Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
nicht provozieren, dass dieser Mann diesen Glauben bewahrheitet.
„Ich heiße Andras.“, stellte sich der Schwarzhaarige dann vor.
„Und ich bin Argrim Jalgat.“
„Seltsam...“, murmelte Maza-Canku und musterte dabei den Kleinsten ihrer Gruppe, „Ich hatte geglaubt, dass Zwerge ausgestorben seien... Aber Ihr wirkt mir recht munter.“
Der Axtschwinger wirkte etwas verlegen. Er kannte es gar nicht, dass man ihn so anstierte! Aber gleichzeitig fasste er das als Kompliment auf: „Nun... Hier vielleicht. Aber da, wo wir herkommen, gibt es noch einige von uns.“
„Da, wo ihr herkommt?“
„Darüber erzählen wir Euch gerne mehr, Mylord.“, warf Nuala rasch ein, „Aber gibt es in der Nähe vielleicht eine Festung oder ein Dorf, indem Ihr lebt? Ein sicherer Ort, an dem man ganz in Ruhe alles aufklären könnte?“
Der Drache wirkte erneut skeptisch, nickte dann aber: „Folgt mir. Aber ich warne euch: Macht keinen Ärger!“
„Natürlich... Danke.“
Sie überwanden das Tal recht einfach mit der Hilfe des Drachens. Die Tiere, die sonst bedrohlich wirkten, zogen sich mit eingezogenem Schwanz zurück, sobald sie den Mann witterten. Obwohl alles irgendwie gleich aussah, verlor Maza-Canku keineswegs die Orientierung. Er ging stets zielsicher über das türkise Gras und erklärte Nuala nebenher, wie er sich an den beiden Sonnen orientierte. Die zweite Sonne war ihr erst durch ihn aufgefallen. Sie war ganz klein und leicht versetzt zur großen Scheibe. Selbst durch den Regen konnte man sie deutlich sehen, wenn man wusste, wonach man suchte. Das war wirklich beeindruckend. Der Dämon und der Zwerg fanden es allerdings seltsam, wie freundlich sich der Drache gegenüber der Elfe verhielt, während er sie Beide ignorierte oder sogar anknurrte.
„Vielleicht steht er ja auf sie...“, flüsterte Andras. Beide waren recht weit hinter Maza-Canku und Nuala, die sich recht angeregt zu unterhalten schienen. „Sie ist immer eine attraktive Frau. Hat ja sogar einen Zwerg in den Bann geschlagen.“
„Ich weiß nicht, wovon du redest.“, knurrte Argrim, „Und soll er doch auf sie stehen. Das heißt nicht, dass es auf Gegenseitigkeit beruht!“
„Da ist ja Jemand eifersüchtig.“, kicherte der Dämon amüsiert.
„Bin ich nicht!“
„Ihr Zwei, seid mal etwas respektvoller!“, tadelte Nuala sie plötzlich und drehte sich nach ihnen um. Ihnen stockte der Atem. Es war verständlich, dass ihr nicht nach Albereien war. War es ihnen ja auch nicht... Aber es war leichter so zu vergessen, was bisher alles schief gelaufen war und was sie verloren hatten.
„Ihr habt seltsame Freunde.“, meinte Maza-Canku und warf skeptische Blicke über die Schulter zu dem ungleichen Gespann, „Wie habt Ihr eigentlich erkannt, was ich bin?“
„Eure Finger und Eure Augen.“
Sofort glitt der Blick des Drachens auf seine zu langen Finger: „Verstehe...“ Auch hier schienen die Echsen eher zu den unbekannten Rassen zu zählen. Vielleicht wurden sie sogar ähnlich gehasst... Aber danach wollte die Elfe einfach nicht fragen, um Maza-Canku nicht doch noch wütend zu machen, der sich ihr gegenüber sehr respektvoll verhielt.
Als sie endlich das Dorf erreichten, bat Maza-Canku sie am Eingang zu warten. Er musste zu ihren Anführern gehen und die Fremden ankündigen. Die Gruppe gehorchte und blieb am Eingang, sah sich aber aufmerksam um. Das Dorf war sehr klein und eher spartanisch erbaut. Es gab nur zwei Hütten, die man aus Holz gebaut hatte, die restlichen Unterkünfte waren dicke Lederzelte. Draußen brannten einige Lagerfeuer, über denen Essen zubereitet wurde oder an dem sich die Hände gewärmt wurden. Damit es durch den Regen nicht erlosch, hatte man sie hauptsächlich unter Baumkronen entzündet. Es gab nur wenige Frauen, die alle verhältnismäßig groß und drahtig gebaut waren. Eher sehnig und kräftig als feminin und sanft. Und es gab noch weniger Kinder, die ebenfalls zu muskulös wirkten. Nuala vermutete, dass es den Drachen hier genauso ging, wie denen, die sie kannte. Dass es zu selten zur Paarung kam und dann meistens Männchen geboren wurden. Es wurde sicher inzwischen schwer neue Blutlinien zu finden, damit es nicht zum Inzest kam. Eine Rasse, die stets vom Aussterben bedroht war und das durch ihre Instinkte und genetische Veranlagung... Bis auf die dunklen Haut- und Haarfarben und die immer wiederkehrenden Tätowierungen, war nichts weiter auffällig.
Die Dorfbewohner starrten sie alle skeptisch und ein
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