Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Barde
Vom Netzwerk:
hatten nicht ganz so viel Ahnung von Steinen. Skeptisch blickte der Dieb auf, es war ihm als fühlte er irgendwas. Es zog ihn zu einer Tür, die von den Jahrhunderten vollkommen vermodert war. Er stierte hindurch und erkannte, dass dahinter eine Steintreppe war, die in einen tiefen, schwarzen Schacht führte. „He, Männer!“, rief der Brünette und wagte es nicht, sich umzudrehen, „Wart ihr schon hier unten?!“
    Die anderen Diebe in Hörweite eilten herbei und stöhnten überrascht: „Boss, das haben wir gar nicht gesehen! War die Tür vorhin schon da?“ Gaius zuckte mit den Schultern und deutete mit seiner Hand an, dass die Männer den Weg freimachen sollten. Natürlich gingen sie diesem Befehl sofort nach. Steine und Holzreste wurden unter Schweiß und Schmerzen weggeschafft, doch nach einer halben Stunde war endlich der Weg frei. Der Anführer nahm sich brutal die Fackel eines Mannes und ging als erster hinab. Die anderen folgten ihm, das konnte er hören, aber es war ihm vollkommen gleich. Es zog ihn in die Tiefe und er fragte sich, ob Gott seine Gebete erhört hatte und er hier unten endlich rein gewaschen wurde.
    Es war düster am Ende der Treppe und die Staubschichten hier waren so hoch, dass man daraus Menschen hätte nachbauen können, wenn man sie nur zusammen geschoben hätte. Es war kalt und unangenehm, aber Gaius hatte keine Angst. Unter seinen Schuhen knirschte etwas als er weiter ging und als er mit dem Fackellicht seine Füße bestrahlte, sah er, dass es sich um Knochen handelte. Die Diebe hinter ihm jaulten auf, aber er ging einfach weiter. Hier waren die Ruinen erschreckend gut erhalten. Die massiven Wände hatten keinen Riss und die seltsamen Symbole waren ausgezeichnet zu lesen - zumindest, wenn man sie lesen konnte. Seufzend ging der Braunhaarige weiter und erreichte dann endlich eine Halle. Sie war riesig. Die Decke war nicht mal durch den Fackelschein auszumachen. Gaius ging ein paar Schritte vor und wäre durch die Dunkelheit fast gegen eine Säule gelaufen. Langsam strichen seine Hände darüber, während er tiefer sehen wollte, dann spürte er es. Die Säule war zu kalt und sie fühlte sich nicht porös an, wie sie es sollte. Seine braunen Augen sahen genauer hin. Es war keine Säule, sonder eine riesige Metallstange. Er musste sich wieder korrigieren als er sich etwas genauer umsah, denn es war ein gigantisches Gitter. Das hier war ein Käfig und etwas unglaublich Riesiges musste hier eingesperrt gewesen sein. Oder es war noch hier...
    Der Mann drehte sich um und stellte überrascht fest, dass seine Männer nicht mehr da waren. Panik würde nicht helfen, deshalb blieb er einfach ruhig. Es konnte sein, dass sie ihm einen Streich spielten oder sie schon bei den Knochen zurückgeblieben waren. So oder so war der Zeitpunkt nicht wirklich günstig. Er fuchtelte nicht mit der Fackel und rief auch nichts, denn falls es kein Streich war, dann wären ruckartige Bewegungen oder Lärm das Letzte, was sein Leben retten würde. Langsam ging er den Weg zurück. Nur ein paar Schritte, da stolperte er und wäre fast gestürzt. Als seine braunen Augen nach unten sahen, sah er den Leichnam von einem seiner Männer. Die toten Augen waren weit aufgerissen, genauso wie sein Mund. Überall war Blut. Niemals hätte er geglaubt, dass in einem Menschen tatsächlich so viel Blut stecken konnte. Als Gaius seine Fackel hob, erkannte er, dass da noch mehr Leichen waren. Sie alle hinterließen eine Blutlache und da stellte er sich unweigerlich die Frage, was so schnell, präzise, brutal und leise töten konnte, dass er es nicht mal ansatzweise mitbekam.
    Die Frage nach dem Wem oder Was beantwortete sich allerdings erschreckend schnell. Eine kalte Hand legte sich auf seine Schulter, doch der Dieb reagierte sofort. Mit einer geschickten Pirouette wich er aus und drehte sich dann um. Da stand er. Ein Mann mit langem, weißem Haar und einem kalten Blick. Er trug eine schwarze Robe mit goldenen Verzierungen, die aber irgendwie nicht so richtig zu ihm passte. Irgendwas Dunkles und Böses schien über ihm zu schweben, doch der Mann merkte es nicht mal oder es war ihm einfach nur egal. „Du bist geschickter als die Anderen.“, stellte der Weißhaarige gelassen fest, „Aber das wird dich nicht retten.“
    Irgendwie wusste Gaius, dass er damit recht hatte...
     
    „Die Ruinen sind echt verdammt alt und brüchig.“, meinte Andras und grinste dreckig, „Genau wie Nuala.“
    Die Elfe verzog das Gesicht und überging

Weitere Kostenlose Bücher