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Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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näher kam und sich auf der Ottomane niederließ. „Gehörst du jemandem?“ Sie hob die Hand, es juckte sie in den Fingern, sein Fell zu berühren. Sie erwartete ein Knurren zu hören, ein Zähnefletschen zu sehen, doch nichts dergleichen geschah, und so legte sie vorsichtig die Hand auf seinen Kopf. „Nein, du gehörst bestimmt niemandem außer dir selbst. So ist es immer bei den Mutigen und den Schönen.“
    Als sie seinen Nacken kraulte, kniff er halb die Augen zusammen. Sie glaubte Vergnügen in ihnen zu erkennen und lächelte.
    „Das gefällt dir wohl, hm? Mir auch. Streicheln ist genauso schön wie gestreichelt werden. Allerdings hat mich schon seit Ewigkeiten keiner mehr berührt. Aber du hast bestimmt keine Lust, dir meine Lebensgeschichte anzuhören. Sie ist sowieso nicht sehr interessant. Du hättest bestimmt viel faszinierendere Dinge zu erzählen.“
    Er roch nach Wald und Regen. Animalisch und irgendwie … seltsam vertraut. Sie wurde mutiger, strich mit beiden Händen über seinen Rücken, über seine Flanken, zurück zu seinem Kopf. „Du kannst hier beim Feuer sitzen bleiben, bis du trocken bist …“ Sie hielt mitten in der Bewegung inne und runzelte die Stirn.
    „Er war nicht nass“, sagte sie nachdenklich. „Er ist durch den Re gen gekommen, aber er war nicht nass.“ Mit verwirrter Miene starrte sie zum Fenster. Liams Haar war genauso schwarz wie das Fel des Wolfs, aber es hatte nicht vor Nässe geglänzt. Oder?
    „Wie kann das sein? Selbst wenn er mit dem Wagen herübergekommen ist, muss er doch vom Wagen bis zur Haustür gelaufen sein, und dann …“
    Ihre Worte erstarben, als der Wolf näher kam und seinen Kopf an ihrem Bein rieb. Mit einem entzückten Murmeln begann sie wieder, sein Fell zu streicheln und lächelte, als das tiefe Grollen in seiner Kehle sie an das menschliche, sehr männliche Stöhnen eines zufriedenen Mannes erinnerte.
    „Vielleicht bist du ja auch einsam.“
    Und so saß sie mit dem Wolf vor dem Feuer, während das Gewitter aufs Meer hinauszog, der Wind abflaute und der Regen schwächer wurde.
    Sie war nicht überrascht, als der Wolf mit ihr durchs Haus ging. Es schien ihr völlig natürlich, dass er ihr folgte, während sie Kerzen ausblies und Lichter ausschaltete. Er folgte ihr, als sie die Treppen zum Schlafzimmer hinaufstieg, und blieb an ihrer Seite, als sie Feuer in dem kleinen Kamin entzündete. Gebannt sah er ihr dabei zu.
    „Ich liebe es hier“, sagte sie leise und setzte sich auf die Fersen, um dem Feuer zuzusehen, wie es an den Holzscheiten leckte. „Selbst wenn ich einsam bin, so wie heute Abend, scheint es mir richtig, hier zu sein. Als ob ich immer darauf gewartet hätte, hierherzukommen.“
    Sie drehte den Kopf, lächelte. Der Wolf und sie waren auf Augenhöhe, blaue Augen blickten in goldene. Rowan streckte die Hand aus und kraulte den Wolf unterm Kinn, ließ die Finger über seinen kraftvollen Hals gleiten.
    „Niemand würde mir das glauben. Keiner, den ich kenne, würde mir abnehmen, dass ich in einem Blockhaus in Oregon mit einem großen, schwarzen, wunderschönen Wolf rede. Vielleicht träume ich ja auch nur.
    Das tue ich oft“, fügte sie hinzu, als sie sich aufrichtete. „Vielleicht haben die anderen ja recht und ich träume zu viel.“
    Sie ging zu der Kommode und holte einen gefalteten Pyjama hervor.
    „Man muss es wohl als traurig bezeichnen, wenn Träume das Interessanteste im Leben sind. Und genau das will ich ändern. Ich meine nicht, dass ich jetzt anfange, Berge zu besteigen oder Fallschirm zu springen …“
    Er hörte nicht mehr zu – dabei hatte er bis jetzt jedem Wort genauestens gelauscht. Aber jetzt, während sie sprach, zog sie sich das dunkelblaue Sweatshirt über den Kopf und begann, das karierte Flanellhemd aufzuknöpfen.
    Als sie das Hemd von den Schultern streifte, hörte er ihre Worte längst nicht mehr. Sie stand da und legte Shirt und Hemd zusammen, nur in weißem Spitzen-BH und Jeans.
    Sie war zart gebaut und sehr schlank, ihre Haut weiß wie Milch. Als sie mit den Fingern nach dem Knopf griff, um den Verschluss der Jeans zu öffnen, hätte der Mann im Wolf fast aufgestöhnt. Sein Blut erhitzte sich, sein Puls beschleunigte sich, als sie die Jeans achtlos an den Beinen herunterschob.
    Ein Hauch von Weiß bedeckte die Haut unterhalb ihrer Hüftknochen. Er wollte sie dort mit dem Mund berühren, genau auf dieser reizvollen Rundung. Wollte den Geschmack auf der Zunge spüren, den Geschmack der Haut unter

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