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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Schar Bürger versuchte den Brand einzudämmen, sie schöpften Wasser aus dem Graben, der das Gericht umgab, doch gegen die Gewalt des Feuers hatten sie keine Chance. Der Wind sorgte dafür, dass sich das Unheil immer weiter ausbreitete. Wenn kein Wunder geschah, würde die ganze Stadt abbrennen.
    Hufschläge hinter ihm ließen das Pflaster erzittern. Rinek wich rechtzeitig aus, um die Bahn für die Drachengarde freizumachen. Der Prinz ritt voraus, dicht hinter ihm der Mann mit dem zerstörten Gesicht, der berühmte Ritter Okanion. Ihre weißen Umhänge waren von Brandflecken durchlöchert.
    » Wo seid Ihr?«, schrie Arian. » Scharech-Par, stellt Euch mir!«
    » Er ist nicht hier«, sagte der Mann an seiner Seite. » Er hat nur seine Drachen geschickt.«
    » Der Kerl soll mir entgegentreten!«, rief der Prinz wutschnaubend.
    » Die Drachen sind jetzt nicht unsere größte Sorge«, entgegnete Okanion. » Wir brauchen jeden Mann zum Löschen. Außerdem sollten wir zu den Göttern beten, dass der Wind nachlässt.«
    » Mir ist nicht nach Beten«, knurrte Arian.
    Sein Gefährte war schon abgestiegen und reihte sich in die Gruppe der Helfer ein.
    » Wir brauchen mehr Leute! Mehr Eimer! Löscht, bei Belim und Bellius, löscht!«
    Ein gewaltiger Drache löste sich aus den tief hängenden Wolken und segelte über die Ritter hinweg. Die Pferde scheuten, nur Arian behielt sein Ross im Griff. Er duckte sich, das Gesicht grimmig entschlossen, und schleuderte seine Lanze, als der Drache direkt über ihm war.
    Einen kurzen Moment lang war Rinek von ehrlicher Bewunderung erfüllt, einen Herzschlag lang schien alles möglich. Die Waffe stieg in die Luft, sie traf – und prallte am Schuppenpanzer des Untiers ab. Das Fauchen der Bestie klang wie Gelächter, als sie im Rauch verschwand.
    Rinek schloss die Haustür hinter sich. Er sah aus, als wäre er durch Asche gekrochen, und so roch er auch.
    » Sie bekommen den Brand in den Griff«, sagte er.
    Die ängstlichen Gesichter der Alten entspannten sich etwas.
    Mora, die auf dem Tisch schon Lebensmittel gepackt hatte, stieß einen tiefen Seufzer aus. » Belim sei Dank.«
    » Es hat angefangen zu regnen«, meinte Rinek. » Die Drachen sind abgezogen, aber es war wohl kaum die Garde, die sie vertrieben hat. Nicht einmal Prinz Arian und seine Jäger können etwas gegen einen Drachenschwarm ausrichten, der alles niederbrennt.«
    » Wo soll das nur enden?« Mora ließ sich auf die Küchenbank fallen, wo zu Rineks Überraschung schon der König saß.
    » Ihr habt ihn rausgelassen?«
    » Mit Schwertern bedroht haben sie mich«, knurrte Pivellius.
    In der Tat waren die Alten bewaffnet, wie Rinek jetzt erst bemerkte. Kasidov stand dicht neben dem König, ein uralter Leibwächter, der aufpassen würde, bis er tot umfiel.
    » Einen denkbar schlechten Zeitpunkt habt ihr euch ausgesucht für eure Spielchen«, meinte der König. » Meine Stadt brennt? Ihr dürft mich nicht länger hier festhalten, Lanhannat braucht mich jetzt.«
    » Euer Sohn tut sein Bestes.«
    » Du hast ihn gesehen?«, fragte Pivellius begierig.
    » Angst schien er jedenfalls nicht zu haben.«
    » Ich muss bei ihm sein! Wir haben Krieg! Oder arbeitet ihr etwa für den Feind? Hast du vor, mich an Tijoa zu verkaufen?« Misstrauisch beäugte er Rinek, den er wohl für den Drahtzieher des Komplotts hielt.
    Der Briner wischte sich den Schweiß von der Stirn; dankbar nahm er den Becher Wasser entgegen, den Agga ihm reichte.
    » Chamija …«, begann er, doch der König ließ ihn nicht ausreden.
    » Sie steckt dahinter?«, rief er. » Ich hab’s gewusst! Trau niemandem aus Tijoa. Was zahlt sie dir dafür, dass du dein Volk und deinen König verrätst?«
    Natürlich würde Pivellius kein Wort glauben, das war Rinek klar, trotzdem konnte er sich jetzt keine andere, glaubwürdigere Geschichte ausdenken.
    » Chamija hat Euren Tod geplant, Majestät«, sagte er. » Schon seit langem. Der einzige Weg, Euch zu retten, war, sie glauben zu lassen, Ihr wärt bereits tot. Hier bei uns seid Ihr in Sicherheit. Wir können Euch nicht gehen lassen, denn dann wäre all unsere Mühe umsonst gewesen. Ihr müsst hierbleiben, Majestät, bis diese Frau keine Gefahr mehr für Euch darstellt. Dann könnt Ihr an der Seite Eures Sohnes gegen Tijoa kämpfen und Eurem Volk den Mut zusprechen, den es dringend benötigt.«
    » Ich dachte, das wolltet Ihr ihm erst später mitteilen, Herr Rinek«, meinte Borlin.
    » Aber er hat recht, Lanhannat braucht ihn jetzt

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