Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Titel: Die Donovans 3: Das geheime Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
betrachtete. „Sehr langsam, sehr zart. Wir haben geheiratet, kurz bevor ich mein erstes Buch verkaufen konnte. Sie war immer noch auf der Uni.“
    Er musste die Erzählung unterbrechen, weil die Erinnerungen ihn zu sehr mitnahmen. Seine Hand drückte Anas fester, und sie öffnete sich, um ihm Trost und Beistand zu geben.
    „Auf jeden Fall … alles schien perfekt. Wir waren jung, glücklich, verliebt.
    Sie hatte bereits den ersten Auftrag für ein Bild. Dann fanden wir heraus, dass sie schwanger war. Also zogen wir zurück nach Hause, wollten das Kind in einer netten und sicheren Nachbarschaft in der Nähe unserer Familien aufziehen. Als Jessie kam, sah es so aus, als könnte nichts mehr schiefgehen. Nur dass Alice nach der Geburt nie wieder ihre alte Energie zurückgewann. Jeder sagte, das sei normal. Sie musste ja müde sein, mit dem Baby und ihrer Arbeit. Sie nahm ab. Ich machte immer Witze darüber, dass sie eines Tages noch ganz verschwinden würde.“ Boone schloss für einen Moment die Augen. „Genau das hat sie getan. Sie verging. Als es lange genug angedauert hatte, dass wir uns Sorgen zu machen begannen, wurden Tests gemacht. Bis man herausgefunden hatte, dass sie Krebs hat, war es zu spät, um den Krebs noch aufzuhalten.“
    „Oh Boone, es tut mir so leid.“
    „Sie litt. Sie litt entsetzlich, und ich konnte nichts dagegen tun. Ich musste zusehen, wie sie dahinsiechte. Und ich dachte, ich würde auch sterben. Aber da war noch Jessie. Alice war erst fünfundzwanzig, als ich sie begrub. Jessie war gerade zwei geworden.“ Er holte tief Luft, bevor er sich zu Ana umdrehte. „Ich liebte Alice. Ich werde sie immer lieben.“
    „Ich weiß. Wenn jemand dein Leben auf diese Weise berührt, wirst du es nie verlieren.“
    „An jenem Tag, als ich sie verlor, hörte ich auf, an das ‚Glücklich-bis-an-ihr-Lebensende‘ zu glauben, außer in Büchern. Ich wollte mich nie mehr verlieben, nie wieder diesen Schmerz durchmachen müssen – weder ich noch Jessie. Aber ich habe mich wieder verliebt. Was ich für dich fühle, ist so stark, dass es mich wieder glauben lässt. Es ist nicht das Gleiche, was ich schon einmal gefühlt habe. Es ist nicht weniger. Es ist einfach … das sind wir.“
    Sie legte ihre Hand an seine Wange. Sie glaubte zu verstehen. „Boone, meinst du, ich würde es über mich bringen, dich zu fragen, dass du sie vergessen sollst? Dass ich eifersüchtig sein könnte auf das, was ihr beide hattet? Dafür liebe ich dich nur umso mehr. Sie hat dich glücklich gemacht. Sie hat dir Jessie geschenkt. Ich wünschte nur, ich hätte sie kennenlernen dürfen.“
    Unermesslich gerührt, legte er seine Stirn an ihre. „Heirate mich, Ana.“

11. KAPITEL
    S ie erstarrte. Ihre Hände, die sie hatte heben wollen, um ihn zu sich heranzuziehen, blieben mitten in der Luft hängen. Der Atem stockte ihr in den Lungen. Selbst ihr Herz setzte einen Schlag lang aus, voller Hoffnung, während ihr Verstand sie warnte, abzuwarten.
    Sehr, sehr langsam zog sie sich aus seiner Umarmung zurück. „Boone, ich denke … ich weiß nicht, was ich sagen soll … lass mir Zeit …“
    „Sage jetzt nicht, dass ich dich dränge.“ Es erstaunte ihn, wie ruhig er war, jetzt, da er den Schritt gemacht hatte. Einen Schritt, den er in seinem Kopf eigentlich schon vor Wochen unternommen hatte, wie ihm jetzt klar wurde. „Mir ist gleich, ob ich zu schnell voranpresche. Ich brauche dich in meinem Leben, Ana.“
    „Ich bin doch in deinem Leben.“ Sie lächelte, versuchte, die Stimmung leicht und unbeschwert zu halten. „Das habe ich dir bereits gesagt.“
    „Es war hart genug, als ich dich begehrte, noch härter wurde es, als ich begann, mir etwas aus dir zu machen. Aber es ist unerträglich, seit ich dich liebe. Ich will nicht im Haus neben dir wohnen, ich will nicht mein Kind über Nacht wegschicken müssen, um mit dir zusammen sein zu können. Du hast gesagt, du liebst mich.“
    „Das tue ich.“ Sie gab dem verzweifelten Verlangen nach und schmiegte sich an ihn. „Das weißt du auch. Mehr, als ich je gedacht habe, dass ich lieben könnte. Mehr, als ich je lieben wollte. Aber eine Heirat ist…“
    „Richtig.“ Er strich über ihr feuchtes Haar. „Genau richtig für uns. Ana, ich habe dir einmal gesagt, dass ich nicht leichtfertig mit Intimität umgehe, und damit habe ich mich nicht nur auf Sex bezogen.“ Er hielt sie auf Armeslänge von sich ab, wollte ihr Gesicht sehen, wollte, dass sie seines sah. „Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher