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Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ich würde das nicht?“
    Sie war so offensichtlich verwirrt, dass es für ihn ein Leichtes gewesen wäre, diesen Vorteil auszunutzen. Dem drängenden Bedürfnis nachzugeben und sich zu nehmen, was er wollte, bevor sie noch ahnte, wonach ihn verlangte. Nur ein Schritt näher, dachte er. Seine Finger in ihrem Nacken, dort, wo die Haut warm und seidig war. So zart, so verletzlich. Sein Mund auf ihrem, während der Wein noch auf ihren Lippen zu schmecken war.
    Und er würde sich nicht mit etwas so Einfachem, so Unschuldigem begnügen.
    „Kommen Sie zum Feuer.“ Er trat zurück, um ihr Platz zu machen. „Da ist es wärmer.“
    Rowan kannte dieses Sehnen, das sich in ihr ausbreitete. Es war das gleiche, das sie nach dem Aufwachen spürte, wenn sie in der Nacht von ihm geträumt hatte. Sie ging an ihm vorbei ins Wohnzimmer und flehte inständig, ihr würde etwas einfallen, bei dem sie nicht wie eine absolute Närrin dastand.
    „Wenn Sie hergekommen sind, um Ruhe und Entspannung zu finden, fangen Sie das nicht sonderlich geschickt an.“ In seiner Stimme war der kleinste Anflug von Ungeduld zu hören. „Setzen und beruhigen Sie sich endlich. Das Gewitter dauert nicht mehr lange, und ich bleibe auch nicht länger.“
    „Ich mag Gesellschaft. Ich bin es nicht gewöhnt, so lange ganz allein zu sein.“ Sie setzte sich und brachte ein Lächeln zustande. Liam blieb stehen, lehnte am Kaminsims und betrachtete sie. Auf eine Weise, die sie an den …
    „Aber deshalb sind Sie doch hier, oder nicht?“, unterbrach er ihre Gedanken, bevor sie der Wahrheit, für die sie nicht vorbereitet war, zu nahe kam. „Um Zeit für sich allein zu haben?“
    „Stimmt. Und es gefällt mir. Trotzdem ist es ungewohnt. Ich war lange Zeit Lehrerin. Da ist es normal, viele Menschen um sich zu haben.“
    „Mögen Sie sie?“
    „Wen? Meine Schüler?“
    „Nein, Menschen.“ Er machte eine umfassende Handbewegung mit einer eleganten Hand. „Im Allgemeinen.“
    „Ja … natürlich.“ Sie lachte leise und lehnte sich in den Stuhl zurück. Es war ihr nicht bewusst, dass sich die Anspannung in ihren Schultern gelöst hatte. „Sie etwa nicht?“
    „Nicht unbedingt. In der Regel.“ Nachdenklich trank er einen Schluck Wein. „Die meisten von ihnen sind zu anspruchsvoll, zu verwöhnt, zu ichbezogen und von sich selbst eingenommen. Aber damit nicht genug, sie müssen einander auch noch verletzen, manchmal absichtlich, manchmal aus Achtlosigkeit. Dabei sollte man ganz gewiss nie stolz darauf sein, wenn man anderen Schaden zufügt.“
    „Die meisten Menschen wollen das gar nicht.“ Sie sah die Skepsis in seinen Augen auffunkeln und schüttelte den Kopf. „Ach so, Sie sind ein Zyniker. Ich kann diese Denkweise nicht verstehen.“
    „Weil Sie eine Romantikerin sind, noch dazu eine ziemlich naive. Aber es steht Ihnen.“
    „Muss ich mich jetzt geschmeichelt oder beleidigt fühlen?“, wunderte sie sich laut und lächelte mit einer neuen Ungezwungenheit, selbst dann noch, als er sich bequem auf der Ottomane gegenüber von ihrem Stuhl niederließ.
    „Die Wahrheit kann auch ohne Schmeicheleien oder Beleidigungen akzeptiert werden. Was unterrichten Sie?“
    „Literatur – habe ich zumindest unterrichtet.“
    „Das erklärt die vielen Bücher.“ Er hatte die Stapel gesehen – in der Küche, auf dem Kaffeetisch, im Karton neben der Couch. Außerdem wusste er, wie viele Stapel es im Schlafzimmer gab.
    „Lesen ist mein größtes Vergnügen. Ich liebe es, in die Geschichten einzutauchen.“
    „Aber das hier …“ Er lehnte sich ein wenig zurück, hob ein Buch auf und las den Titel. „‚Wölfe, ihre Entwicklungsgeschichte und ihr Verhalten‘. Das ist doch nicht unbedingt eine Geschichte, oder?“
    „Nein. Ich habe das irgendwann aus einem Impuls heraus gekauft und wusste nicht einmal, dass ich es eingepackt hatte. Aber jetzt bin ich froh darum.“ Sie steckte sich eine Strähne, die sich aus dem Zopf gelöst hatte, hinters Ohr. „Sie müssen ihn doch auch gesehen haben.“ Sie lehnte sich vor, das begeisterte Leuchten in den dunkelblauen Augen unwiderstehlich.
    „Den schwarzen Wolf, der sich hier herumtreibt.“
    Er sah ihr direkt in diese Augen, genoss es, wie er den Wein genoss.
    „Nein, kann ich nicht sagen.“
    „Oh, aber ich habe ihn fast jeden Tag gesehen, seit ich hier bin. Ein wunderschönes Tier, und er scheint keine Scheu vor Menschen zu haben.
    Bevor das Gewitter losbrach, ist er auf die Lichtung gekommen. Manchmal kann ich

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