Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
natürlich und entspannt als sei sie für solch ein Leben geschaffen wurden. Ein Leben in einer Großstadt mit schönen Kleidern, Schmuck und viel Trubel. Der Dämon fühlte sich bei so etwas eher unwohl, wie Argrim in der Kleidung. Die Gefahr schien einfach zu groß, auf Jemanden zu treffen, der erkennt, was er war. In einem Dorf war es einfach, dann für Schweigen zu sorgen, aber nicht in einer riesigen Stadt mit hunderten Zeugen und immer mehr Leuten, die erkannten, dass er keiner von ihnen ist. In Shysie mussten sie sich deshalb allerdings keine Sorgen machen! Hier waren sie alle Fremdlinge und das wusste auch jeder. Nur ihr Führer war ein Drache und das auch hochangesehener. Andras fragte sich immer mehr, warum er dazu verdonnert wurden war, sie durch die Steppe zu führen, wenn er solch ein Ansehen genoss! Aber diese Frage würde er nicht stellen. Das war eher etwas für Nuala.
Der Marktplatz war viel mehr als sie am Vortag gesehen hatten. Er war ein Hort des Lebens! Hier tummelten sich zahlreiche Drachen und feilschten oder boten ihre Waren an. Es gab exotische Früchte, bunte und weiche Stoffe, die wunderschön im Licht schimmerten, Nüsse, Süßes, Fleischsorten... Es war einfach so viel! Es gab sogar Stände, an denen Fleischspieße, Würste oder bereits geschnittenes Obst verkauft wurde, um es vor Ort zu essen. Deshalb duftete es überall herrlich nach Essen. Maza-Canku ging sogar an einen der Stände und kaufte für jeden einen Fleischspieß, der für sie frisch über dem Feuer geröstet und mit einer Soße verfeinert wurde, ehe sie diese bekamen. Neugierig probierten sie alle und waren positiv überrascht! Das Fleisch war zwar recht zäh und deftig vom Geschmack, aber der rauchige Beigeschmack zusammen mit der süßen Soße, die die Oberfläche des Spießes leicht benetzte, neutralisierte sich das beinahe und sorgte für eine harmonische Fleischexplosion. Das Stäbchen, welches das Fleisch aufspießte, sah zwar auf den ersten Blick wie ein einfacher Ast aus, war aber tatsächlich ebenfalls essbar! Dieser war zwar recht hart und schwer zu zerbeißen, schmeckte aber würzig und aufregend. Indem alle Komponenten essbar waren, entstand weniger Abfall, was Nuala als gute Lösung empfand.
Was sie als Nächstes fesselte, war der außergewöhnliche Schmuck. Sofort eilte die Elfe an einen der Stände und betrachtete ihn genau. Hob einige Stücke sogar hoch, um sie genauer zu betrachten und um zu erfahren, wie viel sie sogen. Die teuersten Stücke bestanden aus diesem bläulichen Metall, danach kam ein leicht rosafarbenes Metall und am billigsten waren die Schmuckstücke, dessen Filigrane aus einem Metall mit Grünstich gefertigt waren. Die Juwelen, die man veredelt und eingearbeitet waren, gab es in vielen Farben und Formen. Einige brachen das Licht, wie Kristall, andere waren matt. Aber alle wurden sauber und stabil in den Schmuck verarbeitet. Die Verarbeitung war unterschiedlich und auch die Ausführungen. Es gab für jeden Geschmack etwas und für jeden Geldbeutel.
„Das blaue Metall nennt sich Mithril.“, flüsterte plötzlich Maza-Canku als er sich zum empfindlichen Ohr der Blondine beugte und sanft über ein Stück streichelte, das sie gerade hielt. Dabei kam es zu subtilen Berührungen der Finger, was den Zwerg sehr reizte, der sich aber noch zügelte. „ Mithril ist ein Metall, das häufig bei uns auftritt – sehr häufig.“, erklärte der Drache, „Es ist sehr stabil und flexibel, außerdem so leicht, dass es sich wie Stoff anfühlt, wenn man eine ganze Rüstung aus Mithril trägt.“
„Warum ist es dann teurer als die anderen Metalle, wenn es so häufig vorkommt und so gute Eigenschaften besitzt?“
Die Echse nickte und nahm sich vom Schmuckverkäufer einen unförmigen Klumpen Erz entgegen, der zwar einen Blaustich hatte, der wirkte aber eher dreckig. Den hielt er nun Nuala vor die Augen als er weiter sprach: „Das Schwierige an Mithril ist, dessen Verarbeitung. Sobald es abgebaut wird, sieht es so aus, wie Ihr es gerade seht.“ Nachdem die Elfe den Klumpen neugierig befühlt hatte, gab der Drache ihn an den gereizten Zwerg, der seine Neugier dennoch nicht zügeln konnte und sich deshalb voll und ganz auf das Erz konzentrierte. „Nur Drachenfeuer bringt es überhaupt zum Schmelzen, aber sobald man es flüssig vergisst, bekommt es weder eine glatte Oberfläche noch ist es besonders dehnbar. Ein Sturz oder Schlag mit etwas Hartem kann es zum Bersten bringen, so hart ist es.“, führte
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