Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
Euch abwascht. Ihr seht so aus als würdet Ihr das Wasser eh direkt braun färben... Die zweite Wanne ist dann für Feinheiten und Entspannung.“
„Das ist eine gute Idee.“, sagte die Elfe anerkennend, „Das werde ich mir merken.“
Die Zofe schmunzelte über diese Aussage dankend und störte sich keineswegs daran, dass Nuala sich so von einer Kleinigkeit mitreißen ließ, die für sie selbstverständlich war. Sie verabschiedete sich lieber, damit sich der Gast ihrer Pflege zuwenden konnte.
Sobald Nuala alleine war, fackelte sie nicht lange. Sie entzog sich die vollkommen zerfledderte Bluse, an der sowohl ihr eigenes als auch das Blut ihrer Feinde klebte und warf sie beiseite. Dann folgte die Lederhose, die teilweise schon zerrieben und löchrig war. Von dem Geruch wollte sie gar nicht erst anfangen! Als sie dann vollkommen entblößt war, steckte sie erst den einen Fuß in die kleine Wanne und spürte, wie sie am ganzen Körper eine Gänsehaut bekam als die Wärme diesen umspielte. Es kam ihr vor als habe sie das ein ganzes Jahrtausend nicht mehr gespürt! Wenn es überhaupt die Gelegenheit gab, dann hatten sie in Seen, Flüssen und Bächen gebadet. Das Wasser war nicht nur kalt, sondern auch nicht besonders sauber gewesen. Von Entspannung und wirklicher Sauberkeit konnte also keine Rede sein. Nun traute sie sich und steckte das ganze Bein ins Wasser. Schon im ersten Moment löste sich Dreck und formte sich zu einer bräunlichen Wolke, die sich im Wasser allerdings verlor. Trotzdem war es ein beunruhigendes Bild, das sich in ihren Kopf festsetzte. Dennoch stieg sie nun mit dem zweiten Bein in das Wasser, wobei as Gleiche geschah, wie beim ersten. Seufzend gewöhnte sie sich an die Wärme, ehe sie sich niederließ. Nun begann das Wasser bereits trüb zu werden, wovor sich die Elfe etwas ekelte. Dennoch nahm sie Schwamm und Schrubber, um sich intensiv der Reinigung von Drecks- und Blutskrusten zu widmen, die das Wasser immer dunkler färbten und langsam Zweifel schufen, ob in dieser Wanne jemals klare Flüssigkeit gewesen war. Dann tauchte sie ab, um auch das schmuddelige Haar zu reinigen, was für einen neuen Schub der Trübung sorgte.
„Sagen wir es mal so...“, flüsterte Nuala beim Auftauchen zu sich selbst und beobachtete die bräunliche Flüssigkeit um sie herum, „Mit einem Bad bin ich nicht übertrieben früh dran.“
Als das Nass genug gesättigt war und sie selbst weitgehend sauber schien, stieg die Elfe aus der kleinen Wanne und wechselte zu der riesigen. Als sie in dessen Hitze stieg – die wesentlich größer war als die der anderen Wanne – erschlug sie der herrliche Duft von Holz, Minze und einem Hauch von Süße, die sie als Früchte einordnen würde. Ein wirklich angenehmer Duft, der einer Frau durchaus gerecht war. Genießend versank die Blondine in dem duftenden Wasser und streckte sich dabei ausgiebig. Ein bisschen fühlte sie sich wie eine Königin. Besonders weil auch die Seifen am Badewannenrand ebenso gut dufteten und teuer, wie auch hochwertig aussahen. Alles wirkte so perfekt und sie wollte in diesem Moment wirklich mit keiner anderen Seele tauschen. Für sie reichte das, um das Paradies auf Erden zu sein.
Als die Elfe fertig war, brachte man ihr ein seidiges Kleid aus weißem, fließenden Stoff, welches sich samtig an ihren Körper schmiegte. Es war über das bläuliche Metall als Halsband befestigt und am Rücken mit eben diesem Metall zusammengebunden. Ansonsten zierten einige Perlen und Federn das Gewand. Außerdem bekam sie ein Seidenhöschen und Sandalen aus Perlen und mit Federn verziert. Alles war schön anzusehen und nicht unbequem. Doch vor allem war es sauber und roch angenehm! Das lange, goldene Haar hatte sie sich zu einem dicken Zopf geflochten und saß nun auf einigen der bunten, weichen Kissen, um die Speisen zu genießen, die man ihr gebracht hatte. Darunter befanden sich viele exotische Köstlichkeiten, unter anderem eine Frucht, die Stacheln hatte und von der Grundfarbe ein sattes Blau hatte, aber dazu kamen lila Punkte. Die Goldhaarige hatte sich zeigen lassen, wie man sie aß: Erst musste man sie ein paar Mal an einer bestimmten Stelle gegen eine Tischkante, wenn es dann endlich krachte, musste man sehr vorsichtig mit einer Gabel die Schale spreizen, damit sie dann abplatzte. Dadurch legte man das geleeartige Fleisch im Inneren frei, das von dem Saft der Schale verunreinigt werden würde, wenn man die falsche Stelle zum Brechen nutzte und zu hastig
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