Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
schütten, um im Falle einer Übernahme die stürmenden Soldaten aufzuhalten, indem man sie mit der siedenden Flüssigkeit verbrühte und der enge Weg ließ dabei keine Möglichkeit, auszuweichen. Das war wirklich clever! Viele Festungen vergaßen einfach sich für den Fall zu wappnen, dass die Mauern überwunden wurden und waren dann zu leicht einzunehmen. Oben befanden sich ein paar Fallklappen und als sie an die Decke des Turmdaches blickte, entdeckte sie Eisenspeere. Es gab sicher einen Hebel, den man bediente, damit sie einfach auf Feinde runter krachten. Nach vorne und hinten gab es Gucklöcher für Bogenschützen, die gut verdeckt waren, damit feindliche Bogenschützen das Feuer nur schwer erwidern konnten. Aber es gab genug Platz zum Nachladen, Spannen und Zielen. Die Elfe sah aus dem geteilten Fenster hinunter und sah die unebene Landschaft, durch die sie hatten wandern müssen, um Shysie zu erreichen. Das war eine gute Grundlage, um eine Belagerung für sich zu entscheiden. Kein Heer kam dort geschlossen durch! Sie würden stets in recht kleinen Gruppen vordringen, die man sauber von Oben dezimieren konnte. Die Mauer selbst schien aus sehr massivem Stein zu sein und stabil übereinander gestapelt waren sie auch noch. Ein Blick nach oben reichte, um den riesigen Kessel am Dach zu erblicken, den man ebenso mit siedendem Öl füllen würde. Über ein Seil konnte man diesen Kessel kippen und die Flüssigkeit auf die Feinde am Boden stürzen lassen. Auch das war überaus beeindruckend! Auf dem Dach schien es sogar extra Plätze zu geben, auf die Soldaten klettern konnten, um von da aus mit Armbrüsten auf Feinde zu schießen, die bereits auf der Mauer waren.
Zu den Seiten des Wehrganges gab es Türen, die zurzeit aber offen standen. Die sahen fast so stabil aus, wie die Tore zu einer Stadt! Es gab sogar ein Gitter aus Metall, das ebenfalls herunter gelassen werden konnte. So konnten sich Verbündete noch in die Stadt retten, wenn die Mauer verloren war, um die Feinde dann auszusperren. Die Mauer war sehr hoch, deshalb kam herunter springen nicht in Frage. Außer man besaß Flügel! Ein Blick nach oben reichte und sie erkannte, dass es auch hier einen Kessel gab, den man von Innen mit einem Seil kippen konnte. Ein paar Schritte weiter gab es immer mal wieder Fallen, die sie zwar sah, aber nicht genau sagen konnte, was genau die machten, wenn sie über ihre Mechanismen ausgelöst wurden. Die Drachen waren wirklich sehr vorsichtig, was ihre Hauptstadt anbelangte und überließen nichts dem Zufall! In regelmäßigen Abständen hingen an der Mauer Kessel, die sowohl innen als auch außen genutzt werden konnten.
„Was macht ihr, wenn eure Feinde Öl dabei haben und es dann nach innen schütten, wenn ihr sie auf der Mauer ausgesperrt habt?“, fragte die Elfe neugierig.
„Auf den Kesseln befinden sich Zauber, Lady Nuala.“, antwortete Maza-Canku, „Nur Verbündete und die Leute mit guten Absichten den Drachen gegenüber könnten die Kessel befüllen, ansonsten gibt es eine unsichtbare Wand, die das Zeug in einen Abfluss leitet.“
„Sehr vorausschauend und klug.“
„Danke.“
Die Langhaarige ging weiter, während die Männer ihr folgten. Es gab viele Möglichkeiten, um die eigenen Bogen- und Armbrustschützen gut verborgen zu halten, was sie sehr gut fand. Viele vergaßen ihre Luftunterstützung angemessen vor dem gegnerischen Beschuss zu beschützen. Dabei waren sie das Wichtigste bei einer Belagerung oder Angriff! Es gab weitere Fallen als sie weiter gingen und ebenso Kesseln. Die Elfe fand nichts, was sie beanstanden konnte. Aber nach einigen Metern sah sie herab und war verwirrt. Es gab einen Wasserkanal, der aus den Mauern rausführte und offenbar in einen riesigen Graben geleitet wurde. Sie sah sich genauer um, wusste aber nicht, wo das herkam. Deshalb sah die Blondine zum Drachen: „Was ist das für ein Kanal?“
„Das ist unser... Abwasser.“, erwiderte er peinlich berührt, „Für alles, was eben wieder rauskommt.“
„Ah, verstehe...“
„Das findet Nuala sicher auch beeindruckend und voraus denkend!“, kicherte Andras albern. Aber Argrim lachte sogar mit über diesen Witz. Die Elfe ignorierte das Ganze.
„Wo genau führt der denn hin?“
„Zu einem Schacht ein paar Meter von hier.“, erklärte Maza-Canku, ging auf die andere Seite der Mauer und zeigte ihr den entsprechenden Schacht aus der Ferne, „Dort können wir unsere Abfälle entsorgen und einige kleinere Kanäle aus der
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