Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachen Der Tinkerfarm

Die Drachen Der Tinkerfarm

Titel: Die Drachen Der Tinkerfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Beale , Tad Williams
Vom Netzwerk:
ihn mit erhobener Hand zurück. »Ich bin zurückgekommen, indem ich … keine Ahnung. Ich bin genauso zurückgekommen, wie ich hingekommen bin. Ich habe die Stelle wiedergefunden, wo ich gelandet bin, und einfach an … die Rückkehr gedacht. So ungefähr.« Er zuckte die Achseln, weil er es offenbar nicht besser erklären konnte.
    Es stimmte also. Aber er war nur geschlagen, sagte sich Colin, wenn Gideon dahinterkam. Wenn nicht, waren die beiden nichts weiter als lästige Kinder. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, Gideon Goldring alles zu verraten. Wer wusste schon, was bei einer solchen Aussprache für Dinge ans Licht kamen?
    Lucinda ging im Kreis. »Eiszeit? Hier ist wirklich alles verrückt! Ich habe dir gar nicht erzählt, was mir passiert ist. Simos – er ist gar kein Mensch! Er ist irgendwie halb Mensch, halb Tier. Ein Faun, glaube ich.«
    Tyler starrte sie an, als hätte sie den Verstand verloren. »Was, ein Lustmolch?«
    »Nein, du weißt schon, wie dieser Typ in Dings … Narnia.«
    »Walkwell ist ein Löwe?« Jetzt ließ Tyler sich mit ungläubigem Blick neben dem Höhlenmädchen in den Staub sinken. »Kapier ich nicht.«
    »Ich erklär’s dir später, aber er ist ein Ziegenbockmann. Ich glaube, die nennt man Faun.«
    Sie waren echt eine putzige kleine Comedynummer, diese beiden, dachte Colin. Er würde einen Freudentanz aufführen, wenn er sie endlich los wäre. »Nicht bloß ein Faun, sondern ein Schutzgeist«, sagte er und wischte sich mit dem Ärmel seines Sweaters Schmutz und Blut aus dem Gesicht. »Um genau zu sein, Walkwell ist der Genius loci der Ordinary Farm.« Er versuchte vorsichtig, wieder Oberwasser zu bekommen. »Wie hast du das mit Walkwell herausbekommen, Lucinda?«
    Sie erzählte ihm von dem Feuer, dem Gesang und dem Mann, den Walkwell überwältigt hatte.
    »Stillman?«, fragte Colin. Er bemühte sich, gleichgültig zu klingen, aber sein Herz raste. In was für eine Patsche hatte er sich da geritten? Er hatte gedacht, er würde bloß diesen dicken Trottel Modesto ködern, aber Stillman war Milliardär, und er wollte die ganze Farm haben! Wie auch immer, jetzt war es zur Umkehr zu spät. »Ich glaube, ich habe den Namen schon mal gehört, aber ich kann mir nicht vorstellen, was ihn an einer kleinen Farm wie unserer interessieren könnte.«
    »O ja«, höhnte Tyler. »Kleine Farm! Klar doch! Eine kleine Farm mit Drachen und Monstern und einem Loch, das eine Million Jahre in die Eiszeit zurückführt.«
    »Darüber solltest du besser den Mund halten«, herrschte Colin ihn an. »Ich werde dich nicht mehr retten können, wenn du anfängst, von Reisen in die Vergangenheit zu schwafeln.«
    »Was soll das? Warum sollte ich den Mund halten? Und warum solltest du mich retten wollen? Vor allem nachdem ich dich vermöbelt habe.«
    Colin schluckte seinen Zorn hinunter. »Nachdem deine primitive Freundin mich von hinten niedergeschlagen hat, wolltest du sagen.« Er holte tief Luft. Ruhig, sagte er sich. Ruhig. »Wenn du den Mund hältst und meine Version erzählst, wird Gideon denken, dass es nur einen Auswurf aus der Verwerfungsspalte gegeben hat. Das kommt gelegentlich vor. So war es zum Beispiel mit den Greifeneiern, sie waren eines Tages einfach da. Manchmal öffnet sich die Spalte weit genug, so dass wir hineinsteigen könnten, wenn wir uns trauten. Zu anderen Zeiten spuckt sie nur dies und das aus. Wir müssen ihm erzählen, dass es so etwas war, denn wenn du Gideon verrätst, dass du auf eigene Faust in die Verwerfungsspalte gestiegen und zurückgekehrt bist, wird er wissen, dass du dich im Silo herumgetrieben hast, und er wird völlig durchdrehen. Er wird dich ganz bestimmt auf der Stelle rausschmeißen.«
    Lucinda war bestürzt, aber ihr Bruder blickte misstrauisch. »Das erklärt immer noch nicht, warum du uns helfen willst. Du kannst mich nicht ausstehen, Needle. Gib’s doch zu.«
    Colin zögerte. »Ich gebe zu, dass ich dich nicht besonders leiden kann, Jenkins. Aber deine Schwester ist nett zu mir gewesen, und ich will nicht, dass sie für etwas bestraft wird, was du ausgefressen hast.« Was nicht ganz gelogen war, so dass er es einigermaßen überzeugend sagen konnte. Lucinda war in der Tat nett zu ihm gewesen. Colin war das nicht gewohnt.
    Lucinda Jenkins sah ihren Bruder mit einer beinahe triumphierenden Miene an, die zu sagen schien: »Siehst du? Ich hab’s dir doch gesagt!« Sie lächelte Colin an. »Danke, Colin. Das ist großzügig von dir.«
    Er kam sich ein

Weitere Kostenlose Bücher