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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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dann rannte sie schon die Treppe hinunter, fest entschlossen, dieses Haus nie wieder zu betreten.

12

    Auf dem Heimweg weinte Linn. Sie wollte sich ihre Maske vors Gesicht binden, damit niemand es merkte, aber dann wurde ihr bewusst, dass dies Nivals Maske war, dass er sie auf der Haut getragen hatte, und sie schleuderte sie von sich wie ein ekliges Insekt. Hektisch blinzelte sie die Tränen fort und versuchte, ein stolzes Gesicht aufzusetzen, einer Ritterin würdig, aber es gelang ihr nur für die kurze Zeit, während sie an den Wachen vorbeiging.
    Sobald sie in ihrem Zimmer angekommen war, konnte sie sich nicht länger beherrschen.
    Chamija nahm sie in den Arm und drückte sie fest. » Was ist passiert? Ist das Blut an deinem Ärmel? Hat jemand dich verletzt?«
    » Bist du eine Zauberin?«, fragte Linn zurück.
    Chamija antwortete nicht sofort, sie wirkte überrascht. » Weißt du das denn nicht?«, fragte sie schließlich.
    » Keine Geheimnisse zwischen uns. Das hast du versprochen. Also, was ist? Kannst du zaubern?«
    » Ja, natürlich«, sagte Chamija leise, sie klang verunsichert. Auf ihrem Schoß lag der Pelz wie ein kleines Hündchen, sie grub die Finger in das dichte weiße Fell. Verwirrung stand in ihren klaren dunkelblauen Augen. » Ja«, sagte sie noch einmal. » Warum fragst du?«
    » Du bist eine Zauberin?«, rief Linn. » Wie soll ich das denn wissen, wenn du mir das nicht sagst? Keine Geheimnisse zwischen uns, ha!«
    » Ich verstehe dich nicht, Linnia. Du hast es doch gespürt! Ich bin selbstverständlich davon ausgegangen, dass du Bescheid weißt.«
    » Nein«, sagte Linn dumpf. » Ich kann keine Magie spüren.«
    » Oh.« Chamija versank wieder in Schweigen.
    Die Drachenjägerin seufzte. » Ich hatte ja keine Ahnung. Du hast mir also Theater vorgespielt, dort im Wald, als ich dich geheilt habe?«
    » Nein«, widersprach das Mädchen. » Man kann sich nicht selbst heilen. Ich konnte nichts für mich tun. Weißt du denn immer noch nicht, dass Zauberer nicht allmächtig sind? Gerade Heilen erfordert so viel Kraft, dass es einen Verletzten umbringen würde, wenn er das an sich selbst versucht. Ich habe dir nie etwas vorgespielt, Linnia, ich dachte, du weißt das alles.«
    Linn versuchte, hinter die Fassade des herzförmigen Gesichts zu blicken, hinter dieses von goldenen Locken eingerahmte Porträt.
    » Warum bist du hier?«
    » Wie meinst du das?«, fragte Chamija verstört.
    » Warum – bist – du – hier? Antworte mir!«
    » Du warst dabei«, protestierte die Tijoanerin. » Wie kannst du das fragen? Ich bin aus der Sänfte gefallen. Glaubst du, ich hätte mich absichtlich aus solch großer Höhe heruntergestürzt? Ich hab mir fast alle Knochen gebrochen, das hätte leicht mein Ende sein können. Es hat verdammt wehgetan, glaub es oder nicht. Außerdem wusste ich nicht, wie stark du bist, ob du mich würdest heilen können, und ob du es überhaupt tun würdest, nachdem du uns angegriffen hattest.«
    » Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll«, murmelte Linn. » Ich weiß gar nichts mehr.«
    » Linnia«, sagte Chamija sanft, » ich lebe in diesem Schloss so wie du, ganz ohne Zauber. Ich weiß, dass Magie mich hier in Schwierigkeiten bringen würde. Kannst du mir nicht einfach vertrauen? Was soll ich tun, damit du mir glaubst? Soll ich …« Sie lächelte auf einmal. » Du hast es mir versprochen, weißt du noch? Dass du mir sagen wirst, was in deinem Herzen ist. Was du dir am meisten wünschst. Sag es, und wenn ich kann, werde ich dir helfen.«
    Linn horchte in sich hinein, ob sie irgendeinen magischen Zwang verspürte. War es das, wovor Nival sie gewarnt hatte? Doch er war von Natur aus misstrauisch. Geheimniskrämerisch und aggressiv. Einer wie er kannte kein Mitleid, keinen Sinn für Gerechtigkeit. Er und sein verdammtes Ziel, die Zauberei wieder aufleben zu lassen – und wenn die Magie ihm begegnete, bekämpfte er sie genauso verbittert wie Seine Majestät der König selbst.
    » Die Drachen«, flüsterte Linn. » Ich muss gegen sie antreten, und ich weiß nicht mehr, wie. Mein Schwert hat mich im Stich gelassen. Ich dachte, ich hätte es verzaubert, denn gegen Nat Kyah konnte ich es einsetzen – gegen den gelben Drachen war es jedoch wirkungslos. Meinetwegen wäre der Prinz fast gestorben, weil ich glaubte, ich wäre stark und unbesiegbar, und dann war ich es gar nicht.« Das Gefühl des Versagens hatte sich so tief in sie eingebrannt, dass es immer noch schmerzte wie eine offene

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