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Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Titel: Die Donovans 3: Das geheime Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Kleid von den Schultern zu streichen, dieser Vorstellung nicht Taten folgen zu lassen. Als er die hart aufgerichteten Knospen ihrer Brüste unter der Seide fühlte, entfuhr ihm ein raues Stöhnen, und erneut suchte er ihren Mund.
    Der den seinen genauso willig, genauso fordernd begrüßte. Ihre Hände strichen ebenso ungestüm wie seine über seine Haut. Ana wusste, wenn sie sich jetzt diesem einen Moment hingab, würde es kein Zurück mehr geben. Aber jetzt konnte es nicht sein. Nicht hier, auf einer Veranda unter Sternen, mit einem schlafenden Kind im Haus, das jederzeit aufwachen und nach dem Vater suchen konnte.
    Doch schon jetzt gab es kein Zurück mehr vorm Verliebtsein. Nicht für sie. Sie konnte diese Flutwelle an Gefühlen nicht aufhalten, genauso wenig wie sie ändern konnte, welches Blut in ihren Adern floss.
    Deshalb würde die Zeit kommen, schon bald, da sie ihm geben würde, was sie bisher noch keinem anderen gegeben hatte.
    Überwältigt wandte sie den Kopf und lehnte ihr Gesicht an seine Brust.
    „Du weißt ja nicht, was du mit mir anstellst.“
    „Dann sage es mir.“ Er liebkoste ihr Ohrläppchen, sandte damit einen Schauer durch ihren Körper. „Ich will die Worte von dir hören.“
    „Du weckst ein Verlangen in mir, eine unbeschreibliche Sehnsucht.“ Und Hoffnung, fügte sie still hinzu. „Das hat noch niemand getan.“ Mit einem tiefen Seufzer zog sie sich von ihm zurück. „Und das ist es, wovor wir beide Angst haben.“
    „Ich kann es nicht leugnen.“ Seine Augen schimmerten wie Kobalt im schwachen Licht. „Genauso wenig wie ich leugnen kann, dass ich dich auf die Arme nehmen und nach oben tragen will, in mein Bett. Es ist mir ein Bedürfnis, so wie das Atmen.“
    Ihr Herz schlug einen wilden Trommelwirbel. „Glaubst du an das Unvermeidliche, Boone?“
    „Ich musste es.“
    Sie nickte. „Ich glaube auch daran. Ich glaube an Bestimmung, an die Launen des Schicksals, die Streiche jener, die die Menschen früher Götter nannten. Wenn ich dich ansehe, sehe ich das Unvermeidliche.“ Sie stand auf, legte ihm eine Hand auf die Schulter, damit er sitzen blieb. „Wirst du akzeptieren können, dass ich Geheimnisse habe, die ich dir nicht anvertrauen kann? Dass es Dinge an mir gibt, die ich nicht mit dir teilen kann?“ Sie sah die Verwirrung und das Unverständnis in seinen Augen. Sie schüttelte den Kopf, bevor er etwas erwidern konnte. „Sag jetzt nichts. Überlege es dir gut, denn du musst sicher sein. So wie ich auch.“
    Sie beugte sich vor und küsste ihn, stellte für einen Augenblick das Band her und spürte seine Verblüffung, bevor sie sich zurückzog. „Ruhe wohl heute Nacht“, sagte sie, wohl wissend, dass er Schlaf finden würde. Und dass ihr eine schlaflose Nacht bevorstand.

7. KAPITEL
    D as Geschenk, das Ana sich immer selbst zu ihrem Geburtstag machte, war ein kompletter Tag zur freien Verfügung.
    Sie konnte faulenzen oder fleißig sein, ganz wie sie wollte. Sie konnte im Morgengrauen aufstehen und sich mit Eiscreme vollstopfen, oder sie konnte bis Mittag im Bett bleiben und sich einen alten Film im Fernsehen ansehen.
    Das war ja das Besondere an diesem Tag – überhaupt nichts zu planen.
    Heute war sie früh aufgestanden und gönnte sich ein langes heißes Bad im wohligen Duft ihrer Lieblingsöle und eines Säckchens, dessen Kräutermischung entspannende Wirkung hatte. Um sich zu verwöhnen, hatte sie eine Gesichtsmaske aus Holunderblüten und Jogurt angerührt, und so lag sie nun in der Wanne, schlürfte eisgekühlten Fruchtsaft und lauschte der Harfenmusik, die aus der Stereoanlage drang.
    Die Haut prickelnd und das Haar vom Kamilleshampoo weich und glänzend, rieb sie sich mit dem eigens nur für sie hergestellten Körperöl ein und schlüpfte dann in einen seidenen Morgenmantel, der die Farbe des Mondes hatte.
    Während sie in ihr Schlafzimmer zurückkehrte, überlegte sie, ob sie nicht einfach wieder ins Bett kriechen sollte, um diesen wunderbar faulen Morgen zu krönen. Doch in der Mitte des Raumes, wo nichts anderes als ein antiker Gebetsteppich gelegen hatte, als sie ins Bad gegangen war, stand nun eine massive Truhe. Das war zu schön, um wahr zu sein!
    Ana stieß einen freudigen Schrei aus und rannte zu der Truhe, um die Schnitzereien mit den Händen zu betasten. Das Holz war auf Hochglanz poliert und roch nach Bienenwachs und Rosmarin. Es fühlte sich an wie Seide unter ihren Fingern.
    Die Truhe war alt, uralt. Schon als Kind auf Schloss Donovan hatte sie

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