Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
„Bis es so weit ist, wäre ich erfreut, wenn du die Klappe halten würdest.“
Legion sah es offenbar ähnlich, denn sie hob ihre Hände und ein Siegel legte sich auf das Maul der Bestie und versiegelte damit im wahrsten Sinne des Wortes seine Lippen. Er wollte sich wehren, doch jedes Mal, wenn er zu sprechen versuchte, schien er geschockt zu werden und das auf eine sehr schmerzhafte Art und Weise. Tauschen wollte Nuala zumindest nicht mit ihm, gerade weil er es sich mit der einzigen Mitbewohnerin so verscherzt hatte.
„Behalte ihn stets im Auge, Legion.“, sagte die Elfe dann mit Nachdruck, „Lasse nicht zu, dass irgendwer zu ihm kommt. Egal, ob Dämon, Mensch oder Nichtmensch. Niemand darf jemals zu diesem Gefängnis gelangen.“ Sie deutete auf die schwarze Gestalt, die langsam in sich zusammensackte und drohend knurrte als würde es ihm helfen, schneller herauszukommen. „ Er ist gefährlich, deshalb darf sich Niemand mit ihm unterhalten.“, erklärte die Blondine überzeugt, „Weder beabsichtigt noch unbeabsichtigt. Er darf hier nicht rauskommen, also musst du dich melden, wenn er beginnt, die Siegel zu brechen oder das Gefängnis zu dehnen.“ Vorsichtig schmiegte sie ihre Finger an die unsichtbare Wand. Es tat weh, aber immerhin war die Elfe sich nun sicher, dass auch Außenstehende nicht so einfach in diesen Bereich eindringen und ihn unüberlegter Weise freilegen. Dann sah sie fest in Legions Augen, die wie ein Hund treudoof nickte: „Rede auch du so wenig mit ihm, wie möglich. Es wäre klug, wenn du nur mit ihm sprichst, wenn du das Gefängnis kontrollierst oder du das Gefühl hast, dass er irgendwas plant. Dann hat er keine Chance deinen Geist zu beeinflussen oder dich anders zu täuschen. Er wird lügen und er wird seine Gestalt ändern... Er wird alles tun, um dich in die Irre zu führen! Falle nicht darauf herein.“
> Ich habe verstanden. <
„Sehr gut.“
Dennoch musste Nuala ihn nochmals betrachten. Diese hässliche Gestalt von der man sonst seinen Kindern erzählte, um ihnen Angst zu machen. Das Monster unter dem Bett... Selbst jetzt, wo er eingesperrt und beschränkt wurde, war er noch so mächtig. Seine Aura war erdrückend und das Böse, was er ausstrahlte, war immer noch spürbar. Obwohl er nicht sprechen konnte, kam es der Blondine so vor als drang er in ihren Verstand ein, um sie zu beeinflussen. Er hatte Recht: Früher oder später würde er entkommen und dann würde er so lange von hier aus agieren bis er einen Weg hinausfand, um dann zu Ende zu bringen, was er begonnen hatte. Dieser Gedanke erschütterte die Elfe, aber sie wusste auch, dass sie nicht mehr tun konnte als das. Zodiak ergab sich nun zwar seinem Schicksal, aber es war klar, dass er sofort versuchen würde, einen Ausweg zu finden, sobald die Elfe fort war. Aber auch daran konnte sie nichts ändern.
Ein letztes Mal drehte sich die Blondine aber zu Legion und war ganz ernst: „Versuche seinen Verstand und seinen Willen zu unterdrücken. Beschränke ihn in allen Hinsichten. Der Prozess muss so gut es geht, gebremst und verhindert werden. Sei dabei aber vorsichtig.“
Das dämonische Wesen nickte. Es war klar, dass sie alles tun würde, was Nuala verlangte. Das stellte sie nicht in Frage. Es war gut, dass er eine Wächterin hatte, wenn sie ihr auch sehr unheimlich war.
Die Einöde verschwamm vor den Augen der Blondine und ebenso das Gefängnis und Zodiak selbst. Ihr war ganz schwummrig als sie langsam wieder zu Bewusstsein kam. Blinzelnd sah sie Argrim ins besorgte Gesicht, der sie hielt und sehr erleichtert schien, weil sie endlich wieder zu sich kam. Er hielt sie auch weiterhin, da Nuala im ersten Moment nicht in der Lage war, sich großartig zu bewegen. Benommen griff sie in ihr Gesicht und spürte die mehrfach gebrochene Nase, die ihr das Atmen erschwerte. Da waren noch mehr Brüche und Blutungen, aber es war alles noch zu ertragen.
Mit der Hilfe des Zwergs richtete sie sich langsam auf und sah sich um. Es gab keine Spur von Zodiak als habe er niemals existiert. Die Kristalle leuchteten immer noch und sah man vom Krater ab, war alles so, wie in dem Moment, wo sie in diese Kammer gekommen waren. Dann endlich erinnerte sie sich wieder, was genau alles geschehen war und mit Argrims Hilfe kam sie auf die Beine. Humpelnd und erschöpft hockte sie sich zu dem zerfetzten Körpers des Dämons. Wenn Nuala nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, wie er gestorben war, dann wäre sie nie darauf gekommen, dass hier Andras
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