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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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hörte auf, in einem unirdischen Licht zu leuchten, ihr Blick prallte an seinen Schuppen ab. Linn fühlte sich wie abgeschnitten vom Rest der Welt, eingehüllt in Schweigen. Sie war allein im Schnee.
    Als sie sich ein letztes Mal zu Nival hinunterbeugte und ihm die nassen blonden Strähnen aus der Stirn strich, als sie ihm zärtlich einen Kuss auf die Wange hauchte, war dies bereits die Absage an einen gemeinsamen Weg.
    » Nimm das hier, Gah Ran, mein Freund«, flüsterte sie und legte ihre kostbare grüne Maske vor den Drachen in den Schnee. Er wusste, wie viel ihr dieses Geschenk des Prinzen bedeutete, und vielleicht würde er daran erkennen, dass auch sie bereit war, Opfer zu bringen.
    Einen Moment lang zögerte sie, ihre Hand verhielt über dem glänzenden Stück Drachenhaut, dann wandte sie sich abrupt um. Sie war nicht sicher, wie lange der Schlafzauber anhalten würde; vermutlich nicht mehr allzu lange, bei ihrer eingeschränkten Kraft. Zeit, zu verschwinden.
    Sie riss sich los und versuchte, an den Sternen die Richtung abzulesen, in die sie gehen musste. Nach Osten. Von den Bergen herunter. Nicht nach Steinhag, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Nach Tijoa.

8

    Ojia Ban war blau wie der Himmel und grün wie ein stiller Teich in einem Wald, der dunkel ist und tief und kalt. Seine Augen waren kleiner als bei den meisten anderen Drachen, sie kamen Linn falsch und tückisch vor.
    Als sie das Schlagen der Schwingen gehört hatte, hatte sie zunächst gedacht, Gah Ran habe sie gefunden. Natürlich war sie schon aus der Ferne zu sehen, auf diesem schneebedeckten Feld gab es keine Deckung. Soll er mich doch töten, hatte sie gedacht.
    Nur aus diesem Grund hatte sie sich zu spät umgedreht. Und war überrascht, als der feindselige Drache sich vor ihr in den Schnee senkte. Sie suchte in ihrem Herzen nach Angst oder Hass, denn dieses Untier hatte ihr Dorf heimgesucht und später auch noch ihren Lehrer Bher getötet, aber nach dem, was sie für Nival getan hatte, war nur noch dumpfe Erschöpfung übrig.
    » Was willst du?«, fragte sie und legte die Hand an den Schwertgriff. Wenigstens würde sie ihr Leben teuer verkaufen.
    » Darauf kommt es nicht an«, entgegnete der Blaugrüne. » Nur darauf, was Scharech-Par will. Mein König wünscht, dass ich dich zu ihm bringe.«
    Wütende Verachtung lag in seiner Stimme, und einen Moment lang war sie verwirrt, denn sie wusste nicht, ob er sie so sehr verabscheute oder seinen Herrn.
    » Er zwingt dich also, ihm zu dienen?«
    Der Drache warf stolz den Kopf hoch. » Bist du bereit?«
    » Zum Kampf? Immer.«
    Er lachte abfällig. » Stell dich nicht dümmer, als du bist, Menschenfrau. Steck die Nadel da weg. Ich bringe dich nach Quint, wie Scharech-Par es befohlen hat. Seit vielen Monden halten wir Ausschau nach dir, du hast dir reichlich Zeit gelassen. Hast du den Ruf nicht gehört?«
    » Doch, aber …«
    Den Drachen interessierten ihre Ausreden nicht. Er fuhr auf sie herab, schlang seine Krallen um sie und stieg wieder hoch. Einen ähnlichen Flug hatte sie schon einmal erlebt, mit Nat Kyah, als er sie von Burg Ruath über die Ebene der Wilden Reiter bis nach Lanhannat getragen hatte, damit sie dort die grüne Schuppe des ValaNaik für ihn stahl. Jetzt war es wesentlich kälter, und trotz ihres dicken Mantels und der Pelzmütze fror sie erbärmlich. Die Landschaft glitt unter ihr hinweg, doch sie hielt sich die Handschuhe vors Gesicht, um dahinter Wärme zu finden, deshalb entging ihr der Anblick Tijoas.
    Halb erfroren saß Linn in seiner Tatze, als er sie schließlich öffnete, und erst allmählich wurde ihr bewusst, dass sie angekommen waren.
    Vor ihr lag das Meer. Eine eisengraue Wasserfläche, die bis zum Horizont reichte. Weißer Schaum krönte die Wellen. Unbekannte Vögel schrien. Benommen wandte sie sich um und blickte an dem Felsen empor, in dem sie erst nach längerem Starren ein Gebäude erkannte. Es war dunkel und kam ihr merkwürdig geformt vor, gebaut auf einem Gerüst aus Balken, die aus dem Sand ragten. Das gesamte Schloss ruhte auf Pfählen und war ebenfalls aus Holz gebaut – doch nicht aus geraden Brettern, sondern aus merkwürdig schiefen und unförmigen Baumstämmen, die aufeinandergetürmt ein nicht minder unförmiges Gebäude ergaben.
    » Ganz Quint ist auf Holzpfählen erbaut«, erklärte jemand hinter ihr.
    Diese Stimme kannte sie. In ihrem Kopf hatte sie anders geklungen, dunkler, samtiger, geheimnisvoller, doch es war dieselbe Stimme, die sie

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