Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
Alltag geworden zu sein. Ohne, dass Legion sie aufklärte, wusste sie, was das war. > So könnte die Welt aussehen, wenn du sie nicht rettest. Wir hätten so viel Zeit für uns! Wir könnten spielen und all das... < Wenn sie also nichts tat, dann würde die Welt enden und sie würde besessen bleiben von dieser Kreatur, die älter war als die Welt selbst. Doch war dies wirklich die Zukunft, die dann sein würde? Gab es nicht mehr Chancen, falls sie versagte? Neue Versuche? Doch es schien ihr beinahe logisch, dass alles endete, wenn sie es nicht schaffte.
„Was ist, wenn ich mich dagegen entscheide?“, fragte die Elfe mit bleierner Stimme. Plötzlich verzerrte sich das Bild um sie und es war fast so als standen sie im Nichts. > Das kommt drauf an... < , begann Legion, führte das Thema aber nicht fort.
„Worauf?“
> Für welchen Auserwählten du dich entscheidest. < Das verwirrte die Elfe noch mehr als der gesamte Traum. Sie ging die Schriften nochmals durch, die sie eins studiert hatte, doch dort hatte nur etwas von einer Reise gestanden, durch die der Auserwählte die Welt erneuerte und sie so vor dem sicheren Verderben rettete. Eine Person, die die Last aller trug. Irgendwann hatte sich herausgestellt, dass sie diejenige war. Es gab eindeutig Zeichen. Deshalb war ihr Entsetzen auch so groß: „Wie meinst du das?!“ Das uralte Wesen schien zu schmollen, weil man es so anfuhr. Es war verrückt, wie sie die Arme verschränkte, das Gesicht verzog und einfach in eine andere Richtung sah. Es war fast so als kopierte sie Nualas Verhalten aus ihrer Erinnerung. So hatte sie als Kind reagiert, nur hatte sie noch mit dem Fuß auf den Boden gestampft. Als wusste Legion, was sie dachte, stampfte sie im nächsten Moment mit dem Fuß auf den Boden. Tief schnappte die Blondine nach Luft: „Entschuldige... Was meinst du damit? Ich bin doch die Auserwählte.“
Die uralte Kreatur sah sie seitlich an. Musterte die Elfe. Es schauderte ihr als ihr immer mehr bewusst wurde, wie tief sie bereits ihren Verstand erkundet hatte und wie tief sie noch vordringen konnte. Es machte sie fast irre, dass sie ihren Körper mit ihr teilte. Als Legion sich sicher war, dass die Entschuldigung ehrlich gemeint war, wandte sie sich der Blondine zu: > Du bist nicht die Auserwählte. Du bist die Reisende. < Nuala wurde immer verwirrter. Reisende? Auserwählter? Waren das zwei verschiedene Aufgaben? „Wie meinst du das?“, fragte sie benommen und wusste irgendwie, dass die Antwort ihr nicht gefallen würde. > Du bist das Medium, Nuala. < , kicherte das Wesen erfreut, > Du nimmst die Macht in dich auf und leitest sie dann an den Auserwählten weiter, den du als richtig erachtest. Oder du lässt die Macht einfach verpuffen und überlässt der Welt sich selbst. Witzig, nicht wahr? < Die Elfe stolperte zurück und fühlte sich schrecklich auf den Arm genommen. Nur das Medium? Sie war nie dazu bestimmt, eine Heldin zu sein?
Plötzlich kam sie sich so billig verkauft vor.
Tief in den Sümpfen; die irgendwann sicherlich mal Wälder gewesen waren; erreichten sie endlich eine Hütte. An dem Licht und der ausstrahlenden Wärme konnten sie erkennen, dass dort wirklich jemand lebte. Und zwar jemand, der noch bei Verstand war. Sie überwanden schnell die letzten Hindernisse und klopften an die Tür. Erst war es still, dann hörten sie endlich Schritte. Die Tür wurde geöffnet und eine bezaubernde Frau stand im Türrahmen. Sie hatte rotes Haar, das wie Herbstblätter aussah und wirkte nicht viel älter als 20, was Argrim erschreckend fand. Das war nicht die Alchimistin, die er kannte. Die Alchimistin war eine alte Frau gewesen. „Was kann ich für Euch tun?“, fragte die Menschenfrau sanft. Sie lächelte liebevoll, obwohl es auf dieser Welt nur noch Grauen gab. Das faszinierte den Zwerg.
„Wir hätten hier eine Patientin.“, sagte Andras feierlich und deutete dabei auf Nuala, „Sie ist umgekippt und regt sich seither kaum noch.“
„Oh... Solch ein Hunger?“
„Nein.“, antwortete der Dämon gelassen, „Wir haben genug gegessen. Sie scheint eher krank zu sein.“
„Hmm, ich bin keine Ärztin.“, erinnerte die Frau, hielt ihnen dennoch die Tür auf, damit sie aus dem Regen in die Wärme kommen konnten. Dem folgten sie gerne und eilten in die kleine Hütte. Doch um nicht unverschämt zu sein, stellten sie sich in eine Ecke. „Aber ich kann ihr dennoch etwas mixen.“, murmelte die Rothaarige und stellte sich an ein Regal, um ein Buch
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