Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
war es beinahe hoffnungslos.
Rasch drängelte sich der Zwerg den Weg zurück und griff dabei jeden Feind an, der ihn hindern wollte. Der Rückweg dauerte länger als der Hinweg, aber er vermutete, dass es sich nur so anfühlte. Als er endlich die Mauer erreichte, hob er den Blick und schrie: „Nuala! NUALA!!!“ Es war einfach zu laut. Niemand hörte ihn auf den Mauern und selbst die Soldaten um ihn herum sahen ihn eher verständnislos an. Seufzend drängte sich Argrim durch seine Verbündeten bis er endlich das Tor erreichte, das noch offen stand. So gelang er schnell ins Innere von Shysie, aber die Mauern zu erklommen war schwierig. Hier herrschte geschäftiges Treiben, um Munition für die Belagerungswaffen und die Schützen heran zu schaffen, mussten viele Kadetten pausenlos hin und her laufen. Argrim wich ihnen aus so gut es ging und kam dann endlich oben an, wo er sich ebenso durchdrängeln musste. Dabei versuchte er peinlich darauf zu achten, keinen Soldaten anzurempeln, der gerade in den Kampf verwickelt war – sei es mit Pfeil und Bogen oder einer der großen Maschinen. Endlose Minuten gingen auf den Weg zu der Elfe verloren, die er nicht zu zählen vermochte. Die Frau schrie Befehle zum Feuer oder wählte besondere Feinde aus, wenn sie sich nicht selbst darum kümmern konnte, Ziele auszuschalten, weil ihr die Pfeile ausgegangen waren oder sie mehr koordinieren musste als einen Angriff. Sie sah atemberaubend schön aus in ihrer Führungsposition und Konzentration. Der Zwerg zögerte etwas, dann trat er aber doch an ihre Seite und wagte einen Blick hinunter: Die Drachen verloren immer mehr Land an die Angreifer. Noch etwas länger und sie mussten sich hinter die sicheren Mauern zurückziehen. Immer mehr wurden infiziert und konnten dann nicht erlöst werden, weil das Chaos zu groß wurde. Es sah wirklich nicht schön aus... Anders als Nuala, die sich nicht von seiner Anwesenheit aus der Ruhe bringen ließ, sondern weiter Befehle schrie als sei sie weiterhin alleine.
„Nuala...“, sagte der Axtschwinger dann, „Sie haben Trebuchets und sicher auch andere Belagerungswaffen. Die wurden weiter hinten schon aufgebaut und andere werden noch näher gebracht.“
„Das ist nicht gut.“, antwortete die Elfe und sah hinab zu ihm, „Konntest du zählen, wie viele es sind?“
Argrim schüttelte den Kopf: „Ich war zu sehr damit beschäftigt, die Lage an sich abzuchecken.“ Das konnte Nuala durchaus verstehen. Immerhin wurde der Kampf immer ungeordneter. Aber Maza-Canku schrie weiterhin geschickt und sinnvoll Befehle und sorgte so dafür, dass es kein absolutes Chaos mit sinnlosen Toten gab. Das war wirklich beeindruckend. Gerade deshalb musste sich die Elfe nun zu ihm durchdrängeln, wobei sie Argrim begleitete und manchmal Leute wegschubste, die der Elfe zu nah kamen.
„Sie haben Belagerungswaffen.“, sagte die Goldhaarige laut.
„Wirklich?“, fragte der General und versuchte in die Ferne zu blicken, „Wie viele sind es?“
„Genug.“
„In Ordnung.“, antwortete Maza-Canku und winkte einen Fähnrich zu sich Der salutierte sofort vor seinem Vorgesetzten und zeigte den deutlichen Willen jeden Befehl ausführen zu wollen. „Wir brauchen Soldaten, die Belagerungswaffen vernichten.“ Sofort lief der Mann los, um sich an den entsprechenden Hauptmann und seine Leutnants zu wenden.
„Wie wollt Ihr die Belagerungswaffen zerstören?“, erkundigte sich Argrim neugierig und auch ein bisschen verwirrt.
„Wir haben ein Sonderkommando, das aus Feuer speienden Drachen besteht.“, antwortete der General, „Sie sind speziell ausgebildet auf Geschwindigkeit, Geschick und ihre Gabe eine besonders heiße Flamme erzeugen zu können. Sie können einfach über das Kampfgeschehen hinweg fliegen und die Waffen abfackeln.“
„Okay, darauf hätte ich selbst kommen können...“
„Bist du aber nicht.“, kicherte Andras, der gerade zu ihnen stieß. Seinen Felsen hatten die Feinde erobert, die nun recht dicht an den Mauern waren. Deshalb deutete der Dämon auch herab: „Ihr solltet den Befehl zum Rückzug geben, General.“
Maza-Canku nickte und ging zu seinem Signalgeber: „Geben Sie das Zeichen für den Rückzug hinter die sicheren Mauern.“
„Jawohl, Sir!“
Es wurden Flaggen gehoben, die alle unterschiedliche Farben und in einer bestimmten Reihenfolge genutzt wurden. Diese sagte sicherlich den Männern unten, was sie wie zu tun hatten, weshalb sicher alle diese Signale während ihrer Ausbildung
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