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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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wie verheißungsvoll warm das Wasser war, das überdies nach Kräutern und Harzen duftete.
    » Gewiss«, antwortete Charrin. » Seine Hoheit, Scharech-Par, schickt mich häufig aus, um Verhandlungen zu begleiten und für Tijoas Interessen zu sprechen, und ich bin auch schon einige Jahre in den Küstenländern rund um das Stille Meer gereist und habe Handelsabkommen getroffen.«
    » Verzeiht meine Frage. Mir kam es nur so vor …«
    » Als ob ich ein Diener wäre?« Charrin verbeugte sich leicht. » Der König lebt mit einem sehr kleinen Hofstaat. Die Adligen wohnen in der Stadt, dort finden die Feste statt und das ganze Brimborium, ohne das reiche Leute nicht auszukommen meinen. Aber Scharech-Par ist ein wenig … eigen. Er spricht lieber mit seinen Drachen als mit anderen Menschen. Er duldet nur wenige ausgewählte Personen in seiner Nähe. Betrachtet es als eine Ehre, dass Ihr dazugehört.«
    Das überraschte Linn, weil sie sich das Leben an einem Königshof anders vorstellte – so, wie sie es aus Lanhannat gewohnt war. Andererseits passte es zu diesem merkwürdigen Mann. Immer noch kroch ihr ein Schauer über den Rücken, und so freundlich der König auch war, konnte sie nicht gegen ihr Unbehagen ankommen.
    Charrin verabschiedete sich mit Bedauern, wie ihr schien; offenbar fehlten ihm andere Menschen mehr als dem eigenbrötlerischen König. Linn atmete tief durch. Sie fragte sich, wo sie bloß hingeraten war und ob ihr Traum, die Kette mit Scharech-Pars Hilfe wiederzugewinnen, überhaupt durchführbar war. Jemand wie er war sicherlich weder leicht zu manipulieren noch zu hintergehen. Außerdem gab es da eine zweite Zauberin, sodass sie gleich zwei mächtige Magier gegen sich hatte.
    » Linnia!« Ein Mädchen schob den Vorhang zur Seite, tänzelte auf sie zu und schloss sie in die Arme. Ein blondes Mädchen mit sanften Augen.
    » Wea? Wie kommst du denn hierher?«
    Wea. Mit der sie sich auf Burg Ruath angefreundet hatte, als sie beide Gefangene Nat Kyahs gewesen waren. Da der Drache darauf aus gewesen war, eine Zauberin zu finden, hatte er Mädchen mit magischem Talent entführt, und dadurch hatte Linn in Ruath mehr über ihre Gabe herausgefunden, als ihr lieb gewesen war. Wea hatte ihr dabei geholfen. Wea, die dort ihr eigenes Zaubertalent unter Beweis gestellt hatte, als sie Linn nach der Attacke der missgünstigen Gräfin Rania geheilt hatte.
    » Ihr Mädchen seid also aus der Burg entkommen? Ich habe immer wieder an euch gedacht!«
    » Wir haben ein Lager der wilden Reiter gefunden, und von dort aus bin ich nach Khanat zurückgekehrt«, erzählte Wea mit leuchtenden Augen. » Wo wir allerdings bald von Truppen aus Schenn belagert wurden. Tijoa hat uns im Kampf unterstützt. Scharech-Par hat meine Heimatstadt gerettet, und so bin ich seine Zauberin geworden.«
    » Was? Du?« Linn konnte es nicht fassen. Wea war also die alte Bekannte, die Scharech-Par angekündigt hatte! » Du arbeitest für ihn?«
    Wea zog sie zu den Wänden und pflückte ein Gewand mit Pelzbesatz von einem Ast. » Die Kleider habe ich für dich ausgesucht. Wir haben so lange auf dich gewartet! Ich freue mich riesig, dass du endlich gekommen bist.«
    » Du zauberst also für ihn?« Linn fragte sich, wie sie diese Tatsache nutzen konnte, um die grüne Schuppe zurückzuerlangen. » Was könntest du zaubern, was er nicht selber tun kann?«
    » Oh, so einiges. Ich schütze das Schloss, wenn er nicht da ist. Ich bereite ein paar Dinge vor.«
    » Was für Dinge?«
    » Hier, zieh das an. Willst du vorher baden? Du musst hungrig sein, wollen wir nachher gemeinsam essen?«
    Wea sprudelte über vor Ausgelassenheit, doch sie beantwortete keine konkreten Fragen. Linn würde behutsam vorgehen müssen, um herauszufinden, was in diesem merkwürdigen Schloss vor sich ging.
    Die Drachen waren allgegenwärtig. Wenn man durch ein Fenster schaute, um das Meer zu sehen, saß bestimmt einer auf einem Giebel und versperrte die Sicht. Sie kreisten über der Stadt und über dem Wasser wie ein Bienenschwarm über seinem Heimatstock.
    » Beeindruckend, nicht wahr?«, fragte Wea.
    » Wie macht Scharech-Par das? Wie bringt er sie dazu, ihm zu gehorchen und immer zur Verfügung zu stehen? Dieses Schloss ist aus Holz – sie könnten es einfach niederbrennen, wenn ihnen danach ist. Hat er mit ihnen das Hohe Spiel gespielt?«
    Das musste die Lösung sein. Dieses Duell, bei dem der Verlierer dem Sieger eine Zeit lang dienen musste, würde das seltsame Verhalten der Drachen

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