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Die Drachen Der Tinkerfarm

Die Drachen Der Tinkerfarm

Titel: Die Drachen Der Tinkerfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Beale , Tad Williams
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öffnen, das aus weißgestrichenen Eisenstäben bestand und auf dem über einer lachenden Sonne »CRESTA SOL DAIRY FARM« stand. Es sah aus wie ein Aufdruck, den man in schlichten Farben auf einer Milchtüte erwarten würde. Nach kurzem Nachdenken begriff Tyler, dass es wahrscheinlich genau das war: das Logo des Milchbetriebs der Familie Carrillo.
    »Was heißt eigentlich ›Cresta Sol‹?«, fragte er. »Klingt wie eine Zahnpasta.«
    »Vielleicht ist es spanisch für ›mein Bruder hat keine Ahnung‹«, meinte Lucinda.
    Die lange Auffahrt war gekiest, der große Vorplatz, auf dem eine Doppelschaukel stand, nackte Erde. Zwei Gestalten, die Tyler wiedererkannte, liefen lachend und sich schubsend auf sie zu, der Junge Steve und seine ältere Schwester Carmen.
    »Kommt mit«, sagte Steve, als sie am Wagen ankamen. »Alma macht gerade irgendwas Hochkünstlerisches und istnicht ansprechbar, aber wir haben den Tischtennistisch hinten in den Garten gestellt, und ich habe Carmen bestimmt schon hundertmal geschlagen.«
    »Lügner«, sagte seine Schwester. »Du hast bloß das letzte Mal gewonnen, weil ich auf eine von deinen Puppen getreten bin und mir fast das Bein gebrochen habe.«
    »Das ist keine Puppe«, widersprach Steve empört. »Es ist eine Actionfigur von Helldiver aus Deep End.«
    »Deep End? Spielst du das?« Tyler war mehr als interessiert.
    »Spielen? Ich hab das Ding total im Griff. Na ja, außer dem letzten Level. An dem zentralen Großen Krebs komm ich einfach nicht vorbei.«
    »O Mann, das war der Hammer. Hab ich ewig für gebraucht.«
    Steve bekam Glupschaugen. »Du hast es geschafft? Du hast den Krebs besiegt?«
    »Einmal, ja. Aber ich hab’s auf Easy gespielt.«
    »Ist doch egal, Mann, das musst du mir zeigen.« Steve packte Tyler am Arm und wollte ihn gerade ins Haus zerren, als eine Frau in Jeans und einem Oberteil, das wie ein Malerkittel aussah, aus der Tür trat, so dass sie beinahe zusammengestoßen wären. Sie war ungefähr im Alter von Tylers und Lucindas Mama, aber sie hatte zu einem Pferdeschwanz zusammengebundene lange schwarze Haare und war etwas kleiner und etwas runder.
    »Steven, hör auf, deinen Gast am Arm zu ziehen«, sagte sie.
    »Der Krebs, Mama! Er weiß, wie man den Krebs in Deep End besiegt.«
    »Ich hab’s nur einmal geschafft«, widersprach Tyler.
    »Das klingt ja wirklich imposant.« Sie lächelte. »Aber heute, Steven, wird sich nicht verdrückt und im Zimmer gespielt. Bleib draußen und führ unsere Gäste herum – ihr könntalle zusammen etwas spielen.« Sie wandte sich den Neuankömmlingen zu. »Hi, ihr zwei müsst Lucinda und Tyler sein. Ich bin Silvia Carrillo. Einen fröhlichen Vierten Juli euch beiden.«
    »Danke für die Einladung«, sagte Lucinda.
    »Mögt ihr Tischtennis spielen? Oder lieber hereinkommen und etwas trinken?« Carmen breitete die Hände aus. Sie trug ein erwachsen aussehendes Armband mit klingelnden silbernen Anhängern. Tyler musste zugeben, dass sie für ein Mädchen im Alter seiner Schwester gar nicht so schlecht aussah.
    »Ja, kommt alle herein«, sagte Silvia Carrillo. »Simos, Ragnar, kann ich euch Männern ein Bier besorgen?«
    »Zum Mitnehmen, bitte«, sagte Ragnar. Das Bedauern war ihm deutlich anzusehen. »Auf der Farm wartet Arbeit auf mich, ich muss Gideon helfen. Ich komme später zum Abholen wieder.«
    »Arbeit? Am Vierten Juli?« Silvia lachte. »Du bist viel zu fleißig.«

    Steve und Carmen gaben ihnen eine kurze Führung durchs Haus. Im Vorbeigehen schauten sie in Steves bemerkenswert aufgeräumtes Zimmer, und beide Jungen warfen der Spielkonsole sehnsüchtige Blicke zu. Alma, die jüngste der Geschwister, winkte scheu aus dem Zimmer, das sie sich mit Carmen teilte. »Ich komme gleich«, rief sie. »Hi, Lucinda. Hi, Tyler. Fröhlichen Vierten Juli.«
    Die Carrillos hatten mehr Platz als Tyler und Lucinda zu Hause bei ihrer Mama, aber die Möbel waren alt und der Fernseher klein, und die Kindersachen sahen aus wie von jemand anders abgelegt. Dennoch schienen sie bester Dinge zu sein.Tyler war es nicht gewohnt, dass Familienmitglieder sich gegenseitig anfrotzelten, ohne gemein zu sein, und dass sie so viel Spaß miteinander zu haben schienen.
    Schließlich strömten sie alle auf die überdachte Terrasse hinterm Haus. Am Rand der Terrasse stand ein Mann in weitem weißen Hemd, Jeans und Sandalen an einem gemauerten Grill. Er drehte sich um, als die Kinder ankamen, lächelte gerade so viel, dass sein Schnurrbart zuckte, und wandte seine

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