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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Wunde.
    » Zeig mir dein Schwert«, bat Chamija. Lange betrachtete sie die Waffe mit der bernsteinfarbenen Schuppe, die Linn ihr gereicht hatte.
    » Ist der Zauber zu schwach?«, fragte Linn zaghaft.
    » Wina-Beret, nicht wahr? Zerstörung.«
    » Das kannst du erkennen, nur indem du es anschaust?«
    » Ein sehr wirkungsvoller Zauber«, meinte Chamija. » Tödlich und gewaltig. Gefährlich in den Händen einer Anfängerin. Vielleicht konntest du den Drachen damit überrumpeln, so zornig und ungestüm, wie du vermutlich in jenen Kampf gegangen bist. Du hast seine eigene Macht gegen ihn gewandt, das war geschickt. Mir wird erst langsam klar, wie stark du bist – und wie gut es ist, dich nicht als Gegnerin zu haben.«
    Lob bedeutete Linn nichts. » Warum hat das Schwert versagt?«
    » Warum du es gegen den einen Drachen verwenden konntest und gegen den anderen nicht? Um das sagen zu können, muss man sich mit Drachen sehr gut auskennen. Und mit Magie.« Chamijas Stimme frohlockte.
    » Sag es mir. Bitte!«
    » Da ist aber jemand gierig, wie? Beruhige dich erst einmal. Wollen wir runter in die Küche gehen und nachsehen, ob wir ein Stück Kuchen stibitzen können? Dann machen wir uns einen Tee und …«
    » Sag es!«
    Linns Herz hämmerte wild. Die Antwort auf diese Frage war die Antwort auf alles. Wenn sie einen Weg fand, einen Drachen zu verletzen, konnte sie ihn auch töten. Allein. Mit einem Schwert, das ihr einen Sieg wie jenen über Nat Kyah ermöglichte, konnte sie losziehen und jeden Drachen erschlagen, der ihr in die Quere kam.
    Sie wollte es. Sie wollte diese Information, so dringend, wie sie sich selten etwas gewünscht hatte.
    » Wenn du auf einem Haufen toter Drachen sitzt, wirst du sehr mächtig sein«, sagte Chamija. » Ich weiß, ich habe es dir versprochen … aber ich muss erst sicher sein, dass du deine Macht nicht gegen mich verwendest.«
    » Warum sollte ich?«
    » Vielleicht habe ich dir nicht die ganze Wahrheit gesagt«, sagte Chamija. » Stell dir vor, ein großer Magier wie Scharech-Par hat dich im Schloss gesehen und erkannt, was für ein ungeschliffenes, gewaltiges Talent sich in dir verbirgt. Möglicherweise hat er dir angeboten, mit nach Tijoa zu kommen, und du wolltest nicht. Könnte es nicht sein, dass er mich gebeten hat, hierzubleiben und zu überwachen, was aus diesem jungen Mädchen wird, in dem das magische Blut so laut singt, und wer versuchen könnte, dieses Mädchen zu seinen Zwecken zu beeinflussen? Vielleicht gibt es tatsächlich jemanden, der dich als Werkzeug benutzen möchte, der dich gegen mich aufhetzen will, weil er fürchtet, du könntest nicht uns beiden gleichzeitig vertrauen.«
    » Ja«, sagte Linn tonlos.
    » Es könnte durchaus sein«, sprach Chamija weiter, » dass es ein paar Dinge gibt, die ich mir von dir wünsche – denn kein Zauberer kann dasselbe wie ein anderer, ein jeder hat Stärken und Schwächen. Wir Magier sind aufeinander angewiesen. Wie ich schon sagte, keiner von uns ist allwissend oder allmächtig. Du bist in der Lage, gegen Drachen zu kämpfen, doch die meisten Zauberer sind relativ hilflos, was diese Ungeheuer angeht. Dabei brauchen sie die Drachenmagie so dringend für ihre eigene. Scharech-Par hat eine der gefährlichsten Bestien bezwungen, aber er ist auch einer der mächtigsten Magier, die es gibt und jemals gab, und er ist es gewöhnt, viel zu riskieren. Ich wäre nie so mutig gewesen, mich zum Königsduell zu melden.«
    Sie stockte.
    » Was verlangst du von mir?«, fragte Linn.
    » Dass du mir vertraust«, sagte Chamija. » Dass du meine Freundin bist. Mehr nicht.«
    » Du bist die erste Freundin, die ich jemals hatte«, sagte Linn langsam. » Das bedeutet mir viel.« Sie musste davon ausgehen, dass Chamija ihr immer noch nicht alles gesagt hatte – aber wie sollte sie damit leben, ihrer Mitbewohnerin ständig zu misstrauen und hinter jedem Wort und jeder Tat Hintergedanken zu vermuten? Sie wollte ihr glauben.
    » Ja«, sagte sie, und in ihrem Herzen stieg ein Lächeln auf, froh und leicht. » Nichts lieber als das.«
    Ein Strahlen überzog Chamijas hübsches Gesicht. » Komm her«, meinte sie fröhlich. » Ich habe schon herausgefunden, wie man hier in Schenn ein Bündnis besiegelt.«
    Sie hauchte einen Kuss auf Linns Lippen, weich und zart wie die Berührung eines Schmetterlings.
    » Danke«, flüsterte sie. » Oh danke! Ach, aber hier sitze ich und ergehe mich in Vorfreude, und du wartest immer noch! Es tut mir leid, dass ich dich so auf

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