Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
erfreut, > Du bist so leicht zu durchschauen, deshalb ist klar, wen du nimmst. <
Wieder veränderte sich die Umgebung. I n einem riesigen Saal saß ein Mann auf einem Thron. Seine Haltung strahlte Langeweile und Hoffnungslosigkeit aus, während das dunkle Haar sein Gesicht in einen Schatten hüllte. Um ihn herum standen seltsame Kreaturen, die riesig waren und irgendwie verformt. Stark, unheimlich... Genau konnte es die Elfe nicht erkennen. Es waren jedenfalls keine Menschen mehr. Doch Nuala konnte all das nicht genau sehen. Doch sie sah genau, dass ein bettelnder Bauer auf den Knien vor dem Herrscher rutschte, den das nicht mal interessierte. Der arme Mann wurde von diesen Wesen unter Gelächter rausgeschleift und wie menschlicher Abfall rausgeworfen.
„So muss es nicht kommen...“
> Menschen machen alle Spielsachen kaputt, die man ihnen schenkt. < , flüsterte das Wesen ihr zu, > Menschen hassen das Fremde, deshalb werden Nichtmenschen niemals frei sein. Menschen rotten aus... Sie sind gierig. Menschen werden diese Welt wieder und wieder in den Untergang wirtschaften.
Es ist unumstößlich, dass die Menschen so sind, Nuala. Unumstößlich... <
Kapitel 6 Moral, Liebe und andere Lügen
Die Kälte der Erkenntnis ließ die Elfe erschaudern. Seit sie die Oberwelt betreten hatte, wusste sie nur eines ganz gewiss: Menschen waren intolerant und selbstverliebt. Das Leid der sterbenden Völker interessierte sie nur soweit, dass sie deren Gaben verloren, bevor sie diese erworben hatten. Legion mochte wie ein Kind denken, aber sie hatte recht. War die Welt es wert, sie zu retten, wenn die Menschen sie direkt wieder in den Untergang trieben? Am Ende waren sie ja doch alle alleine, wenn es um den Schmerz im Herzen ging. Doch wer war sie schon, dass zu entscheiden? Sollten nicht die Völker der Welt selbst entscheiden, wann sie bereit waren, abzutreten? Der Konflikt benebelte ihren Verstand so sehr, dass sie kaum noch mitbekam, wie Legion neben ihr mit den Nebelschwaden des Geisterreiches spielte. Es erschien ihr so verrückt, dass solch ein Kind so viel Macht hatte. Hinter ihr musste mehr stecken...
~*~ Das Diesseits ~*~
„Sie sieht immer schrecklicher aus!“, fluchte Argrim, der den Körper Nualas einfach nicht loslassen wollte. Seit Stunden hatte keiner von ihnen geschlafen, dabei wussten sie nicht mal, ob die Elfe noch lebte oder bereits im Geisterreich versagt hatte. Aber der Zwerg bestand darauf, dass es ihr gut ging und sie nicht aufgeben durften. Allerdings erschien ihnen all das so sinnlos. Sie waren machtlos gefesselt an ihre eigene Welt. Der Körper Nualas hatte noch mehr an Farbe verloren, während ihre Haut schwarze Flecken bekam. Das skurrile daran war, dass sie ganz ruhig atmete als würde sie einfach nur schlafen.
Cazie wirkte ebenso besorgt. Ihre Sorge betraf aber eher den Axtschwinger, der sich so in die Sache hereinsteigerte. Sie hatte Andras danach gefragt, aber der Dämon hatte nur mit den Schultern gezuckt und behauptet, dass er nicht wüsste, warum ihn all das so traf. Doch die Rothaarige vermutete, dass er das sehr wohl wusste. Langsam kam sie zu dem Kleineren und schaute besorgt drein: „Argrim... Du solltest mal schlafen. Oder zumindest etwas essen.“
„Nein!“, wetterte er zurück, „Ich habe ihr versprochen, dass ich bei ihr bleibe! Und das werde ich auch tun.“ Die Alchimistin seufzte, nickte es aber ab, damit er sie nicht noch ansprang. Verzweifelt lief sie auf und ab und bemerkte erst später, dass Andras an der Wand lehnte und nachdenklich das ungewöhnliche Gespann musterte. Diese listigen Augen schienen etwas zu wissen, was ihnen bisher verborgen geblieben war. Etwas, was ihnen helfen könnte... „Andras...“, begann Cazie vorsichtig und trat an ihn heran, „Was geht durch deinen Kopf?“
„Nichts Schlimmes.“, erwiderte er gelassen.
„Ich wollte dir keinen Vorwurf machen.“
„Ich weiß.“
„Andras, kannst du irgendwas tun?“, fragte sie nun gezielter und sah den Dämon ernst an. Er lächelte über ihre Überzeugung, dass er etwas wüsste. Was ihn aber mehr überraschte, dass sie ihn fixiert hielt. Das war keine Vermutung... Sie WUSSTE, dass er irgendwas tun konnte, wenn er nur wollte. Behutsam räusperte er sich: „Nun... Ich könnte sie suchen und holen gehen.“ Das überraschte die Rothaarige sichtlich, die ihn verwirrt ansah. „Halloooo? Dämon!“, spottete er und deutete
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