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Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Titel: Die Donovans 3: Das geheime Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vorsichtige Anlauf.
    Sie würden auf ihrer Veranda sitzen, mit einem Glas Wein den Sonnenuntergang betrachten und sich gegenseitig von ihrer Kindheit erzählen.
    „In Indiana aufzuwachsen ist sicherlich ganz anders, als in Irland groß zu werden. Die Iren nehmen es als selbstverständlich hin, wenn eine Hexe in der Nachbarschaft wohnt.“ Dann würde sie ihn anlächeln. „Noch etwas Wein, Liebster?“
    Oder der intellektuelle Ansatz.
    „Sicher stimmst du mir zu, dass den meisten Legenden eine Tatsache zugrunde liegt.“ Dieses Gespräch würde am Strand stattfinden, mit dem Rauschen der Wellen und den Schreien der Möwen als Hintergrundmusik.
    „Deine Bücher zeigen großes Einfühlungsvermögen und Respekt für das, was allgemein als Folklore oder Mythen bezeichnet wird. Als Hexe weiß ich deine positive Einschätzung zu Elfen und Magie zu schätzen. Vor allem, wie du die Zauberin in ‚Mirandas dritter Wunsch‘ porträtiert hast.“
    Ana wünschte nur, ihr wäre genug Humor verblieben, dann hätte sie über jedes dieser bemitleidenswerten Szenarien lachen können. Sie musste sich einfach etwas einfallen lassen, vor allem, da ihr nur noch weniger als vierundzwanzig Stunden blieben.
    Boone hatte schon mehr Geduld bewiesen, als sie das Recht hatte, von ihm zu verlangen. Es gab keine Entschuldigungen mehr, ihn noch länger warten zu lassen.
    Zumindest würde sie heute Abend moralische Unterstützung haben.
    Morgana und Sebastian waren mit ihren jeweiligen Ehepartnern auf dem Weg zu ihr, für das freitägliche gemeinsame Grillen. Also wenn ihr das keinen Auftrieb für das morgige Zusammentreffen mit Boone gab, konnte ihr nichts mehr helfen. Sie trat auf die Terrasse und klammerte gedankenverloren die Finger um den klaren Zirkon, den sie um den Hals trug.
    Jessie musste wohl mit Argusaugen auf diesen Moment gewartet haben, denn schon sprang sie aus der Hecke, die bellende Daisy hinter sich.
    „Wir kommen nachher zum Dinner zu dir“, verkündete Jessie laut. „Die Babys kommen auch. Vielleicht darf ich ja eins halten. Ich bin auch ganz, ganz vorsichtig.“
    „Das lässt sich sicher machen.“ Unwil kürlich suchte Ana den Nachbargarten nach Boone ab. „Wie war es heute in der Schule, Sonnenschein? Erzähle mal, was du so alles erlebt hast.“
    „Es war ziemlich gut. Ich kann meinen Namen schreiben und Daddys und deinen. Deiner ist am einfachsten. Quigleys Namen konnte ich nicht schreiben, deshalb habe ich einfach ‚Katze‘ geschrieben. Die Lehrerin hat uns nämlich gesagt, wir sollen unsere ganze Familie aufschreiben.“ Sie hielt inne, zum ersten Mal sah Ana sie verlegen. „War das in Ordnung, dass ich gesagt habe, du gehörst zu meiner Familie?“
    „Aber ja, mehr als das.“ Ana drückte Jessie an sich. Und wie in Ordnung das ist, dachte sie und presste die Augen fest zusammen. Das ist es, was ich will, was ich brauche. Ich könnte ihm eine Frau sein und dem Kind eine Mutter. Bitte, bitte, lass mich einen Weg finden, damit ich das haben kann.
    „Ich habe dich unheimlich gern, Jessie.“
    „Du gehst doch nicht weg, oder?“
    Weil sie so eng beisammen waren und weil sie es nicht verhindern konnte, berührte Ana das Herz des Kindes und verstand, woran Jessie dachte. An ihre Mutter. „Nein, mein Schatz.“ Sie gab Jessie frei und wählte ihre Worte sehr sorgfältig. „Ich will nicht weggehen. Aber wenn ich das müsste, dann würde ich dir immer ganz nah sein.“
    „Wie soll denn das gehen?“
    „Weil ich dich in meinem Herzen tragen werde. Hier.“ Ana nahm die feine Goldkette von ihrem Hals und streifte sie über Jessies Kopf.
    „Oh, wie der glänzt!“
    „Ja, es ist etwas ganz Besonderes. Wann immer du dich einsam oder traurig fühlst, dann denke an mich. Ich werde es wissen und dir Freude schenken.“
    Verwundert drehte Jessie den Kristall in ihren Fingern. Er schien vor Farben und Licht zu explodieren. „Ist das ein Zauberkristall?“
    „Ja.“
    Jessie nahm die Antwort mit der Selbstverständlichkeit eines Kindes hin.
    „Das will ich Daddy zeigen.“ Sie wollte schon losspurten, als sie sich an ihre Manieren erinnerte. „Danke.“
    „Gern geschehen. Ist … äh, ist Boone im Haus?“
    „Nein, er sitzt auf dem Dach.“
    „Auf dem Dach?“
    „Nächsten Monat ist doch schon Weihnachten, und Daddy bringt die Lichterkette an, damit er sehen kann, ob auch alle Birnen brennen. Er will das ganze Haus aufleuchten lassen, weil er sagt, dass diese Weihnachten ganz besondere Weihnachten

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