Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
mal, dass Blätter, welche vom Wind erfasst wurden gegen eine Barriere schlugen, die wohl auch vor Eindringlingen und nicht nur vor Wind und Wetter schützte. Am Liebsten wäre die Blondine mal näher getreten und hätte diese Barriere berührt, obwohl das eigentlich Unsinn war. Immerhin würde das sehr wehtun. Offenbar bemerkte das auch Argrim, denn er sah sie mahnend und tadelnd an, wie ein Kind, das in ein Feuer greifen wollte. Nuala sah unschuldig zurück, aber der Zwerg schien zu wissen, was ihr durch den Kopf schwirrte. Das war ihr sogar etwas peinlich, weshalb sie den Blick verlegen abwendete.
Erst nach endlos wirkenden Fluren erreichten sie endlich den hellen Thronsaal. Hier zeigten sich Skulpturen aus Kristall, die Helden und alte Herrscher und Herrscherinnen der Drachen darstellten. Außerdem fand die kunstvolle Kristalldecke hier wieder ein Zuhause, wenn auch wesentlich aufwändiger. Hier brach sich das Licht so, dass es je nach Blickwinkeln Blumen, Bäume oder Berge zeigte. Es war wirklich ein wunderschöner Anblick, von dem sich die Elfe nur schwer lösen konnte. Doch auch der Thron war einnehmend. Er war ebenso aus Kristall und brach das Licht so, dass er ein bisschen nach einem Sternenhimmel aussah. Die Königin auf ihm war aber ebenso einnehmend. Ihr langes, schwarzes Haar schien ihr bis zur Taille zu gehen, dazu hatte sie auch diese gebräunte Haut. Ihr Gesicht war makellos schön, wie ihre Haut samtig aussah. Ihre Makel als Drache waren die goldenen Augen und die zu langen Finger, ansonsten hätte man sie niemals für eine Echse gehalten. Anders als die anderen ihres Volkes wirkte sie zart besaitet. Sie trug ein langes Gewand, das sich schön an ihren schlaksigen Körper schmiegte, aber das bläuliche Metall fand sich hier nur als Schmuck wieder. Sie war keinesfalls schwach, wenn man Blicke auf ihre Muskeln bekam, aber auch kein Vergleich zu den anderen Drachen. Das kam wohl von ihren Verpflichtungen. So verkümmerten Muskeln recht rasch. Ihr Blick wirkte sehr durchdringend und weise. Beinahe so als konnte sie einen mit einem Blick durchdringen und die Tiefe der Seele erblicken. Erst als sie näher kamen, bemerkte Nuala ein kleines Kristalldiadem auf ihrem Schopf, welches ebenso faszinierend das Licht in neue Facetten tauchte. Sie wirkte ein bisschen wie aus Eiszapfen. Und nun fielen ihr auch die aufwändigen Tätowierungen mit den Symbolen und Schnörkeln auf. Es waren etwas mehr, aber nicht überragend viele. Zumindest konnte man ihre Hautfarbe noch gut erkennen.
Die Königin erhob sich als sie ihre Gäste kommen sah und trat die drei Stufen ihres Podestes herab und näher zu kommen und sie genauer zu betrachten. An Argrim und Nuala hing sie besonders lange als suchte sie nach Etwas in ihren Gesichtern. Schließlich aber räusperte sie sich: „Es ist mir eine Ehre, Euch hier begrüßen zu dürfen. Ich bin Pahas’ka, die Königin der Drachen und Herrscherin über Shysie. Hiermit heiße ich Euch in meinen heiligen Hallen Willkommen.“
„Wir danken Euch, Mylady.“, antwortete Nuala respektvoll und neigte ihren Kopf anerkennend, „Ich hoffe, dass wir nicht ungelegen kommen und Euch bei etwas stören.“
„Keineswegs. Ihr wurdet mir bereits angekündigt. Wir sind schon dabei, Zimmer für Euch und Eure Gefährten her zu richten und es wird auch bereits gekocht.“
„Das ist mehr als wir erwarten können. Vielen Dank.“
„Chu’mana erwähnte allerdings, dass ein Heer euch verfolgt?“
„Das ist korrekt.“
„Und ihr wisst wirklich nicht, wie viele es sind?“, fragte die Königin und sah durch die drei neuen Gesichter, die alle verneinend den Kopf schüttelten, „Das ist schlecht. Eure Verfolger verbreiten außerdem eine Krankheit?“
„Auch das ist korrekt.“, bestätigte Nuala trocken, „Unsere Freundin hat diese Krankheit dahingerafft. Sie benebelt den Verstand und lässt einen Dinge tun und sagen, die sonst nie in Frage gekommen wären. Am Ende bringt sie so oder so den Tod, wenn man infiziert wurde und nicht direkt geheilt wird.“
„Das klingt ja furchtbar!“, entsetzte sich Pahas’ka.
Nuala nickte bedauernd: „Das ist es auch.“
„Außerdem wollt Ihr zum Zaltana?“, richtete sie nun speziell an die Elfe, die erneut nickte. Die Königin wirkte darauf nachdenklich und schien zu überlegen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass sich nun tatsächlich eine Prophezeiung aus alter Zeit erfüllte und das in Form einer ihr nicht bekannten Rasse... Obwohl sie etwas
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