Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
Wächter haben, den du reinlegen kannst. Vielleicht wirst du irgendwann entkommen, aber nicht so schnell und auch nicht so effizient.“
Als wollte sie diesen Worten Macht verleihen, erhöhte sie den Druck auf die Kreatur. Sie schrie, krampfte, dann plötzlich verschwand sie. Ebenso auch die schwarze Schlacke, die sich überall in der Höhle verteilt hatte. Nuala aber sackte zusammen und war ohne Bewusstsein. Argrim rannte sofort an ihre Seite, griff nach ihrer Hand und versuchte sie zu erreichen, aber sie war fernab... Fern in der Welt in ihrem Kopf, die so schwer zu begreifen war.
Als Nuala die Augen aufschlug, war sie in einer Einöde. Die kam ihr vertraut vor. Es war die Welt, wie sie werden würde, wenn sie sich nicht für sie einsetzte. Weiter abseits lag Zodiak und keuchte nach Luft. Legion nährte sich neugierig und ging um das Urböse herum. Wie ein Kind begutachtete sie und berührte ihn sogar. Die schwarze Schlacke zeigte keine Wirkung auf sie, was vielleicht auch an der Geisterwelt selbst lag.
> Wieso bringst du ihn her? < , fragte der Zusammenschluss aus Dämonen und kam nun auf Nuala zu, > Sogar mit seinem Körper und seiner Seele. Das muss sehr schwierig gewesen sein. <
„Das war es wirklich.“, stimmte die Elfe zu, „Aber ich dachte mir, dass du gerne einen neuen Freund haben möchtest. Einen, der immer da ist... Was sagst du dazu?“
> Oh! Ein eigener Freund! Toll! <
Jeder Andere hätte das wohl als Sarkasmus ausgelegt, aber die Blondine wusste, dass Legion das ernst meinte. Deshalb ging sie nun geschmeidig auf die Kreatur zu, die langsam wieder auf die Beine kam. Nuala bückte sich und drückte ihre Hände murmelnd auf den Boden. Ein Kreis zeichnete sich ab, der kurz hell erstrahlte, dann verschwanden die aufwändigen Schnörkel einfach als sickerten sie in den Boden. Sie ging weiter um Zodiak, bückte sich erneut und wiederholte den Vorgang.
„Was tust du?!“, schrie die Bestie und sprang voran. Doch als er den unsichtbaren Kreis erreichte, prallte er gegen eine unsichtbare Wand und Schmerzen durchfuhren seinen Körper. Er schrie, wich zurück und schnaubte fassungslos.
„Ist das nicht offensichtlich?“, fragte sie und ging weiter, um den Vorgang erneut zu beginnen, „Ich versiegle dich in Legions Reich. Also gewöhne dich schon mal an die Umgebung... Du wirst sie eine sehr lange Zeit sehen!“
„Das kannst du nicht machen!“, kreischte das Urböse und war in Versuchung sie nochmals anzugreifen. Dann besann er sich aber eines Besseren und beobachtete lieber, wo sie Siegel platzierte. Sie gab sich wirklich Mühe und setzte unterschiedliche. Einige dienten als Schild, andere als Falle, wieder andere würden Legion alarmieren. Dabei kreiste sie ihn nicht nur ein, sondern setzte auch über der Bestie und unter der Erde Siegel. Das war in diesem Reich nicht schwierig, weil hier nicht die Gesetze der anderen Welten galten. Das Geisterreich war eine ebenso eigenständige Welt, wie alle anderen, aber hier hatte Gott viele seiner Zutaten geändert, wodurch sie sich so massiv unterschied und für Dämonen und ähnliche Wesen so leicht zu erreichen und zu formen war. Doch was Andere machtvoll machte, konnte beim korrekten Einsetzen für die Schwäche eines Anderen sorgen. In diesem Fall nutzte Nuala die Macht dieses Reiches, um ihn zu schwächen.
> Sei nicht traurig. < , schnurrte Legion und trat etwas näher an das Gefängnis, wagte es aber nicht, eines der Siegel oder ihren Wirkbereich zu berühren, > Wir werden ganz viel Spaß haben! Den ganzen Tag können wir reden und spielen. < Zodiak rollte mit den Augen und drehte sich wieder weg von dem dämonischen Wesen. Sie reagierte darauf schmollend und wollte ihn offenbar bestrafen, indem sie eigene Siegel setzte. Brutale, die bei Berührung seinen ganzen Körper zerfetzen würden. Wäre er nur etwas netter gewesen, dann wären sie wirklich tolle Freunde geworden... Aber nun musste er bestraft werden, damit er sich besser benahm.
Nuala kicherte etwas als sie beobachtete, wie Legion das Gefängnis verstärkte: „Du solltest nicht die Hand schlagen, die dich füttern, mein Lieber.“
„Du sperrst mich in deinem eigenen Geist ein!“, kläffte das Urböse und ignorierte den Spott, „Ich werde auch diesen Käfig sprengen und dann werde ich nutzen, was du mir hier ermöglichst und es wird deinen Geist zertrümmern!“
„Mach’ das, mach’ das...“, seufzte die Elfe und versteckte ein paar Siegel, dessen Platz er nicht sehen konnte,
Weitere Kostenlose Bücher