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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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sehnte.
    Seine Beine waren immer noch gefesselt. Mit einem schnellen Griff löste er den Knoten und stand schwankend auf. Niemand kam ihm zu Hilfe. Ängstlich beobachteten sie ihn, keiner sagte ein Wort.
    » Nival«, krächzte Mora vom Bett her. Sie versuchte sich aufzurichten, Yaro stützte sie.
    Um Nival drehte sich alles. Die anderen wirkten irritiert, bereit zur Flucht oder zum Angriff, je nachdem, wie der Befehl lautete.
    » Ist es gelungen?«, fragte Rinek. » Was sollen wir mit ihm machen?«
    » Nival«, wiederholte Mora befehlend.
    Er trat an ihr Bett. Yaro funkelte ihn angriffslustig an, aber die Zauberin hob die Hand, ihre Bewegung so schwach wie damals nach dem Überfall.
    » Mein Junge«, flüsterte sie.
    Ihre kleine Hand lag kühl in seiner. So zerbrechlich wie aus Glas kam sie ihm vor. Mora nickte den anderen zu.
    » Lasst uns kurz allein. Bitte.«
    Yaro zögerte, aber schließlich gingen sie hinaus, einer nach dem anderen.
    » Ich konnte den Bann nicht umlenken«, sagte Mora leise. » Es tut mir leid.«
    » Das ist nicht deine Schuld«, sagte er.
    » Ich habe es wirklich versucht … aber was immer du sonst noch für Wünsche hast, sie widersprechen sich. Da war kein Ziel, auf das ich den Bann richten konnte.«
    » Ja«, flüsterte er. » Das war schon immer so. Hundert Wünsche, und sie kämpfen alle gegeneinander.«
    » Es sind nicht deine Wünsche, die dich zu dem machen, was du bist«, sagte Mora. » Es sind deine Entscheidungen.«
    » Ich muss Pivellius töten«, sagte er. » Ich muss es tun, sonst hört es nie auf, sonst gibt sie mich niemals frei. Es besteht nur eine einzige Möglichkeit, Tante Mora, den König zu retten. Dafür brauche ich deine Hilfe.«
    » Meine Hilfe, um ihn zu töten oder um ihn zu retten?«
    » Beides«, sagte er. » Chamija muss glauben, dass ich gehorsam war. Wenn ich mich weigere oder verschwinde, wird sie jemand anders beauftragen, vielleicht gar Arian selbst. Bevor das geschieht, tue ich es lieber. Der König muss sterben und in der Gruft seiner Familie bestattet werden, und dann werde ich ihn durchs Labyrinth führen, denselben Weg, durch den ich damals entkommen bin, durch die unterirdischen Tunnel. Mir war, als wäre ich wieder da. Ich hörte den Wind pfeifen, und die Dunkelheit war dichter als auf dem Grund des Meeres. Das ist der Weg, um Pivellius zu retten.«
    Mora sah ihn an. » Gift, das ihn tot scheinen lässt? Dafür kann ich sorgen. Rinek hat ein paar Zutaten aus Zieges Werkstatt mitgebracht, die nützlich sein könnten.«
    » Gut«, sagte Nival. » Ich werde Pivellius aus dem Schloss bringen, und sobald er in Sicherheit ist, werde ich die Stadt verlassen und gehen, wohin auch immer mich der Wind trägt.«
    Mora schwieg lange. Schließlich seufzte sie. » Nein, Nival«, sagte sie. » Das ist zu riskant. Dein Plan klingt gut und könnte funktionieren. Den König vergiften und ihn dann auf unterirdischem Weg herauszuholen, aus Chamijas Nähe – das ist sogar fast zu gut. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich dir trauen darf. Oder inwieweit du dir selbst trauen kannst. Ich wäre dafür – wenn ich stark genug gewesen wäre, um diesen Bann aufzuheben, ohne dich zu beschädigen. Aber das war ich nicht. Du hast es gespürt – es ist nicht gelaufen, wie es sollte. Ich habe damit gerechnet, dass es wehtun würde, aber dass es dermaßen schlimm wird, habe ich nicht ahnen können. Es war, als würde ich den Bann aus dir herausreißen, und er hat sich in meinen Händen wie eine Schlange gewunden.«
    » So hat es sich auch angefühlt.«
    » Ich konnte ihn jedoch nicht entfernen, verstehst du? Er ist immer noch da. Ich habe die Verbindung zu deinem Wunsch, den König umzubringen, anscheinend unterbrochen. In der Hinsicht bist du frei – hoffe ich. Doch ich weiß nicht, für wie lange du frei bist, wenn überhaupt, oder ob die Zeit reichen wird, um Pivellius zu retten. Ich darf auch die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, dass du das im Moment zwar ernst meinst, aber letztendlich nur einen genialen Plan entwickelt hast, um mein Vertrauen zu erringen, hier wegzukommen und den König umso sicherer umzubringen.«
    » Dann muss ich es tun, solange ich noch klar denken kann. Sofort. Du hast keine andere Wahl, als es mich versuchen zu lassen, Tante Mora. Das weißt du so gut wie ich – wenn ich aus der Stadt verschwinde oder wenn du mich umbringst, sucht Chamija sich jemand anders. Sag ja, und wir machen es auf diese Weise. Ich brauche das passende Gift, das Pivellius

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