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Die Dornen der Rose (German Edition)

Die Dornen der Rose (German Edition)

Titel: Die Dornen der Rose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Bourne
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fünfzehnjährigen Mädchen gestanden. Sie hatte dunkle Korridore tunlichst gemieden.
    Wenn sie ihn wegdrückte, würde er sie gehen lassen. Am lockeren Griff seiner Hände konnte sie erkennen, dass er sie loslassen würde. Da war sie sich sicher … was immer sie sonst auch von ihm halten mochte. Er wollte sie, würde sie aber trotzdem gehen lassen.
    Das heiße, animalische Drängen gegen ihren Bauch erfüllte ihr ganzes Bewusstsein. Ein neugieriges Schweigen ergriff Besitz von ihr. Die quälenden Gedanken schwanden, und es gab nur noch Empfindung. Was eben noch Furcht gewesen war, verwandelte sich in ein eindeutig sinnliches Verlangen. Ihr Schoß zog sich zusammen und fing an zu pochen. Ein süßer Rausch kam über sie.
    Gleichmäßige Atemzüge hoben und senkten LeBretons Brust. Die leichte Bewegung war wie eine Liebkosung auf ihrer Haut. Die schwieligen Finger, die eben noch an ihrem Hals gelegen hatten, glitten nach unten. Als seine Hand ihren Po erreichte, zog er sie etwas dichter zu sich heran und drückte sie an sich.
    Er wartete ab, wie sie reagieren würde.
    Sie wollte es. Es wäre so einfach, so natürlich, sich diesem Vergnügen hinzugeben und nur ihren Körper sprechen zu lassen. Es gab niemanden auf Erden, der sie daran hindern würde.
    Außer ihr. Außer ihr selbst.
    Sie sagte: »Ich wünschte …« Ich wünschte, ich könnte dir beiliegen. Ich habe Angst, ich bin allein und ich würde Trost bei dir finden. Sie wählte einen Tropfen aus dem ganzen Meer an Wünschen, die sie erfüllten, und fasste ihn in Worte. »Ich wünschte, ich wäre die Tochter des Müllers und Sie ein Bauernsohn, und wir könnten närrische Spielchen auf dem Heuboden treiben. Ich wünschte, Sie wären jemand, mit dem …«
    »… mit dem man närrische Spielchen treiben könnte.«
    »Ja.« Sie stieß einen Seufzer aus. »Aber ich bin nicht die Tochter des Müllers. Diese Schlichtheit ist mir nicht gegeben. Bei mir vergeht nicht ein Moment ohne Kalkül.«
    »Tun Sie einfach so, als wäre ich jemand, den Sie küssen könnten.« Seine Lippen legten sich ganz sanft auf ihre. Er hielt sich zurück und strich nur ganz leicht über sie hinweg. Gab ihr eine Ahnung von dem, was sie erwartete. Der Geschmack, allein die Möglichkeit genügte, um sie verharren zu lassen, während seine schwielige, kräftige Hand an ihrem Rückgrat wieder nach oben glitt, sich unter ihren feuchten Zopf legte und ihren Nacken umfasste.
    »Wir werden beide eine Minute lang jedes Kalkül beiseiteschieben.«
    Langsam und bedächtig küsste er ihren Mund, als wären es exotische Gefilde, die es zu erforschen galt. Als wäre es das erste Mal, dass er eine Frau küsste, und als würde ihn die Erfahrung überraschen.
    Sein ganzer Körper drängte sich nachdrücklich gegen ihren Leib. Sein steifes Glied, das seine Hose wölbte, schmiegte sich pochend in ihren Bauch. Sie spürte die Kraft, die seiner Hand innewohnte, und doch lag nichts Schweres darin, ganz als wäre sie ein Teil von ihr selbst. Federleicht strichen seine Fingerspitzen über ihre Haut und beschrieben dabei kleine Kreise, die an Wirbel erinnerten, welche in sanft strömendem Wasser entstanden.
    Er vertiefte den Kuss und erforschte ihren Mund mit intensiver Gründlichkeit. Dann eroberte er ihre Lippen aufs Neue, und sie spürte, wie sie sanft in seinen Mund gezogen wurde. Ihre Zunge begab sich auf die Suche und erforschte ihn genüsslich.
    »Lieber Himmel«, flüsterte er. »Ach du meine Güte.«
    Sie erwiderte seinen Kuss. Sie spürte, wie er versuchte, seine Reaktion darauf in den Griff zu bekommen. So viel Macht besaß sie über ihn. Als sie mit ihrer Zunge über seine strich, zuckte er zusammen, als hätte sie ihn erschreckt.
    Sanft schlossen sich ihre Zähne um seine Lippen und hielten ihn einen Moment lang ganz leicht fest. Dass er sich ihr daraufhin augenblicklich ergab, überwältigte sie. Dann suchten beide den anderen zu erobern … mit Zähnen, Lippen, Zunge, und so ging es hin und her.
    »Du bist … ich weiß nicht, was du bist.« Seine Stimme war ein Brummen, das tief aus seinem Innern drang.
    Sie löste sich auf. Ein seltsam bebender, warmer Strom des Verlangens ergoss sich in ihren Schoß. Innerlich pochte alles.
    Einer der riesigen Goldfische stieß durch die Oberfläche des Teiches und fiel laut platschend wieder ins Wasser.
    Er erstarrte. Seine Arme legten sich fester um sie, sodass sie das Gefühl bekam, die Erde würde sich von den Rändern her zusammenrollen. »Sie könnten jeden

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