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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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das Bernsteinschwert flog davon, prallte gegen eine Marmorstatue und schlug einen der Ritter, der nichts Böses ahnend dort saß und döste, in die Flucht.
    Wenigstens hatte Linn nun all diejenigen, die gegen sie gewettet hatten, glücklich gemacht.
    Okanion schüttelte den Kopf, sagte aber kein Wort.
    Linn ging ihr Schwert holen, während Gunya von ihren Freunden mit Beifall empfangen wurde.
    Ich hätte es besser gekonnt. Ich hätte nicht einmal auf die Finte hereinfallen müssen, und was kümmert es mich, wie meine Haare aussehen?
    Oder machte sie sich da selbst etwas vor?
    Sie hatte gerade verloren. War es nicht etwas zu selbstherrlich, sich trotzdem für die beste Kämpferin zu halten? Gegen Drachen anzutreten war einfach etwas anderes, aber nicht einmal das hatte sie beim letzten Mal hinbekommen.
    Das nächste Paar betrat den Kampfplatz. Linn lehnte sich gegen die Statue, um ihnen zuzusehen, und stellte auf einmal fest, dass sie ausgerechnet den Platz neben Arian erwischt hatte.
    Er schaute sie nicht an, sondern blickte starr geradeaus. » Warum hast du das getan?«, fragte er leise. » Du hättest sie zum Schweigen bringen können.«
    » Glaubst du? Ich bin mir nicht sicher.«
    Verstohlen musterte sie ihn. Sein Gesicht war immer noch erstaunlich hell ohne die Brauen, die sehr zögerlich zu wachsen begannen, bisher nur ein dunkler Schatten über den Augen. Seine schwarzen Haare waren länger als ihre und leicht zerzaust. Hatte er etwa schon gekämpft? Nein, das würde er nicht tun, er hatte ihr versprochen, sich noch zurückzuhalten. Niemand durfte ahnen, was unter seinem Ärmel geschah, wie die Muskeln wuchsen, wie sich glatte Haut bildete, wie das Wunder seinen Fortgang nahm. Es gab keine glaubwürdige Erklärung dafür – außer vielleicht, dass die Götter das Herrschergeschlecht von Schenn besonders liebten.
    » Du musst die Beste sein«, murmelte er, ohne den Blick vom Kampfplatz abzuwenden. » Wie sonst soll ich erklären, dass ich dich zum nächsten Drachenkampf mitnehmen werde?«
    » Hat es«, sie wagte kaum zu atmen, » einen neuen Überfall gegeben?«
    » Nein, noch nicht.« Er wandte ihr das Gesicht zu. » Aber sicher bald. Der Krieg in Yan lockt die Drachen an, und sie lassen sich in der Provinz Honau bereits vermehrt blicken. Das war zu erwarten. Wir fürchten uns nicht vor ihnen, nicht wahr?«
    » Nein«, bestätigte sie, » das tun wir nicht.«
    » Ich will dich in meiner Nähe haben, wenn wir erneut ausziehen«, sagte er. » Ich will, dass du ganz nah bei mir bist, Linnia. Ich habe noch so viel vor … und ich glaube, du bist die Richtige, um an meiner Seite zu kämpfen. Der Prinz und das Mädchen mit der Maske – davon werden sie bald Lieder singen in den Straßen. Wie findest du das? Hört sich das nicht großartig an?«
    Linn fühlte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss; sie glühte wie ein in Brand gestecktes Dorf.
    » Ich fürchte, Ihr habt da etwas missverstanden«, sagte sie hastig. » Dieser Kuss … das war nicht richtig. Es war bloß, ähm … ich glaube, Eure Dankbarkeit hat Euch überwältigt. Es bedeutet nicht, dass … nein, Hoheit, ich gehöre nicht an Eure Seite. Gebt Okanion, was ihm als Eurem fähigsten Mann zusteht.«
    » Oh, ich glaube nicht, dass ich es falsch verstanden habe«, widersprach Arian. » Außerdem ist es üblich, dass der beste Ritter neben dem Hauptmann reitet. Sobald ich meine Genesung bekanntgebe, werde ich wieder das Kommando übernehmen, und du wirst bei mir sein.«
    Eben musste sich einer der Kämpfer geschlagen geben, und die Arena war frei für die nächsten.
    » Ich hatte eigentlich immer den Eindruck, dass Ihr mich nicht ausstehen könnt«, sagte sie mutig.
    » Ich habe bloß gegen meine Gefühle angekämpft«, erklärte der Prinz, und wenn er dabei nicht so feierlich ausgesehen hätte, hätte sie lauthals losgelacht. Das konnte doch nicht sein Ernst sein? » Es tut mir leid, wenn ich mich wie ein Ekel benommen habe.«
    Wartete er darauf, dass sie ihm widersprach? Den Gefallen würde sie ihm nicht tun, Prinz oder nicht. Selbst der Erbe des Heiligen Brahan sollte sich zu benehmen wissen. Als Ritter, als Hauptmann, als Prinz und als Mann.
    » Hört mir doch zu, Hoheit. Ihr missversteht mich völlig. Ich diene dem Königreich, und wenn ich Euch gerettet habe, dann deshalb.«
    Er starrte auf ihre Lippen. Linn seufzte; offensichtlich hatte Arian, von feuriger Liebe ergriffen, kein einziges Wort mitbekommen.
    » So, jetzt weißt du es. Manchmal wünschte

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