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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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hat, ich habe es nicht.«
    » Aus diesem Grund wirst du nie irgendeine Schlacht gewinnen«, sagte Arian. » Vielleicht den einen oder anderen Kampf, aber gewiss nicht den Krieg.«
    Dazu schwieg sie.
    » Es gibt keine Freundschaften, wenn es um Macht geht«, teilte er ihr mit, als brauchte sie eine Lektion darin, wie man seine Feinde besiegte. » Der Stärkste beherrscht die Welt. Hast du Scharech-Par nicht zugehört? Für ihn zählen keine alten Verpflichtungen oder Verträge. In meinem Schloss hat er mit mir an einem Tisch gesessen! Er hat ein Bündnis mit mir geschlossen, um seinen Krieg einzuleiten, dennoch würde er nicht zögern, uns umzubringen, wenn es ihm nützt. Dass er es bisher nicht getan hat, lag nur daran, dass wir ihm nicht die Mühe wert waren. Um uns seine Überlegenheit zu demonstrieren und dass er solche wie uns nicht einmal genug fürchtet, um sich ihrer rasch zu entledigen. Glaubst du, er hätte Hemmungen, unseren Zauberer zu beseitigen, wenn wir einen hätten?«
    Von hier aus konnten sie Nival sehen, der am Fuß der Treppe mit irgendetwas beschäftigt war. Linns Herz machte einen Sprung, und Arian fragte leise: » Bist du dir sicher, dass du ihm trauen kannst?«
    » Natürlich. Warum?«
    » Hast du gesehen, wie er die Zauberin mitten im Flug erwischt hat? Wie er klettert, wie er kämpft? Mit einem Griff kann er seine Gegner bewusstlos machen! Er spricht Tijoanisch – das habe ich in Quint erlebt –, den Dialekt der Felsleute und die Sprache der Drachen. Ich will gar nicht wissen, was er noch alles kann. Er mag Schreibergeselle im Schloss gewesen sein, aber dann ist er der ungewöhnlichste Schreiber, der jemals dort gearbeitet hat. Bei Belim, ich traue dem Kerl nicht. Er scheint auf unserer Seite zu stehen, aber kannst du mit Gewissheit sagen, dass er nicht ganz andere Ziele verfolgt?«
    » Welche zum Beispiel?« Linn hoffte nur, dass Arian niemals darauf kommen würde, wer sich hinter Nival verbarg. Für beide Männer hoffte sie das.
    » Keine Ahnung. Ich möchte ihn nicht als Feind haben, so viel steht fest. Dann schon lieber Scharech-Par mit seinem protzigen Getue wegen seiner unglaublichen Macht als so jemanden, der herumschleicht und völlig unberechenbar ist.«
    Er hatte ihn sich bereits zum Feind gemacht, auch das stand fest. Wenn Nival nicht der gewesen wäre, der er war, hätte Arian das längst zu spüren bekommen.
    Endlich erreichten sie den Grund des Gewölbes. Hinter ihnen ragte die Treppe wie eine vierte Wand in die Höhe. Nival war dabei, zwischen den Fetzen eines bunten Gewandes die Stücke von Drachenschuppen aufzusammeln, die die Zauberin verloren hatte. Wie viel hatte er wohl gehört?
    » Nival!« Linn mochte ihn nicht vor dem Prinzen umarmen, aber sie umfasste seine Hand. Er unterdrückte einen Aufschrei, und schuldbewusst erinnerte sie sich, dass die Zauberin ihn gebissen hatte. Der Kampf mit Wea hatte ihn in Mitleidenschaft gezogen. Ein blutiger Kratzer zierte seine Wange, seine Haare waren staubig und zerzaust, und auch das Lächeln, das sie so sehr liebte, hatte gelitten.
    Nivals Aufmerksamkeit war auf Arian gerichtet. » Man hört hier alles, was auf der Treppe geredet wird«, sagte er kühl. » Ihr wisst also nicht, wer ich bin und warum ich kann, was ich kann. Ich fürchte, damit werdet Ihr leben müssen.« » Kämpfst du für Schenn?«, fragte Arian geradeheraus.
    » Nein.«
    » Wofür dann? Erkläre dich endlich. Mir wirfst du vor, dass ich euch verraten habe, aber was bitte schön legst du in die Waagschale, das mich sicher machen kann, dass du für mein Königreich eintrittst? Ich habe das Hohe Spiel verloren, aber nicht einmal die Strafe der Götter kann mich davon abhalten, weiterhin zu versuchen, nach Schenn zurückzukehren und mich auf den Thron zu setzen, der meiner Familie gehört!«
    Nival blickte Arian nachdenklich an. Linn wollte etwas sagen, entschied sich dann aber, es nicht zu tun.
    Die beiden mussten für sich klären, ob sie Gegner sein wollten oder nicht. Auf einmal schien die Möglichkeit zu bestehen, dass Nival dem Prinzen die Wahrheit sagen würde. Ich bin Jikesch, ich bin der Narr, den du mit Füßen getreten hast, dem du die Seele aus dem Leib geprügelt hast, den du am Turm baumeln ließest …
    Doch als Nival zu sprechen begann, wusste sie, dass er es nicht tun würde. Er hatte als Narr gelebt, aber er war keiner.
    » Ich bin kein Schenner. Keiner Eurer loyalen Untertanen, und wer auf Eurem Thron sitzt, kümmert mich nicht.«
    » Da hast

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