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Die Drachenflotte (German Edition)

Die Drachenflotte (German Edition)

Titel: Die Drachenflotte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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übertriebenen Bewegungen, um sie sehen zu lassen, was er tat, und ihr das Vertrauen zu vermitteln, dass er mit einer Krise umgehen konnte.
    Er ging in die Kabine und startete den Motor, der zunächst nur einen dumpfen, wenig verheißungsvollen Rumpler hören ließ, dann aber sauber auf Touren kam. Er wendete das Boot, bis es, in sicherer Entfernung zu den Brechern, parallel zur Korallenbank lief. Als er beinahe auf gleicher Höhe mit Rebecca war, fixiert er das Ruder und rannte nach vorn, ergriff das Blei und schleuderte es weit hinaus. Doch es erreichte sie nicht ganz. Eine Welle schob die Schwimmweste beinahe zum Greifen nahe an Rebecca heran, aber dann spülte die Rückströmung sie wieder weg. Er sah, dass sie sich bereit machte, ihr hinterherzuschwimmen, aber ihr linker Arm war verletzt, und wenn ihr Versuch scheiterte, würde sie in die schlimmsten Schwierigkeiten geraten. Winkend versuchte er, ihr zu bedeuten, es bleibenzulassen.
    Die Sonne war mittlerweile untergegangen, aber ihr Glanz spiegelte sich noch in schmalen orange- und lachsfarbenen Streifen an den unteren Rändern der dichter werdenden Wolken. Die See wurde stürmischer. Rebecca musste sich mit der Hüfte gegen die Wellen werfen, um auf den Beinen zu bleiben. Er wendete die Yvette zu einem neuen Versuch, aber es gelang ihm nicht mehr, so nahe heranzukommen. Er dachte daran, über Funk Hilfe zu holen. Aber niemand würde nahe genug sein, um helfen zu können. Dann überlegte er, ob er durch die Passage fahren und versuchen sollte, sie in der Lagune zu erreichen, aber er war nicht sicher, ob die Zeit reichte. Er lenkte das Boot so dicht an sie heran, wie er es wagte, machte den Motor aus und warf Anker. Der Meeresgrund war hier zu sandig, da würde der Anker nicht greifen, was bedeutete, dass sie ihn hinter sich herschleppen würden, während die Brecher sie unerbittlich dem Riff entgegendrückten.
    Er ging nach unten und zog Jeans, Stiefel und ein Sweatshirt an. Als er wieder an Deck kam, hatte der Seegang die Yvette schon gedreht, ihr Bug war kaum fünfzehn Meter von den Korallen entfernt. Er machte die Schwimmweste und das Blei los, legte sich das Seil selbst um, verknotete es und sprang von der Reling aus ins Wasser. Mit entschlossenen Stößen bewegte er sich vorwärts, während das Seil sich hinter ihm entrollte, drehte sich dann so, dass die Füße voraus zeigten, und ließ sich von der nächsten Welle zum Riff tragen. Er beugte die Knie beim Aufprall, richtete sich auf wie ein Wasserskifahrer und watete dann schnell über die Korallenbank zu Rebecca. Er kehrte ihr den Rücken zu. «Los, rauf», sagte er. Sie legte ihren rechten Arm um seinen Hals und ihre Beine um seine Taille. «Wenn wir da sind», sagte er, «kümmern Sie sich nicht um mich oder den Anker. Laufen Sie, so schnell Sie können, zur Kabine, drehen Sie das Rad einmal durch und dann Vollgas voraus.»
    «Ja», sagte sie, während sie die Flossen von ihren Füßen zog und fallen ließ.
    Die Yvette wurde mit jedem Moment näher ans Riff geschoben. Wellen brachen sich tosend um sie herum. Knox zog das Seil straff, bereitete sich auf die nächste Welle vor, und als sie kam, stürzte er sich hinein und schwamm mit ausholenden Kraulzügen durch die Dünung. Die Yvette war nur noch wenige Meter vom Riff entfernt, als sie sie erreichten. Rebecca tat wie geheißen, kletterte über seinen Rücken und seinen Kopf aufwärts und zog sich an Bord. Er folgte ihr, rannte nach hinten und begann, den Anker hochzuziehen. Der Motor stotterte und setzte dann ganz aus. Eine Welle schleuderte sie auf das Riff, der Rumpf schrammte einen Moment die Korallenbank, das Mittelschwert ging hoch, und das Boot neigte sich stark zur Seite. Aber dann erfasste sie der Rückstrom und zog sie mit sich, der Motor sprang wieder an, und sie begannen zu wenden. Eine letzte Welle krachte gegen die Seite, und Wasser schwappte mit solcher Gewalt auf das Deck, dass Knox ins Taumeln geriet, aber Rebecca gab Vollgas, und sie ritten auf den Wellen sicher aufs Wasser hinaus.

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    Kapitel 24
I
    D avit lag mit Claudia im Bett, als er sie bat, mit ihm nach Eden zu kommen.
    «Ich kann nicht», sagte sie und streichelte seine Hand, die auf ihrem Bauch lag. «Ich habe hier meine Arbeit. Wenn sie eine andere einstellen, nehmen sie mich nicht wieder.»
    «Wozu brauchen sie dich denn?», fragte er. «Hier ist doch kein Mensch außer uns, und wir reisen ab. Nimm doch einfach Urlaub.»
    Sie lachte. «Urlaub gibt’s

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