Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachen Der Tinkerfarm

Die Drachen Der Tinkerfarm

Titel: Die Drachen Der Tinkerfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Beale , Tad Williams
Vom Netzwerk:
Suche nach seiner Frau, die gestorben war. Er folgte ihrer Spur bis in dieses Tal dort drüben. Er stieß auf ein großes Loch in der Erde, das in die Unterwelt führte, den Ort der Geister. Als er dort anlangte, fand er die Geister aller Menschen, die je gelebt hatten.«
    »Mama, hör auf, diese armen Kinder zu ängstigen.«
    »Nicht ängstigen! Warnen!«, beharrte die alte Frau. »Meine abuela, sie sagte, eines Tages würde sich die Erde öffnen und die ganze Welt würde zum Ort der Geister hinabstürzen. Dann würden die Geister hervorkommen, Geister und Ungeheuer!«
    »Oh, cool, Oma erzählt eine Geschichte«, sagte Steve, der gerade mit einem Stapel Salatschüsseln in die Küche kam. »Carmen, komm mal!«
    »Ungeheuer?«, fragte Tyler. Lucinda blickte richtig besorgt, aber ob wegen der Geschichte oder wegen seiner Frage, konnte er nicht sagen. »Was für Ungeheuer genau?«
    Doch bevor die alte Dame ihm antworten konnte, steckte Mr. Carrillo den Kopf zur Tür herein. »Es ist schon ziemlich dunkel«, verkündete er. »Will jemand ein paar Raketen hochgehen sehen?«
    »Ihr Kinder könnt gehen«, sagte Mrs. Carrillo. »Meine Mutter und ich kümmern uns um das restliche Geschirr … und unterhalten uns darüber, wie man Gäste behandelt.«
    Mr. Carrillo hatte einen großen Karton mit Feuerwerkskörpern gekauft, wie Lucinda und Tyler sie nie haben durften, weil sie angeblich zu gefährlich waren. Während er und die anderen Männer sie auf dem großen Platz vor dem Haus aufstellten, kam Mrs. Carrillo heraus. Sie rollte den Gartenschlauch aus und drückte ihn Steve in die Hand. »Falls irgendwelche Funken aufs Dach fliegen, löschst du sie sofort«, erklärte sie ihm.
    »Aber ich will auch ein paar Raketen zünden!«
    »Schatz, es geht kein Wind und die Dinger sind fünfzehn Meter vom Haus entfernt«, wandte Mr. Carrillo ein, aber seine Frau blieb hart.
    »Ja, das klingt so lange wunderbar, bis das Haus Feuer fängt«, sagte sie. »Steve, du stellst dich hier mit dem Schlauch hin!«

    Vor einer halben Stunde noch hatte die letzte »Vulkanblüte« ihre Funken versprüht. Es gab nichts mehr zu tun, als satt und zufrieden hinten auf der Terrasse zu sitzen und der Musik der Grillen zu lauschen und Simos Walkwell, der leise Melodien auf einer einfachen Holzflöte blies – dem Geschenk, begriff Tyler, das Alma für ihn geschnitzt hatte. Er erkannte das an dem verzückten Ausdruck, mit dem Alma zu Füßen des alten Mannes saß und ihm beim Spielen zusah. Die Weisen waren so fremdartig und der Abend so warm und zauberhaft, dass er die große Gestalt gar nicht näher kommen sah, bis Ragnar von der Auffahrt in das milde Licht der Terrasse trat.
    »Tut mir leid, dass ich so spät komme«, sagte er. »Es gab viel zu tun.«
    »Möchtest du noch etwas essen?«, fragte Mrs. Carrillo. »Es ist noch reichlich da.«
    »Danke, nein«, sagte er lächelnd. »Ich denke, ich werde den Haufen hier nach Hause befördern. Morgen ist kein heiliger Tag wie heute, da geht’s früh an die Arbeit.«
    »Dann lass dir was mitgeben«, sagte sie. »Wir haben jede Menge Reste.«
    Während sie Ragnar in die Küche zog, um ihn mit Hühnchen, Kartoffelsalat und schwarzen Bohnen zu beladen, schlichSteve sich an Tyler heran. »Los, Kumpel«, flüsterte er. »Zeig mir schnell noch, wie man die Blasenhöhle schafft.«
    Sie eilten in Steves Zimmer und warfen Deep End an, und Tyler gab ihm einen Schnellkurs, wie man die nicht explodierende Blase erkannte und auf ihr durch die Höhle zum nächsten Level flog. Dann überließ er den anderen Jungen in der Grotte der Ghuls seinem Schicksal und ging auf die Toilette. Durch das offene Badfenster hörte er, wie sich Mr. Carrillo und Walkwell unterhielten. Das Wort »Ärger« erregte seine Aufmerksamkeit, und statt das Wasser aufzudrehen und sich die Hände zu waschen, trat er näher an das Fliegengitter heran.
    »… Sonst nichts. Ich weiß, dass er seine Angelegenheiten gern für sich behält, aber darüber sollte er Bescheid wissen.«
    »Was für Männer?«, fragte Walkwell. »Bei uns sind sie nicht gewesen.«
    »Männer in Anzügen. Sie sagten, sie wären vom Landwirtschaftsamt, aber Hartman meinte, sie wären am Tag davor in der Stadt gewesen und hätten mit einer Kreditkarte von Mission Software getankt. Das ist die Firma von diesem Stillman – du weißt schon, der Typ, der ständig in den Nachrichten ist. Meinst du, sie suchen hier in der Gegend einen Standort, um eine Fabrik oder so was zu

Weitere Kostenlose Bücher