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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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und keine stand offen.
    » Ihr seid dran«, sagte Nival. » Hier, nehmt ein Stückchen Drachenschuppe. Öffnet sie, indem Ihr Diarai Erim sagt.«
    » Ihr seid ja verrückt«, meinte Arian, aber zu Linns Überraschung gehorchte er. » Diarai Erim?« Bei ihm klang es wie eine Frage. » Au, es brennt!«
    Nival lachte leise, als Arian mühelos einen der gigantischen Türflügel aufschob. Sie schlüpften hindurch und standen in einem hohen Gang, dessen Decke sich mosaikverziert über ihnen wölbte.
    » Fast könnte ich ihn mögen«, sagte Nival kichernd.
    » Das hatte nichts mit Zauberei zu tun. Ihr seid einfach zu schwach«, meinte der Prinz.
    Um Nivals Mundwinkel zuckte es.
    Arian seufzte. » Suchen wir uns ein Versteck«, sagte er schroff. » Wenn du wirklich so schlau bist, wie du tust, kannst du dann aus diesen ganzen Schriftzeichen nicht herauslesen, wo es hier Wasser gibt?«

21

    » Scharech-Par ist immer noch nicht zurück. Wir können erst mal weitermachen. Dort oben gibt es nach wie vor genug Dinge, die wir holen können.«
    » Es wird schwieriger«, meinte Gunya. » Die Wachen sind verstärkt worden, sie sehen genauer hin, und einige unserer Mädchen wurden durchsucht, obwohl sie den Harmlosigkeits-Zauber tragen. Zum Glück hatten sie nichts Verdächtiges bei sich. Ich bin der Meinung, wir sollten uns mit dem zufriedengeben, was wir bereits haben.«
    Rinek fühlte die Blicke der anderen auf sich. Nun war es seine Entscheidung.
    » Ich will niemanden in Gefahr bringen«, sagte er. » Unsere Stärke liegt in der Heimlichkeit, wir sind nicht genug Leute für einen offenen Kampf. Andererseits – wie lange haben wir noch freie Bahn, ohne dass diese Zauberin uns dazwischenfunkt? Wir sollten jede Stunde nutzen, die sie nicht hier ist. Die Drachen können nicht ins Schloss. Wir haben also nur die tijoanischen Soldaten hier und, machen wir uns nichts vor, eine Menge Schenner, die es für recht und billig halten, Larans Erben zu unterstützen. Wenn Sion die Wahrheit sagt – und ich persönlich glaube ihr –, ist Scharech-Par in der Tat Larans Erbe, und wir müssen Verständnis für diejenigen aufbringen, die ihn anerkennen.« Er wartete auf einen Einspruch des Königs, aber falls Pivellius zuhörte, machte er sich nicht bemerkbar. » Für viele ist außerdem kein anderer König denkbar, da sie unseren alten Herrscher für tot halten und Arian möglicherweise ebenfalls. Es wird irgendwann dazu kommen, dass Schenner andere Schenner töten.« Er blickte in betroffene Gesichter. » Wir sind Rebellen. Niemand ist gezwungen mitzumachen. Ich für mein Teil gehe hinauf ins Schloss und werde so viele Tijoaner aufmischen, wie ich nur kann. Sollen sie sich in ihren Albträumen daran erinnern, dass wir Widerstand geleistet haben. Wer möchte, kann sich mir anschließen, aber ich nehme es niemandem übel, der lieber hier unten warten möchte.« Leise fügte er hinzu: » Worauf warten? Das ist die Frage. Wollen wir hier Jahre verbringen, schöne Bilder betrachten, auf Seidenteppichen gehen, von goldenen Tellern essen, von den Resten leben, die wir aus der königlichen Küche stehlen? Wollen wir für immer auf die Sonne verzichten?«
    » Nein«, sagte Agga neben ihm, und Sion lachte leise.
    » Es ist herrlich hier«, meinte sie. » Ich lege mein Ohr an den Fels und höre ihm zu. Der Gesang des Gesteins. Der Geruch von Stein. Alter. Nicht Jahrzehnte oder Jahrhunderte, sondern Jahrtausende. Zeiträume, die unvorstellbar sind. Ich kann mich heimisch fühlen in diesem Stein, aber ihr nicht. Ihr seid nicht von Dauer, ihr braucht die Erde, die um euch her zerfällt. Bäume, die wachsen und verfaulen … leben und sterben, unaufhörlich. Dieses Reich hier wurde nicht für euch geschaffen. Natürlich müsst ihr einen Weg finden, die Stadt zurückzuerobern. Oder fortgehen. Es gibt genug Ausgänge, weit von Lanhannats Toren entfernt, zwischen den Hügeln. Ihr solltet fliehen, bevor Scharech-Par entdeckt, was sich unter seinem Thron befindet.«
    Ihre Augen schienen in die Ferne zu blicken, an ihm vorbei. Wieder einmal wurde ihm bewusst, wie alt sie war, wie fremd. Eine Kreatur, die sich nur zum Schein mit der Schönheit einer Frau schmückte.
    » Wir sollen vor ihm fliehen?«, fragte er. » Meinst du das ernst?«
    Sie erwiderte seinen Blick, ihre Aufmerksamkeit kehrte zu ihm zurück. » Du wirst nicht fliehen«, stellte sie fest.
    Mehr gab es nicht zu sagen. Rinek teilte die Freiwilligen ein, und erneut machten sie sich daran, das Schloss von

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