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Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Titel: Die Donovans 3: Das geheime Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schnell.“ Jessie musste rennen, um mit ihm Schritt zu halten. „Und du zerquetschst meine Hand.“
    „Entschuldige.“ Boone atmete tief durch. Er hob Jessie schwungvoll auf seine Arme und hastete weiter, nahm zwei Stufen auf einmal zur Haustür hoch. Sein Klopfen an der Tür war äußerst gebieterisch.
    Padrick war derjenige, der die Tür aufzog, das Gesicht mit einem langen weißen Rauschebart bedeckt, eine rote Zipfelmütze auf dem fast kahlen Kopf. Sobald er Boone erblickte, erstarb das lustige Funkeln in seinen Augen.
    „Sieh an, was man so alles vor der Haustür findet. Sind Sie mutig genug, um es mit uns allen aufzunehmen? Wir sind nämlich lange nicht so höflich wie Ana.“
    „Ich möchte sie gern sehen.“
    „Ach, wirklich? Rühren Sie sich nicht von der Stelle.“ Jessie schenkte er sein freundlichstes Lächeln. „Sieht aus, als hätte ich endlich meine Elfe gefunden. Ich sag dir was, Mädchen. Renn schnell hinein und sieh mal unter dem Christbaum nach, ob da nicht vielleicht ein Päckchen mit deinem Namen liegt.“
    „Darf ich?“ Jessie umarmte Padrick stürmisch, dann sah sie zu ihrem Vater. „Darf ich? Bitte?“
    „Natürlich.“ Wie auch bei Padrick erstarb Boones Lächeln in dem Moment, als Jessie außer Sichtweite war. „Ich kam, um mit Ana zu reden, Mr. Donovan.“
    „Sie können mit mir reden. Was würden Sie davon halten, wenn jemand das Herz Ihrer Jessie stehlen und dann so einfach in der Hand zerdrücken würde?“ Obwohl er gut einen Kopf kleiner war als Boone, hob Padrick die Fäuste und machte einen Schritt auf Boone zu. „Ich werde nichts anderes als diese hier benutzen. Sie haben mein Ehrenwort als Zauberer. Und jetzt stellen Sie sich endlich dem Kampf.“
    Boone wusste nicht, ob er lachen oder zurückweichen sollte. „Mr. Donovan …“
    „Hier kommt der erste Hieb.“ Padrick reckte das bärtige Kinn vor und erinnerte an einen sehr wütenden Weihnachtsmann. „Sie kriegen nur, was Sie verdienen. Ich habe mir anhören müssen, wie meine Tochter über Typen wie Sie geweint hat, nächtelang, und es hat mein Blut zum Brodeln gebracht. Da habe ich mir gesagt: ‚Padrick, wenn du diesem Wurm jemals von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen solltest, wirst du ihn fertigmachen.‘ Das ist eine Sache der Ehre.“ Er holte aus, schlug zu, drehte sich einmal um die eigene Achse und verfehlte Boone um gute dreißig Zentimeter. „Sie hat nicht zugelassen, dass ich dem anderen schleimigen Kerl was angetan habe, als er ihr Herz gebrochen hat. Aber dafür habe ich jetzt ja Sie!“
    „Mr. Donovan.“ Boone versuchte es erneut und wich den Schlägen aus.
    „Ich will Ihnen nicht wehtun.“
    „Tun Sie mir weh! Los, tun Sie mir weh.“ Padrick tänzelte, angefeuert durch die Beleidigung. Die Zipfelmütze rutschte ihm über die Augen. „Ich könnte Ihnen die Haut über die Ohren ziehen. Ich könnte Ihnen einen Eselskopf anhexen. Ich könnte …“
    „Daddy!“
    Mit diesem einen Wort unterbrach Ana die wütenden Drohungen ihres Vaters.
    „Geh wieder rein zu den anderen, Prinzessin. Das hier ist Männersache.“
    „Ich werde nicht zulassen, dass du dich am Heiligen Abend auf meiner Türschwelle prügelst. Daddy, geh einfach zurück zu den anderen.“
    „Dann schicke ich ihn eben zum Nordpol. Nur für eine Stunde oder zwei.
    Das wäre sehr passend.“
    „Das wirst du nicht tun.“ Sie trat hinter ihren Vater und legte eine Hand auf seine Schulter. „Geh hinein und benimm dich, oder ich werde Morgana zur Hilfe holen.“
    „Pah! Mit einer Hexe, die nur halb so alt ist wie ich, werde ich noch lange fertig.“
    „Du weißt, wie hinterhältig sie sein kann.“ Ana küsste ihn auf die Wangen. „Bitte, Dad. Tu es für mich.“
    „Ich konnte dir noch nie etwas abschlagen“, murmelte er. Dann wandte er sich wieder mit funkelnden Augen an Boone. „Wenn Sie sich mit einem Donovan anlegen, legen Sie sich mit allen Donovans an.“ Mit einem hoheitsvollen Schnauben ging er ins Haus.
    „Tut mir leid“, begann Ana und setzte ihr liebenswürdigstes Lächeln auf.
    „Er hatte schon immer einen ausgeprägten Beschützerinstinkt.“
    „Das war zu sehen.“ Da er sich nun doch nicht prügeln musste, fiel ihm nichts anderes ein, als die Hände in die Taschen zu stecken. „Ich wollte … wir wollten fröhliche Weihnachten wünschen.“
    „Das hat Jessie schon getan.“ Schweigen. „Du kannst gern hereinkommen, einen Becher Punsch trinken.“
    „Ich will nicht stören. Deine ganze Familie

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