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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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werde ich dir helfen, sie zurückzugewinnen. Ich werde mit dir in die Berge gehen oder wohin auch immer du willst. Ich werde mit dir gegen Chamija kämpfen. Du brauchst eine Zauberin, und diejenige werde ich sein.«
    » Es ist zu spät!«, schrie er. » Du hast den Stein weggegeben! Ich brauche dich nicht mehr!«
    » Nein«, widersprach Linn. » Ich hätte dir nichts genützt, mit dem Stein und einem zweifelnden Herzen. Aber jetzt zweifle ich nicht mehr. Ich kämpfe an deiner Seite. Ich tue alles, was du willst, ich gebe den Drachen die ganze Welt. Aber zuerst heilen wir Jikesch.«
    » Wenn du ihn geheilt hast, wirst du keine Zauberin mehr sein. Jemanden in einem solchen Zustand zu heilen … Du wirst all deine Kraft verlieren, auf lange Zeit, wenn nicht gar für immer. Und wozu? Für noch mehr Schmerz, den du ihm zufügst? Lass ihn sterben.« Seine Stimme klang jetzt zärtlich wie nie zuvor, leicht und zauberhaft.
    » Nein«, sagte Linn. Sie legte ihre blutigen Hände auf Jikeschs Haare, die einzige Stelle, die sie sich zu berühren traute.
    Seine Hände auf meinem Haar … Sie hatte diesen Moment gespeichert. Nival, der seine Finger auf ihrer Kopfhaut ruhen ließ, und die Erregung, die sie dabei durchfahren hatte, der Gedanke: Oh Arajas, gib, dass dieser Moment niemals endet …
    Die geschundene Gestalt gab ein Geräusch von sich, das ihr durch Mark und Bein ging, ein Wimmern, das nichts Menschliches mehr an sich hatte.
    » Lass ihn gehen«, sagte Gah Ran. » Kein Mensch sollte so leiden. Ich kann es beenden, Linnia.«
    » Nein.« Sie sprang auf und baute sich vor dem Drachen auf. » Wag es nicht!«
    » Das Einzige, was du noch für ihn tun kannst, ist der Tod. Willst du zu allem, was er erdulden musste, diese letzte Grausamkeit hinzufügen: dass er darauf warten muss? Jeder Herzschlag ist eine Ewigkeit für ihn, und dort willst du ihn einschließen, eine Ewigkeit und noch eine, allein mit einer Qual, die nicht einmal die Götter irgendjemandem zufügen würden? Lass ihn gehen, und er wird einen Weg finden, seinen Göttern in die Arme zu springen. Tritt beiseite. Na los, tu es endlich! Für ihn. Wenn du ihn jemals geliebt hast …«
    » Ja«, sagte Linn leise. » Ich liebe ihn, und ich werde ihn retten.«
    » Da ist nichts mehr, was du retten könntest! Geh aus dem Weg, ich habe nicht vor, euch beide zu töten.«
    Linn sah sich fieberhaft um. » Ich brauche etwas zum Zaubern, rasch.«
    Gah Ran lachte heiser. » Hier nützt keine Salbe mehr.«
    » Gib mir eine Schuppe von dir!«, verlangte sie.
    » Was?« Der Drache fuhr zurück. » Das ist ja wohl der Gipfel der Dreistigkeit, nachdem ich dich am Leben gelassen habe trotz deines Verrats. Wenn du es irgendwie wiedergutmachen willst, brauche ich dich mit deiner magischen Kraft, nicht ohne. Du kannst nicht gegen Chamija kämpfen, wenn du schwach bist!«
    » Meine Kraft wird irgendwann zurückkehren.«
    » Da bin ich mir nicht ganz sicher, bei dem, was du dir da vorgenommen hast.«
    » Dann besorge ich dir eine andere Zauberin. Du brauchst mich, Gah Ran. Denn ich werde auf deiner Seite stehen, wie nie irgendjemand dir beigestanden hat. Jetzt stell dich nicht so an. Du hast richtig gehört! Also, was ist mit deinem Mitleid, das angeblich so viel größer ist als meins? Eine Schuppe, von einem lebenden Drachen – und bei allen Göttern, rasch!«
    » Du müsstest jede Stelle an seinem Körper damit bedecken. Wie, bitte schön, soll das gehen? Du kannst daraus keine Salbe herstellen. Selbst wenn ich dir einen Zahn opfern würde oder ein Horn, kannst du es nicht so schnell zerreiben oder auflösen.«
    » Drachenzunge soll besonders wirksam sein bei Wunden.«
    » Jetzt soll ich mir auch noch ein Stück Zunge abbeißen?«
    Seine Opferbereitschaft schien nicht besonders ausgeprägt. Linn dachte fieberhaft nach. Eine Ewigkeit voller Schmerzen und noch eine … Die Sekunden verrannen. » Hast du Spucke im Maul?«
    » Was?«
    » Spucke. Speichel. Du weißt schon. Drachenspucke. Na los.«
    Gah Ran rollte mit den Augen, aber schließlich sah er die Dringlichkeit ihres Anliegens ein und ließ sich dazu herab, seinen Speichel auf den Verletzten tropfen zu lassen. » Ich hasse dich, Linn«, murmelte er. » Ich glaube nicht, dass ich dir jemals wieder vertrauen werde. Du bist nicht nur halsstarrig und dumm, sondern auch noch grausam und selbstgefällig. Ach, tu doch, was du willst!«
    Es war viel. Eine weißliche, schaumige Masse, die sie auf dem zerfetzten Fleisch verteilte. Auf

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