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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Barde
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wenig verängstigt an. Keiner wagte sich an die Fremden heran und die Meisten gingen auch nur abgelenkt ihren Tätigkeiten nach. Andras fiel auf, dass alles so hergerichtet war, dass diese Leute jeder Zeit aufbrechen und woanders ihr Lager errichten konnten. Daraus schloss er, dass diese Leute verfolgt wurden und um ihr Überleben kämpften, indem sie nirgendwo zu lange blieben. Nicht dumm, wenn er bedachte, wie sehr Drachen bei ihnen verfolgt wurden... Obwohl so manch König seine Hand gegeben hätte, wenn er einen Drachen zähmen könnte, um diesen als Waffe im Krieg einzusetzen. Doch bisher hatten sich diese Wesen als unzähmbar gezeigt. Dafür waren sie zu klug.
    Nach einigen Minuten des Wartens und Anstarrens kam Maza-Canku endlich zu ihnen zurück. Er winkte die Gruppe zu sich, die ihm sofort folgte. Dabei vermieden sie es, den Bewohnern zu nah zu kommen, damit diese nicht noch mehr verschreckt wurden. Das fiel Maza-Canku durchaus, der das dankbar hinnahm. Dann öffnete er ihnen die Tür zu der größten der Holzhütten, die die Drei respektvoll betraten. Die Luft war geschwängert von Weihrauch und das Licht wurde von einigen Kerzen gespendet. Hier und da befanden sich Teppiche, Decken und Kissen, die dem Raum Leben und Anmut verschafften. Es war nichts Außergewöhnliches, aber es wirkte wie ein warmes Anwesen gegen alles, was sie in letzter Zeit gewohnt gewesen waren. Außerdem wirkte es irgendwie einladend und harmonisch. Beinahe heimisch...
    Zumindest ging es Nuala so, die als Erstes die Frau zwischen vielen Kissen entdeckte. Sie hatte ein recht kantiges, aber schönes Gesicht, das auch die Tätowierungen aufwies, die alle Dorfbewohner zierten, wenn dieses auch etwas aufwändiger war und über Hals und Schultern bis zur rechten Hand verlief. Sie trug ein Kleid aus Leder, das auf der linken Seite über einen langen Ärmel befestigt war. Wie bei allen Anderen waren auch hier die bläulichen Metalle verstreut befestigt und gaben ihrer hochgewachsenen, drahtigen Gestalt etwas Kriegerisches. Das dunkle Haar trug die Frau kurz, was das Bild einer Kä mpferin verstärkte. Ihre goldenen Augen aber trugen Sanftheit und Wärme. Zu den goldenen Augen kamen auch zu lange Finger und Nuala entdeckte auch, dass an der linken Gesichtshälfte ein paar Schuppen glänzten, ebenso am rechten Unterarm und etwas an den Beinen. Ihre Verwandlung in einen Menschen war also etwas fehlerhafter als bei den meisten Drachen. Das war aber nicht weiter ungewöhnlich, da das Wechseln und Halten der Form durchaus schwierig und anstrengend war. Zumindest hatte sie das gehört...
    Als die Frau ihre Gäste lange genug beäugt hatte, erhob sie sich aus ihren bequemen Polstern und verbeugte sich knapp: „Ich bin Chu’mana, die Anführerin unserer Gesellschaft.“ Chu’mana sprach sehr höflich und gehoben. Trotz ihrer fehlerhaften Erscheinung schien sie keine gespaltene Zunge zu haben, weshalb ihr die Allgemeinsprache nicht allzu schwer fiel. Das würde das Kommunizieren zumindest erleichtern.
    Nuala verbeugte sich als Erste und zeigte dabei deutlich Respekt und Dankbarkeit: „Ich bin Nuala Markrhon und das sind Andras und Argrim Jalgat.“ Beim Vorstellen ihrer Gefährten deutete sie auf die jeweiligen Personen. Die beiden Männer verbeugten sich ebenso respektvoll und senkten ihre Blicke zu Boden. Das schien der Drachendame sehr zu gefallen.
    „Wie schön, dass manche noch einen Sinn für Manieren und Anstand haben.“, sagte Chu’mana wohlwollend , „Aber wo kommt ihr her? Ihr seht alle etwas... seltsam aus. Und solche Kleidung habe ich bisher auch noch nie gesehen! Außerdem konntet Ihr zumindest Maza-Canku eindeutig als Drachen identifizieren. Das haben wir noch nie erlebt...“
    „Nun... Das ist etwas schwierig zu sagen...“, begann Nuala vorsichtig, „Aber offenbar kommen wir aus einer anderen Welt und sind eher durch Zufall hier gelandet. Zumindest nicht bewusst, denn offenbar sollte es genau so geschehen...“ Chu’mana wirkte nicht so als glaubte sie, dass sie wahnsinnig sei. Auch Maza-Canku schien recht entspannt und fasziniert. Deshalb fuhr die Elfe auch behutsam fort: „Es ist so, dass wir eigentlich auf einer wichtigen Mission sind und meine... Instinkte brachten uns hierher. Für uns erscheint hier alles falsch und seltsam... Unsere Welt sieht ganz anders aus und die Lebewesen sind ganz anders beschaffen. Aber dennoch muss ich zu diesem seltsamen Berg, den man am Horizont sehen kann.“
    „Ihr wollt zum Zaltana?“,

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