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Die Drachenflotte (German Edition)

Die Drachenflotte (German Edition)

Titel: Die Drachenflotte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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den Generator ein und sah sich das Haus bei Licht an. Der Computer in Adams Arbeitszimmer lockte, aber er konnte es nicht riskieren, dass Rebecca ihn beim Stöbern ertappte. Er wandte sich stattdessen den Bücherregalen zu. Die meisten Bücher waren wissenschaftlicher Natur, aber es waren auch mehrere über Tischlerei, Sanitärinstallation und andere Heimwerkerratgeber da. Eines der Bücher erkannte er wieder, eine Geschichte der Winterton , die er selbst Emilia geschenkt hatte, als sie darüber geklagt hatte, wie schwierig es sei, hier draußen die Bücher zu beschaffen, die sie brauchten. Es amüsierte ihn, es ganz offen hier im Regal stehen zu sehen, nachdem Emilia so sehr auf absolute Verschwiegenheit gedrungen hatte. Zweifellos ein Fall von Unauffälligkeit durch Augenfälligkeit, denn das Wrack der Winterton war ja hier in der Gegend berühmt. Er hielt nach den anderen Büchern Ausschau, die er ihr mitgegeben hatte, den Führer der Nautical Archaeology Society und eine Geschichte der chinesischen Schatzflotte, aber Fehlanzeige. Sie waren auch nicht in den Regalen in der Lounge. Er fand das auffällig, und jetzt, da er über Dinge nachdachte, die fehlten, fiel ihm ein, dass die Kirkpatricks ihm Fotos von Silberreales gezeigt hatten, die Emilia am Riff gefunden hatte. Wo waren die ? Und wo war all das Gerät, das sie für das Projekt brauchen würden?
    Als Emilia nach England gekommen war, hatten sie und ihr Vater bereits den Plan gefasst, das Bergungsprojekt geheim zu halten. Eine Organisation, die sich Landseer Trust nannte, veranstaltete jedes Jahr zwei oder drei Expeditionen hierher für freiwillige Helfer, die teures Geld dafür bezahlten, einen Monat oder sechs Wochen lang bei der Erforschung des örtlichen Riffs und der Wälder mitarbeiten zu dürfen. Niemand würde etwas ahnen, wenn MGS eine dieser Expeditionen nutzte, um die eigenen Mitarbeiter und Taucher, als freiwillige Helfer getarnt, hier einzuschleusen, sie in Eden unterbrachte und die Yvette als Taucherboot einsetzte. Nicht ideal, aber machbar und billig. Man konnte ein derartiges Ausgrabungsvorhaben unter Wasser allerdings nicht beliebig klein halten. Die Yvette hatte nicht die Kapazität, mehr zu übernehmen als die Beförderung der Taucher und ihres Arbeitsgeräts. Sie würden daher eine Basis an Land brauchen, um zusätzliche Ausrüstungsgegenstände unterzubringen wie das Cäsium-Magnetometer und das Side-Scan-Sonar, die Saugpumpen, die Absteckrahmen, die Reißbretter und Stifte, Marker und Etiketten für die Artefakte, Kellen, Lineale, Kameras und Laptops. Und wo sollten die Fundstücke gelagert werden? Emilia hatte ihn mit Fragen über Tresore und Atmosphärenregeleinrichtungen bedrängt. Sie hatte ihm versichert, dass alles rechtzeitig stehen würde, und er hatte ihr geglaubt.
    Im Haus und in den Hütten fand er nichts, also weiter zum Bootshaus, dessen Schlüssel an der Rezeption hingen. Es war ein unschöner Bau, aus Ytong zusammengemauert, ganz anders als das Haupthaus, für das nur einheimische Materialien verwendet worden waren. Drinnen roch es durchdringend nach Salzwasser, und es gab nichts Besonderes zu sehen. An der Wand neben der Tür stand ein Tisch mit Stühlen, wo die Taucher ihre Aufzeichnungen bearbeiten konnten. Daneben lagen ein kleines Ruderboot, vermutlich für den Transport zum festen Ankerplatz der Yvette bei Flut, zwei Paddel und einige Schachteln mit Tauchbleien. Zwei auseinandergenommene Hochseeangeln lehnten an der Wand, auf dem Boden daneben stand ein Karton mit Haken und Rollen für Leinen unterschiedlicher Stärke. Ein buntes Sortiment von Schwimmwesten, Neoprenanzügen, Tarierwesten und anderem Tauchgerät hing an hölzernen Haken, von denen allerdings die meisten leer waren, vermutlich für Leute reserviert, die ihre eigene Ausrüstung mitbrachten.
    Ein großer Generator thronte auf dem nackten Beton an der linken Wand und neben ihm ein Druckluftkompressor, mit brauner Sackleinwand bedeckt, um ihn vor der Feuchtigkeit zu schützen, und mit Strandbuggy-Rädern ausgestattet, damit man ihn über den Sand schieben konnte. Es folgten ungefähr fünfzehn, offensichtlich vielgebrauchte Pressluftflaschen, eine große rote Tonne mit Wasser, um Überhitzung beim Füllen der Flaschen zu verhindern, und eine zweite Tonne, die zu drei Vierteln mit Treibstoff für den Generator und die Yvette gefüllt war. An der hinteren Wand waren zusätzliche Haken für Flossen, Masken und Schnorchel, auch von ihnen die meisten leer.

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