Die Dornen der Rose (German Edition)
ihm.
Wir werden uns jetzt lieben , dachte Marguerite.
Sie hatte ihn zu Jeannes Wohnung gebracht, war mit ihm die Treppe emporgestiegen und hatte die Tür hinter ihnen beiden geschlossen, wohl wissend, dass sie das tun würden.
Er zog sich das Hemd über den Kopf, schlüpfte aus den Ärmeln und schüttelte es nachlässig ab, um es dann über das Bettgestell zu werfen. Er saß jetzt halbnackt und ganz und gar männlich vor ihr. Sie kannte Männer wie ihn von Marmorstatuen, von Heldenbildern aus Büchern.
Jean-Paul war fünfzehn gewesen, als sie mit ihm zusammenkam. Eher ein Junge denn ein Mann. Er war glatt und schön wie Endymion gewesen.
Guillaume LeBreton war der Minotaurus. Mann und Tier in einem. Mensch zwar, doch ungezügelt. Er hatte sie nie über sein Wesen im Unklaren gelassen. Vom ersten Moment an, als sie ihn erblickt hatte, war sie sich seiner Kraft und Gefährlichkeit bewusst gewesen. Es war ihre Entscheidung, ob sie nun weglief oder auf ihn zuging.
Es schien so, als würde sie sich annähern.
Er zog sie dichter, sodass sie zwischen seinen Schenkeln stand, während er weiter auf dem Bett saß. Seine Hände lagen warm und schwer an ihrer Taille. Sie würde sich seiner Kraft ergeben und von ihm leiten lassen. Ihre Atemzüge kamen bereits kurz und stoßend. Ihre Haut zog sich an merkwürdigen Stellen zusammen. An den Brüsten. An ihren Armen. Wie Angst fühlte sich ihre Aufregung an. Doch das war es nicht. Sie begehrte ihn.
Sie hatten nicht viel Zeit miteinander. Sie durfte sie nicht verschwenden.
Sie half ihm dabei, sie zu entkleiden. Bänder lösten sich. Kleidung fiel auf die Dielen. Ihre Haube wurde zur Seite geworfen. Guillaume zog ihren Zopf herunter und kämmte die langen Strähnen mit den Fingern aus. Sie spürte die Bewegung auf der ganzen Länge ihres Haars. Als er ihr das Haar aus dem Gesicht strich, ließ die zärtliche Berührung ihren Schoß erbeben und löste ein Kribbeln in ihren Brüsten aus.
Dann stand sie in ihrem Unterkleid da. Nur noch ihrem Unterkleid. Sie konnte nicht weitermachen. Es war zu viel, zu plötzlich. Ihre Haut war zu empfindsam. Wie ein Stich würde es sein, wenn er sie berührte. Sie spürte seine Hände durch den dünnen Stoff. Sie glitten an ihrem Körper nach oben und schoben dabei das Unterkleid hoch. Ihre Atemzüge kamen jetzt fast schon keuchend. Sie versuchte nicht zu verbergen, was sie empfand.
Diese Stunde gehört mir. Er gehört mir. Später werde ich …
Seine Hände erreichten ihre Brüste. Immer wieder, auf und ab, rieb er mit dem weichen Stoff über die zarten Erhebungen. Zärtlich küsste er durch den Stoff hindurch ihre Brustwarzen und wechselte dabei von einer zur anderen.
Sie keuchte und drängte sich ihm entgegen.
»Lass uns das hier loswerden.« Mit einer schnellen, plötzlichen Bewegung zog er ihr das Hemd über den Kopf. Ihr Haar fiel zurück über ihre Haut und bedeckte sie. Seine Hände begannen ihre Brüste unter dem Schleier ihres Haars zu erforschen, ihre Form zu erkunden und ein Zwiegespräch mit ihren Brustwarzen zu führen.
»Du hast hübsche Titten«, sagte er. »Einfach absolut perfekte Titten.«
»Und du bist über die Maßen ungehobelt.«
»Ich spreche nur die Wahrheit aus.«
Er war derb und geradeaus und zog es vor, nicht wie ein Gentleman zu reden. Er könnte, aber er entscheidet sich dagegen .
Ich will keinen Gentleman.
Ihr Atem vermischte sich, während sie so dicht beieinanderstanden. Weil er auf dem Bett saß und sie stand, überragte sie ihn. Er überwältigte sie nicht mit seiner Kraft. Alles lag in ihrer Entscheidung, war ihre eigene Wahl. Seine Hände glitten an ihrem Körper auf und ab und schabten leicht über ihr Fleisch, weil es die Hände eines Kriegers waren. Nicht weich. Nicht zart. Er verzauberte ihren Körper, zog sie in seinen Bann.
Als sie nach seinen Oberarmen griff, umschlangen ihre Finger sie noch nicht einmal zur Hälfte.
Ich bin nicht wie meine Freundinnen, die sich viele Liebhaber nehmen und unbeschadet wieder gehen. Das hier hat seinen Preis. Es wird mich viel kosten . »Das hier ist ein Fehler. Aber das schert mich nicht.«
»Ein Fehler. Wir können ihn später bedauern«, sagte er.
»Das ist meine Absicht.« Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sich sein Brusthaar so weich anfühlen würde, hatte nicht gedacht, dass sie so viel Kraft unter seiner Haut spüren würde. Wo immer sie ihn berührte, löste er Erstaunen in ihr aus.
Sie beugte sich über seinen Mund. Er reckte sich und
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