Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
direkt nach Atem und Fassung.
Als das Urböse feststellte, dass sich der Zwerg wohl nicht so schnell wieder einmischen würde, drehte er sich um und ging erneut auf Nuala zu, die so besorgt um ihren Liebsten war, dass sie kurzweilig die Umgebung vergaß. Er schlug ihr direkt ins Gesicht auf die gebrochene Nase, wodurch die Frau an die Wand hinter sich geschleudert wurde. Es krachte in ihr als einige Rippenbögen brachen. Es hatte nicht viel gefehlt, dann wäre wohl auch ihre Wirbelsäule gebrochen. Zodiak lachte wieder und kam zügig näher. Er hob seine Klauen und die Blondine sah schon ihr Leben vor ihrem geistigen Auge vor sich vorüberziehen, da sprang plötzlich etwas vor sie. Ihr Blick war verschwommen von den Schmerzen, weshalb sie einige Male blinzeln musste bis sie erkannte, was es war. Andras stürzte sich heldenhaft zwischen sie und die Kreatur, dessen Krallen sich tief in seinen Körper bohrten und alles zerfetzten. Ihre Augen weiteten sich als die Bestie den Körper direkt vor ihr zerriss und Andras nicht ein Mal mehr dazu kam, zu schreien. Das konnte er nicht überleben, das wusste sie. Nicht zuletzt, weil seine Überreste so sehr von der schwarzen Schlacke in Beschlag genommen wurden als fraßen sie gerade sein Fleisch.
Wimmernd streckte sie ihre zittrigen Finger nach dem aus, was noch von dem Dämon übrig war, aber da regte sich einfach nichts mehr. Sie fühlte sich benommen und zu müde. Er hatte sich für sie geopfert – schon wieder – und dieses Mal hatte er wirklich alles dabei verloren. Und doch war ihr so gewesen, dass er in den letzten Augenblicken gelächelt hatte. Doch die letzten Sekunden waren so schnell vergangen, dass sie es nicht mehr sagen konnte. Immer noch im Schock sah sie hinauf zu Zodiak, der dreckig lachte und nun erneut zum Hieb ausholte. Dieses Mal war es Argrim mit seiner Axt, der den Angriff aufhielt. Zwar stand ihm nur noch die rechte Hand zur Verfügung, aber das schmälerte nicht den Entschluss die Elfe mit Einsatz seines Lebens zu verteidigen.
„Ihr seid armselig.“, schnurrte Zodiak.
Argrim schnaubte angestrengt, gab aber nicht nach: „Mag sein, aber wir sind gerne so.“
Plötzlich folgte ein Hieb und Jalgat flog zur Seite. Dieses Mal brach er sich nichts, aber das war kein großer Trost, denn Zodiak stürzte sich direkt auf ihn. Im letzten Moment hob der Zwerg seine Axt und blockierte die Krallen der Bestie. Schweiß trat ihm auf die Stirn als er verzweifelt versuchte, das Unvermeidbare zu verhindern. Das Urböse kicherte, legte sein Gewicht immer mehr auf den Kleineren, der zitternd immer mehr Kraft und Körper nachgeben musste. Da brachte all die Überzeugung und Liebe nichts, wenn man sich einem so gewaltigen Gegner stellen musste.
Als es keine Hoffnung mehr gab und es nicht mehr viel fehlte, damit die Klauen Argrim berührten, traf das Urböse eine gewaltige Macht. Er strauchelte, schrie und wollte toben, aber plötzlich war er nicht mehr in der Lage, sich zu wehren. Die Energie äußerte sich als ein blaues Licht, das sich wie eine Krankheit ausbreitete und den Körper der Bestie immer mehr in Beschlag nahm. Es wollte nach Jalgat schlagen, aber er harrte mitten in der Bewegung als sich das Licht auch um seine Arme schlang. Sofort kroch der Zwerg davon, um sein Überleben zu sichern, dann erst überwog die Neugier und er suchte nach dem Ursprung dieser Quelle aus Macht. Dann sah er, dass Nuala sich zu dem Podest begeben hatte und dort zog sie aus den Adern, die sich durch das Kristall zogen, Macht. Sie schien zu schweben, ebenso wie ihr goldenes Haar, während sie den Kopf in den Nacken drückte. Mit jeden Moment wurde die Macht stärker, die Zodiak am Handeln hinderte.
„Du kannst mich nicht töten“, schrie er, „Auch nicht so!“
„Das mag sein...“, antwortete Nuala, „Aber ich kann dich einsperren. So, wie du schon mal eingesperrt wurdest.“
„Ich werde wiederkehren!“, schrie Zodiak und wehrte sich noch mehr, „Es bringt dir also nichts, Elfe!“
„Nein...“
Mehr Macht schleuderte sie gegen die Bestie und er wirkte wie paralysiert. Ihre eisblauen Augen hatten sich rot gefärbt und fixierten ihren eingeschworenen Feind. Mehr und mehr wurde dieser von der Macht erdrückt, die sie in sich kanalisierte. Nur durch das Podest konnte sie diese so gut lenken, was ihr vorher nie möglich gewesen war.
„Dieses Mal bekommst du nicht einfach nur einen Käfig.“, knurrte die Langhaarige, „Du wirst dieses Mal keinen gewöhnlichen
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