Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
Wehrgänge zu Ende zu begutachten und über die Befestigungs- und Verteidigungstechniken zu sprechen.
Kapitel 12 Blutiges Inferno
„Sie kommen!“, hörte Nuala einen der Leutnante rufen. Sie verbreiteten die Botschaft auf den Mauern und zu Lande, während die über ihn stehenden Hauptmänner ihre Truppen organisierten. Das Heer war so riesig, dass die Drachen viele hochrangige Soldaten brauchten, um sich sinnvoll zu organisieren. Hierbei kam es aber nicht zu Streitigkeiten untereinander, da keiner dem jeweils Anderen ins Handwerk fuschte. Das sprach für Disziplin und Routine. Niemand verließ auch ungefragt seinen Posten und alle wirkten so hochkonzentriert. So etwas hätte sich die Elfe für ihre eigenen Soldaten auch gewünscht. Hier würde keiner im Angesicht des Feindes wanken. Sie waren sich der Gefahren bewusst und standen alle freiwillig hier. So wie Nuala selbst, die einen Platz direkt am Schwachpunkt der Mauer erhalten hatte. Dafür hatten die Drachen ihr sogar einen extra gefertigten Bogen überlassen und dazu perfekt ausbalancierte Pfeile. Pahas’ka hatte sie sogar zum Hauptmann einer Truppe aus vielen Bogenschützen und einer Handvoll Bodentruppen ernannt, damit sie aktiv an der Schlacht teilnehmen und ihr taktisches Wissen aktiv beisteuern konnte. Dafür hatte sie einen Eid schwören müssen, der besagte, dass sie nur in den Interesse der Drachen handeln und ihre Machtposition nicht für Eigennutz missbrauchen durfte. Durch diesen Eid hatte Nuala auch erfahren, warum Maza-Canku eigentlich so beliebt war und wieso die Soldaten ihm gegenüber so viel Ehrfurcht zeigten. Es war ein simpler Grund und eigentlich hätte die Blondine selbst darauf kommen können... Die Hinweise waren alle direkt vor ihrer Nase gewesen und sie hätte sie nur zusammenfügen müssen! Maza-Canku trug nicht nur den Titel des Generals für die ganze Armee der Drachen, sondern es gab auch Andeutungen, dass er der leibliche Bruder der schönen Königin war. Da das aber bisher keiner so direkt gesagt hatte, konnte die Elfe das nur vermuten.
Doch durch diese Stellung war sein Ratschlag bezüglich Nualas Fähigkeiten nicht auf taube Ohren gestoßen. Er agierte sogar in ihrer Nähe und sie war beeindruckt darüber, wie viel Respekt er erfuhr und wie schnell er taktische Befehle weitergab und Informationen verarbeitete, die man ihm herantrug. Und er hatte ihre Vorschläge bezüglich des Schwachpunktes auch beherzigt und das sogar übergenau. Durch den Brunnen würden nicht mal ein Fisch schwimmen können ohne dass Maza-Canku davon wusste; geschweige denn lebend ans Land hüpfen. Er hatte sogar dafür gesorgt, dass Argrim und Andras ebenso an den Kämpfen teilnehmen durften. Argrim wurde am Boden stationiert und das in seiner neuen Rüstung aus Mithril und mit einer neuen Axt aus dem gleichen Material. Die Ausrüstung; so schwor er; war perfekt ausbalanciert und schränkte ihn kaum in den Bewegungen ein. Er war aus dem Schwärmen kaum heraus gekommen! Als man ihm dann noch zeigte, dass das Kettenhemd kaum mit einer gewöhnlichen Klinge durchdringt werden konnte, war er wirklich hin und weg. Etwas, was die Elfe verstand, die in ihrer Rüstung ähnliche Empfindungen hegte, wenn sie auch noch leichter war als Argrims und dafür weniger Schutz bot. Andras hingegen befand sich auf einem Vorsprung, auf dem er eine gute Sicht auf das Schlachtfeld hatte, aber nicht so weit weg war, damit er seine Magie nicht nutzen konnte. Außerdem gab es von dort aus gute Fluchtmöglichkeiten und er war leicht zu verteidigen. Immerhin hatte man ihm sogar ein paar Wachen gegeben, damit er ungestört handeln konnte. Von Nualas Position aus konnte sie Beide ausmachen. Zumindest jetzt noch, wo das Chaos noch geordnet war.
Als die Elfe den Blick in die Ferne richtete, sah sie endlich das Heer kommen. Es war wie eine schwarze Lawine, die böse und unnachgiebig immer rascher näher kam. Es waren viel mehr als erwartet und weniger, um als aussichtslosen Kampf vergolten zu werden. Aber sie wusste, dass mit der richtigen Taktik und Leidenschaft auch eine unterlegene Streitmacht siegen konnte. Doch bisher schienen die Echsen in einem so großen Vorteil von Heim und Anzahl sein, dass eine Niederlage unwahrscheinlich war. Nuala spähte weiter und suchte nach der Gestalt von Zodiak. Noch waren die Angreifer nur eine formlose Masse, doch je mehr Zeit verging desto mehr
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