Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde
diesem dünnen weißen Stoff, bis ihr ganzer Körper vor Verlangen zitterte.
Sie setzte sich, um sich die dicken Wollsocken von den Füßen zu ziehen und die Jeans ganz abzuschütteln. Es machte ihn fast verrückt, wie sie dastand und die Jeans beiseitelegte.
Das tiefe Grollen in seiner Kehle nahm keiner von ihnen beiden wahr, als sie den Verschluss des BHs öffnete und den unschuldigen Striptease vollendete. Er fühlte, wie seine Beherrschung ihm endgültig zu entgleiten drohte, als er sich vorstellte, wie er die Hand auf die weiße Brust legen würde, sein Daumen auf der rosigen Spitze, den Kopf beugte, bis er den Mund auf …
Der unerwartete und heftige Blitz ließ Rowan zusammenzucken. Sie unterdrückte einen Schrei. „Himmel! Das Gewitter kommt zurück. Ich dachte …“ Sie brach mitten im Satz ab, als sie zu dem Wolf blickte und die goldenen Augen blitzen sah. Instinktiv legte sie schützend die Arme über die bloße Brust. Sie konnte ihren Herzschlag spüren, wie den Herzschlag eines verängstigten Kaninchens.
Er sieht so … so menschlich drein, dachte sie mit einem Anflug von Panik. Der Ausdruck in diesen Augen war eindeutig Lust. „Warum nur komme ich mir plötzlich vor wie Rotkäppchen?“ Sie atmete tief durch, ließ die Luft langsam aus den Lungen entweichen. „Das ist ja lächerlich.“
Trotzdem klang ihre Stimme unsicher, als sie nach dem Pyjamaoberteil griff. Sie schrie erstaunt auf, als der Wolf den einen Ärmel mit seinen Zähnen festhielt und es ihr aus der Hand riss.
Das Lachen ließ sich nicht zurückhalten. Rowan griff den Kragen des Oberteils und zog. „Du hältst das wohl für komisch, was?“, sagte sie tadelnd. Sie war überzeugt, ein amüsiertes Funkeln in seinem Blick zu erkennen. „He, den habe ich gerade erst gekauft. Ist zwar nicht schön, aber auf jeden Fall warm. Und hier in der Gegend braucht man etwas Warmes.
Also lass gefälligst los.“
Er tat es so abrupt, dass sie zwei Schritte zurücktaumelte, bevor sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte, ihre wunderbare Nacktheit nur von dem weißen Dreieck an ihrem Unterkörper verdeckt. „Du bist ja ein richtiger Komödiant.“ Sie hielt das Oberteil vor sich hin und überprüfte es auf Risse oder Bisslöcher, konnte aber keine finden. „Immerhin hast du es nicht aufgefressen.“
Er sah ihr zu, wie sie es überzog, die Knöpfe verschloss. Selbst in dieser völlig natürlichen Geste lag etwas Erotisches, die Art, wie der farbenfrohe Flanellsaum ihre Oberschenkel umschmeichelte. Bevor sie allerdings in die Hose steigen konnte, erlaubte er es sich, mit der Zunge von ihrer Ferse bis zu ihrer Kniekehle zu fahren.
Sie gluckste vergnügt und beugte sich vor, um ihm das Ohr zu kraulen, so als wäre er seit Jahren der Familienhund. „Ich mag dich auch.“
Sie zog die Schlafanzughose an, löste ihren Zopf und bürstete vor dem Spiegel ihr langes Haar. Der Wolf tappte zum Bett hinüber, sprang hinauf und machte es sich am Fußende gemütlich.
„Oh nein, kommt nicht infrage.“ Amüsiert drehte sie sich um. „Nein, das geht nicht. Wirklich nicht. Ein Wolf gehört nicht ins Bett.“
Er sah unverwandt zu ihr hin. Rowan hätte schwören mögen, dass er grinste. Mit einem leisen Schnauben warf sie ihr Haar zurück, legte die Bürste ab und ging zum Bett. Mit ihrer besten Lehrerinnen-Stimme tadelte sie den Wolf und wies ihn an, sofort vom Bett herunterzukommen.
Dieses Mal war sie sicher, dass er grinste.
„Du wirst nicht in meinem Bett schlafen!“ Sie griff nach ihm, wollte ihn herunterziehen, doch er bleckte lautlos die Zähne. Sie räusperte sich. „Na schön, eine Nacht kann wohl nicht schaden.“
Ohne ihn aus den Augen zu lassen, kroch Rowan unter die Bettdecke.
Er lag einfach nur da, den Kopf auf die Vorderpfoten gelegt. Sie setzte ihre Brille auf, nahm ihr Buch zur Hand und zuckte die Schultern, als der Wolf still liegen blieb. Zufrieden stopfte sie sich die Kissen hinter den Rücken und begann zu lesen.
Augenblicke später rutschte der Wolf an ihre Seite und legte den Kopf auf ihren Schoß. Automatisch senkte sie die Hand, streichelte ihn und las laut vor, bis ihre Lider schwer wurden, ihre Stimme schleppend und das Buch ihr aus der Hand rutschte.
Die Luft vibrierte, als aus dem Wolf ein Mann wurde. Liam berührte ihre Stirn mit einem Finger. „Träume, Rowan“, murmelte er und spürte, wie sie tiefer in den Schlaf sank. Er legte das Buch zur Seite, zog ihr die Brille von der Nase und die Kissen vorsichtig
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