, die ihr bis weit über die Schulter fielen, sprang ein Frosch aus dem Wasser und begann, zu ihr zu sprechen.
    ‚Holde Maid‘, sagte er zu ihr, ‚wieso seid Ihr auf meinem Land?‘
    Die junge Hexe war gar nicht erstaunt, dass ein Frosch sprechen konnte, schließlich verstand sie sich auf Magie, aber sie fühlte auch im selben Moment, dass es sich hier um einen Trick handelte.
    ‚Euer Land?‘ fragte sie zurück. ‚Frösche haben nur das Wasser und das Ufer. Ich gehe da, wo es mir beliebt.‘
    ‚Aber Eure Füße sind in meinem Wasser. Also

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