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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Pfosten des Himmelbettes stieß, dann wurde er dumpf und schwer. Blut lief ihm über die Lippen.
    » O nein! Der Prinz!« Die Frau war immer noch da. Wie durch einen Schleier sah Rinek, dass sie die Hand durch den Käfig steckte und Arian berührte. » Er ist wirklich tot! Hat jemand das Siegel gebrochen?«
    » Er ist nur aus dem einen Grund gestorben – um mich zu ärgern!«, schnaubte Scharech-Par. » Es sei denn, dieser ungebetene Besucher hier will uns etwas dazu erzählen?« Er legte eine Hand um Rineks Hals. Mit der anderen packte er die silberne Kette und riss sie an sich. » Da ist Dairans Schuppe! Du wagst es herzukommen, mit dieser nutzlosen Schuppe um den Hals? Willst du mich wütend machen?«
    » Nun ja … ja«, stammelte Rinek. » Besser, ihn zu töten, als ihn Euch zu überlassen«, keuchte er. Er musste Scharech-Par davon überzeugen, dass der Prinz tatsächlich tot war, oder alles war umsonst.
    » Wie hast du ihn getötet?«, wollte Wea wissen.
    Rinek hob den Kopf.
    Er versuchte zu lachen; mit der unnachgiebigen Hand um seine Kehle geriet das Gelächter so heiser und irre, wie er sich im Moment fühlte. » Das fragt Ihr im Ernst, Zauberin? Ich verrate meine Zaubersprüche nicht. Ganz gewiss nicht an Euch.«
    » Ich kenne alle Drachenworte«, sagte Wea stolz. » Alle, die ich wissen muss. Tötet ihn ruhig, Herr, er wird uns nichts Wichtiges sagen können.«
    Verzweifelt wünschte Rinek, er hätte noch eine Drachenschuppe in der Tasche gehabt. Vielleicht wäre ihm dazu sogar ein passender Zauber eingefallen, um sich seinen Gegner vom Hals zu schaffen.
    » Tötet ihn nicht.« Vor dem Fenster verdunkelte sich der Tag, ein riesiges goldenes Auge spähte herein. Der Drache musste sich an einem Sims festgekrallt haben, er flatterte, um nicht den Halt zu verlieren.
    » Ah, Gah Ran«, sagte Scharech-Par. » Du glaubst also, du müsstest dich einmischen?«
    » Eine bessere Geisel als ihn gibt es nicht«, meinte der Drache. » Das ist Linnias Bruder. Ihr Lieblingsbruder. Für ihn würde sie sterben. Für ihn wird sie die Schuppe abgeben, ohne Widerstand zu leisten. Wenn Ihr habt, was Ihr wollt, ist noch Zeit genug, um ihn für sein Verbrechen zu bestrafen.«
    Scharech-Par zögerte. » Hat Ojia Ban Bericht erstattet?«
    » Es wird nicht mehr lange dauern«, sagte Gah Ran. » Die Spur sieht vielversprechend aus.«
    » Gut.« Der Tijoaner nickte. Er packte Rinek am Kragen und zerrte ihn zum Fenster. » Bring ihn nach Steinhag.«
    » Haltet Ihr das für klug?«, fragte Wea. » Wenn Gah Ran nicht zu trauen ist …«
    » Oh, keine Sorge«, versicherte der Drachenkönig. » Nicht wahr? Du fliegst wieder im Schwarm. Du hörst meinen Ruf. Niemand gibt das einfach so auf. – Na los.« Er versetzte Rinek einen Stoß. » Kletter aus dem Fenster. Und merke, was die Macht der Drachen bedeutet.«
    Rinek fluchte, doch gehorsam schwang er die Beine über das Sims und stieg in Gah Rans offene Pranke.
    » Schafft die Leiche aus meinem Schloss«, hörte er Scharech-Pars letzten Befehl.
    Sie flogen. Gah Rans Flügel rauschten im Wind. Mit tränenden Augen hielt Rinek Ausschau nach Sion, die eigentlich hätte spüren müssen, wenn er in Gefahr war.
    » Du fürchtest dich erstaunlich wenig«, sagte der Drache.
    Er flog tief zwischen den Hügeln hindurch, und fast erwartete Rinek, dass er ihn einfach ins Gras fallen lassen würde. Dort unten war einer der Eingänge ins Labyrinth. Wehmut durchfuhr ihn, als sie schon wieder weiter waren und das Grün des Frühlings sich in das unwirtliche Grau der Berge verwandelte.
    » Wirst du mich freilassen?«, fragte Rinek.
    » Und Scharech-Par enttäuschen? Warum sollte ich?«
    » Ich weiß nicht. Aber etwas an dir ist anders als an den anderen. Außerdem bist du Linns Drache.«
    Gah Ran lachte heiser. Die Magie in ihm war so stark, dass Rinek schwindlig wurde – möglicherweise aber auch nur die Auswirkung des Fluges.
    » Warum hast du die Kette wieder an dich genommen, obwohl Sion dich über ihre … Wirkung aufgeklärt hat?«
    » Warum bist du gekommen, um mich zu retten, als Scharech-Par mir gerade den Garaus machen wollte?«, fragte Rinek zurück.
    Wieder dieses heisere, zauberhafte Drachengelächter. » Dafür, dass du kein Harlon bist, bist du ihm überraschend ähnlich. Nun ja«, fügte er hinzu, » warum auch nicht. Warum hätte Merina nicht einen Mann wählen sollen, der sie an ihre erste Liebe erinnert? Großspurige Worte und ein nicht minder großes Herz. Ein Herz, groß genug für

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